Karlsruhe und das Deutsche Sportabzeichen zeigen Flagge für Europa
Unter dem Motto "BeActive" traten zahlreiche Sportler bei der deutschen Zentralveranstaltung der "Europäischen Woche des Sports" in Karlsruhe zum Deutschen Sportabzeichen an.

14.09.2015
Am 13. September ist der europäische Geist durch den Karlsruher Schlossgarten geweht. Zahlreiche Breitensportler und Breitensportlerinnen nahmen bei der deutschen Zentralveranstaltung der „Europäischen Woche des Sports“ die Herausforderung „Deutsches Sportabzeichen“ an und gingen gleichzeitig für ihr europäisches Lieblingsland an den Start. Den Rahmen bildete das „Zirkeltraining“ bei dem anlässlich des 300. Karlsruher Stadtgeburtstags Vereine und Verbände die Vielfalt des Sportangebots der Stadt präsentierten.
Als das große Sportfest in Karlsruhe mit grauem Himmel und vereinzelten Schauern begann, schien es noch so, als müssten sich die Sportler auf einen verregneten Tag einstellen. Doch die Karlsruher und Karlsruherinnen waren optimistisch, allen voran Sportbürgermeister Martin Lenz: „Der Regen ist weg, die Sonne wird auch noch kommen.“
Er sollte Recht behalten. Am Nachmittag bevölkerten bei schönstem Sonnenschein Tausende Karlsruher und Karlsruherinnen das Gelände rund um das Karlsruher Schloss und probierten Sportangebote wie Ultimate-Frisbee, Bogenschießen, American Football oder Golf aus. Mittendrin: der Deutsche Olympische Sportbund und das Deutsche Sportabzeichen. Wer noch einen kleinen Motivationsschub benötigte, den überzeugten die beiden prominenten Botschafter Judoka und Nachwuchssportlerin des Jahres 2014, Sappho Çoban und WBA-Interimsweltmeister Vincent Feigenbutz.
Jung und alt stellten sich der Herausforderung
„BeActive“ lautete das Motto der „Europäischen Woche des Sports“. Jung und Alt ließen sich das nicht zwei Mal sagen. Dabei zeigten sich die Kleinsten vor allem begeistert von DOSB-Maskottchen Trimmy.
Die Älteren stellten sich sehr zeitig ihrer Herausforderung. So auch die rüstigen Rentner von PITFIT, der Seniorensportgruppe der SG Eichenkreuz Karlsruhe. Vom anfänglichen trüben Wetter ließen sich die Seniorinnen und Senioren nicht abhalten und starteten gleich mit der Disziplin 7,5 Kilometer Nordic Walking.
„Wir sind bei jeder Temperatur draußen und treiben Sport und das bei einem Altersdurchschnitt von 76 Jahren“, berichtet Herbert Spandl, der mit 65 Jahren das „Küken“ der Sportgruppe ist. 2014 schafften 18 von 25 Mitgliedern der Sportgruppe das Deutsche Sportabzeichen. Im ersten Jahr der „Europäischen Woche des Sports“ soll die Quote noch besser werden.
„And the Winner is …“
Mit Spannung wurde der Verlauf der Länder-Challenge erwartet. Jeder, der beim Deutschen Sportabzeichen antrat, konnte Punkte ein europäisches Land seiner Wahl vergeben. Für eine in Bronzenorm abgelegte Disziplin gab es 1 Punkt, für Silber 2, für Gold 3.
Manche teilten ihre Punkte unter mehreren Ländern auf, andere hatten klare Favoriten. „Wir fahren immer nach Schweden in den Urlaub“ berichtete ein Teilnehmer bei der Anmeldung zur Challenge. „Deswegen gehen unsere Punkte ganz klar dort hin.“
Zunächst sah alles nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Spanien und Schweden aus. Nach der Sportabzeichen-Ehrung ausgewählter Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Andreas Klages, den stellvertretenden Geschäftsbereichsleiter Sportentwicklung beim DOSB, konnte Sappho Çoban schließlich ein überraschendes Endergebnis präsentieren: In einem packenden Finish zog Norwegen noch vorbei und setzte sich an die Spitze der Challenge.
Ein wichtiges Signal
Das Ziel der „Europäischen Woche des Sports“ war es, Menschen europaweit in Bewegung zu bringen. Die vom DOSB in Zusammenarbeit mit dem Badischen Sportbund Nord, dem Sportkreis Karlsruhe und der Stadt Karlsruhe ausgerichtete und von der Europäischen Union sowie dem Bundesinnenministerium geförderte Zentralveranstaltung hat ihren Teil dazu beigetragen. Darin waren sich alle einig.
Daniel Caspary, Mitglied des Europäischen Parlaments, befand, dass von Karlsruhe „ein wichtiges Signal“ ausgehe. „Wir Menschen müssen uns mehr bewegen, das sehe ich auch bei mir“, bemerkte er selbstkritisch.
Das europaweite sportliche Miteinander passe gut in die Zeit, meinte auch Harald Denecken. Der ehemalige Karlsruher Bürgermeister und Vizepräsident des Badischen Sportbundes Nord schaut schon in die Zukunft und plant ein Sportabzeichen-Projekt für Flüchtlinge. „Denn wer das Deutsche Sportabzeichen ablegt, ist sichtbar integriert.“
Das Projekt „Planung und Umsetzung des deutschen Beitrags zur Europäischen Woche des Sports" wird vom Bundesministerium des Inneren aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert und ist „co-funded by the Erasmus+ Programme of the European Union“.
(Quelle: wirkhaus)