Kleines Jubiläum in Frankfurt: 25. Sitzung des DOSB-Präsidiums
Bei seinem kleinen Jubiläum in Frankfurt hatte das DOSB-Präsidium eine ausführliche Tagesordnung zu bewältigen:

12.03.2009

Die Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver und auf die World Games 2009 in Kaohsiung, die Verabschiedung des Konzepts „Weiterentwicklung des Stützpunktsystems“ im Leistungssport und viele weitere beschäftigen das Gremium auf seiner 25. Sitzung im Haus des Sports in Frankfurt am Main.
Willy Bogner stellte einen Teil der Einkleidung der deutschen Olympiamannschaft bei den kommenden XXI. Winterspielen in Vancouver 2010 vor. Michael Vesper und Bernhard Schwank berichteten über das Chef de Mission-Seminar, das im Februar Vertreter von rund 80 teil-nehmenden Nationalen Olympischen Komitees in Vancouver und Whistler zusammengeführt hatte: die Vorbereitungen sind im Plan, die Sportstätten stehen, die Olympischen Dörfer stehen kurz vor der Fertigstellung. Sportlich will der DOSB seinen Spitzenplatz von Turin verteidigen, die aktuellen Ergebnisse dieses Winters verdeutlichen aber, wie ambitioniert dieses Vorhaben ist. Es ist mit einer Dreiergruppe zu rechnen, zu der Norwegen, Kanada und Deutschland gehören - knapp gefolgt von den USA.
Auf Vorschlag von Leistungssport-Vizepräsident Eberhard Gienger verabschiedete das Präsidium das neue Stützpunktkonzept „Weiterentwicklung des Stützpunktsystems ab 1.1.2009“. Diese Fortschreibung des bereits bestehenden Konzeptes wurde aufgrund des neuen Steuerungs-modells notwendig. Das Konzept greift seit dem 1. Januar 2009 und setzt die zentralen Punkte des Steuerungsmodells für den Zeitraum der nächsten Olympiade im Sommer- und Wintersport um. Durch die Fortschreibung wurden mehrere Punkte angepasst. Unter anderem wird der Bundesstützpunkt als das zentrale und integrative Element der Spitzensportförderung definiert. Die Kooperationsvereinbarungen der Spitzenverbände mit den Olympiastützpunkten und die Regionalkonzepte werden konkretisiert. Die Förderrichtlinien des Bundes für den Spitzensport sind in dem Konzept berücksichtigt.
Im Dezember 2008 hatte das Präsidium scharfe Kritik an dem Beschluss der Kultusminister-konferenz (KMK) über die künftige Fachlehrerausbildung im Sport geäußert. Seither steht der DOSB in ständiger Diskussion mit den verantwortlichen Gremien der KMK. Die Gespräche benötigen noch einige Zeit, wir zielen auf eine endgültige Klarstellung.
Auch die World Games, die vom 16. bis 26. Juli 2009 in Kaohsiung (Chinese Taipei) stattfinden, werfen ihre Schatten voraus. Das Präsidium informierte sich über den Stand der Vorbereitungen. Beauftragter der deutschen World-Games-Verbände ist Gunter Fahrion, Präsident des Deutschen Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verbandes. Zur Unterstützung der Verbände wird Michael John, Ressortleiter im Geschäftsbereich Leistungssport, als „Liason Officer“ vor Ort sein. Deutschland tritt mit etwa 140 Sportlerinnen und Sportlern an.
Am 4. Februar 2009 fand ein gemeinsamer Workshop von DOSB, der Bundesagentur für Arbeit, dem BMAS sowie Mitgliedsorganisationen des DOSB und dsj statt. Inhalt des Treffens war, bestehende Projekte der Sportorganisationen an der Schnittstelle zwischen Sport und Arbeits-agentur darzustellen. Auf der Grundlage der dort vorgestellten Aktivitäten der Mitglieds-organisationen hat die Bundesagentur für Arbeit eine strategische Partnerschaft mit dem DOSB vorgeschlagen. Das Präsidium unterstützt dieses Anliegen. Das Direktorium wird mit der Umsetzung beauftragt.
Vor dem Hintergrund der Beschlussfassung der Mitgliederversammlung im Dezember 2008 in Rostock zur Beitragsanpassung ab 1. Januar 2010 beschloss das Präsidium auf gemeinsamen Vorschlag der Vizepräsidenten Hans-Peter Krämer und Walter Schneeloch, zusätzlich 100.000 Euro für die Sportentwicklung bereitzustellen. Sie sollen zum einen den Innovationsfonds 2009 in Höhe von 80.000 Euro finanzieren, der den Mitgliedsorganisationen für besonders innovative Projekte der Sportentwicklung an der Basis zur Verfügung steht, und zum anderen für die innovative Weiterentwicklung des Deutschen Sportabzeichens verwendet werden. Das DOSB-Netzwerkprojekt „Bewegung und Gesundheit: mehr Migrantinnen in den Sport“ geht in die praktische Umsetzung. An dem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt sind der Deutsche Turner-Bund, der Ju-Jutsu-Verband, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, der LSB Baden-Württemberg sowie die Sportjugend Berlin beteiligt. Zielsetzung ist es, in Kombination von Sport und anderen Qualifizierungsangeboten lokale Netzwerkstrukturen zur Integration von Migrantinnen aufzubauen.