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Lachende Kinder als Zeichen gelebter Integration

Dillingen/ Saar zeigt, wie es geht

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

27.05.2011

    Die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat bei ihrem vierten Stopp ein buntes Sportfest verschiedener Kulturen erlebt.
    Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Parkstadion Dillingen stand das Thema Integration und die Stadt im Saarland bewies, dass ein Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund viel Spaß macht. „Der Sport ist Integrations-Weltmeister“, sagte Ernes Erko Kalac, Integrationsbotschafter des DOSB. „Egal ob Spitzen- oder Breitensport, Sport bringt Menschen zusammen und das sieht man hier in Dillingen ganz deutlich.“

    Die Vielfalt der Kulturen war den ganzen Tag über sichtbar. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an den Dillinger Schulen liegt teilweise bei 50 Prozent.
    „Für uns ist dieses bunte Zusammenleben ganz normal“, sagte Michaela Dörr, Leiterin der Odilienschule Dillingen. „Bei uns herrscht ein gutes Miteinander zwischen Schülern und Familien mit und ohne Migrationshintergrund.“

    Kinder brauchen Sport, um glücklich zu sein


    Aber wie im Sport üblich, stand neben der Freundschaft auch der Wettbewerb im Vordergrund. Rund 15 Schüler gingen gemeinsam mit Frank Busemann, dem ehemaligen Weltklasse-Zehnkämpfer und Botschafter für kinder+Sport, DOSB-Maskottchen Trimmy sowie Dieter Krieger, Mitglied im Präsidialausschuss Breitensport des DOSB, beim Freundschaftslauf an den Start.

    „Die Themenschwerpunkte - wie hier in Dillingen Integration - sind eine Bereicherung für die Sportabzeichen-Tour. Sie zeigen, was Sport leisten kann“, so Dieter Krieger, der extra für den 800 Meter-Lauf trainiert hatte.
    Frank Busemann kam als früherer Spitzensportler nicht als Erster ins Ziel. Er lief im Mittelfeld, um auch Nachzügler zu motivieren. Zwei Stadion-Runden sind schließlich kein Spaziergang und am Ende kamen alle ins Ziel.

    Frank Busemann, der als Botschafter des nationalen Förderers „kinder+Sport“ die Tour bereits im dritten Jahr begleitet, sagte begeistert: „Meine Eindrücke der bisherigen Stationen haben sich hier in Dillingen bestätigt. Kinder werden ohne Bewegung nicht glücklich und ich sehe immer wieder, wie viel Lust Kinder auf Sport haben.“

    Das bestätigte auch der Bürgermeister von Dillingen, Franz-Josef Berg, auf der anschließenden Pressekonferenz im benachbarten Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen. „Ich freue mich, dass die Sportabzeichen-Tour Station in unserer Stadt macht. Allerdings gibt es dafür auch viele gute Gründe“, so der Bürgermeister. „Wir sind mit über 7.000 Schülern eine attraktive Schul- aber auch Sportstadt. Und das Thema Integration passt hierher, denn wir bieten auch mit dem Sport viele Chancen, Integration zu erleben, gerade für junge Menschen.

    Integration ist, wenn beide Seite mitmachen

    Einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema leistet die Caritas in Dillingen. „Die Beratungsstelle ist eine Schnittstelle zwischen Migranten und Vereinen“, sagt Gerd Thewes vom Caritasverband Saar-Hochwald e.V. „Die Menschen, die hier ein neues Zuhause finden, erfahren schon kurz nach ihrer Ankunft, welche Vereine es hier gibt und sie werden teilweise auch von unseren Mitarbeitern dorthin begleitet. Umgekehrt informiert die Caritas aber auch Vereine über kulturelle Besonderheiten“, so Gerd Thewes. „Wenn muslimische Frauen zum Beispiel Schwimmkurse besuchen wollen, muss gegeben sein, dass es Sichtbarrieren gibt und sich keine Männer zu dieser Zeit im Schwimmbad befinden.“

    Ministerialrat Klaus Kunz, der als Vertreter des Saarländischen Ministeriums für Arbeit, Soziales und Sport in Dillingen anwesend war, sieht den Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund als eine gesellschaftspolitische Aufgabe. „Der Sport bietet hier eine einzigartige Möglichkeit, offen aufeinander zuzugehen. Das gilt für Sportvereine, Funktionäre und Mitglieder. Zuwanderer müssen mit offenen Türen empfangen werden“, so Klaus Kunz.

    Die fröhliche Stimmung im Parkstadion Dillingen hat gezeigt, dass das Thema Integration im Sport keine Hürden kennt. Knapp 1.000 Kinder nutzten die Chance, sich zu bewegen, statt hinter ihren Schulbänken zu sitzen. Neben den Sportabzeichen-Prüfungen wurde auf dem Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe gesprungen, am Multi-Tower der BARMER GEK geklettert und beim Sixcup gespielt und Punkte gesammelt.

    Zur Erinnerung an die Sportabzeichen-Tour in Dillingen konnten die Schülerinnen und Schüler an der Fotostation von kinder+Sport Bilder mit nach Hause nehmen. Und auch beim Thema Deutscher Sportausweis gab es für die Teilnehmer neben Informationen viel Spaß beim Büchsen-Zielwerfen.
    Als Tourpartner war auch BIONADE in Dillingen dabei und versorgte die Kinder mit kostenlosen Getränken.

    Genauso bunt gemischt wie die Teilnehmer zeigte sich bei der Sportabzeichen-Tour in Dillingen auch das Wetter. Nach grauem Himmel am Morgen gab es am Mittag viel Sonne und kurzzeitig auch etwas Regen. Dieter Krieger vom DOSB brachte es auf den Punkt: „Man braucht nicht immer 30 Grad Celsius und Sonnenschein, die Bedingungen hier in Dillingen sind wie bei allen bisherigen Stationen der diesjährigen Sportabzeichen-Tour hervorragend.“

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