Lotto und Landessportbünde intensivieren Zusammenarbeit
Die Lotteriegesellschaften und Landessportbünde aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus.

15.10.2014

Bei einem Treffen Ende September in Stuttgart standen der deutsche Lotteriesektor und die jüngsten Entwicklungen im Sportwetten-Konzessionsverfahren im Mittelpunkt. Das gab der LSB Rheinland-Pfalz bekannt.
„Wir beobachten mit großer Sorge, wie kommerzielle Anbieter zunehmend den deutschen Lotteriesektor ins Visier nehmen“, sagten Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, und Lothar Westram, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. „Über das Internet werden Wetten auf das deutsche Lotto angeboten. Vielen Online-Tippern ist gar nicht bewusst, dass sie bei bestimmten Anbietern an schwarzen Lotterien und eben nicht am deutschen Original teilnehmen“, sagte Häfner weiter. Als direkte Folge erodiere die bewährte Förderung des Sports aus den Reinerträgen der staatlichen Lotterien. „Diese Anbieter zahlen in Deutschland weder Lotteriesteuer noch führen sie Zweckerträge ab. Es kann doch nicht sein, dass ursprünglich gemeinwohldienliche Gelder nun in den Taschen der Aktionäre von kommerziellen Glücksspielunternehmen landen“, ergänzte Westram.
Beim Informationsaustausch der Lotteriegesellschaften Baden-Württembergs, Bayerns, Rheinland-Pfalz und des Saarlands gemeinsam mit den Spitzen der jeweiligen Landessportbünde wurden auch die jüngsten Entwicklungen im Sportwetten-Konzessionsverfahren diskutiert. „Das deutsche Lizenzverfahren soll offensichtlich ausgehebelt werden“, konstatierte Jürgen Häfner. Er spielte damit unter anderem auf Klagen an, die seitens negativ beschiedener Antragssteller vor Gericht eingereicht wurden. „Das gesamte Konzessionsverfahren hat sich immer weiter verzögert. Jetzt steht zu befürchten, dass diese Klagen den unhaltbaren Schwebezustand erneut verlängern“, erklärte der Lotto-Chef weiter.
„Glücksspiel ist ein besonderes Gut, das sensibel gehandhabt werden muss. Das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung von Lizenzen greift hier nicht. Das Schutzbedürfnis des Verbrauchers muss auch zukünftig vor den wirtschaftlichen Interessen der Anbieter bzw. der Standorte stehen. Wer in Deutschland Glücksspiel anbietet, braucht eine deutsche Genehmigung. Eine ausländische wie etwa aus Malta reicht nicht aus“, betonte Jürgen Häfner. Die Vertreter der staatlichen Lotteriegesellschaften und der Landessportbünde vereinbarten, die Zusammenarbeit und den engen gemeinsamen Austausch auch zukünftig weiter fortzusetzen.
(Quelle: LSB Rheinland-Pfalz)