Medaillen, Selbstbewusstsein und neue Freunde gewonnen
Mit einer stimmungsvollen Abschlussfeier wurden am späten Freitagabend in Boise/Idaho die 9. Special Olympics World Winter Games 2009, die Welt-Winterspiele für Menschen mit geistiger Behinderung, beendet.

16.02.2009

Eine Woche lang hatten die 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 80 Ländern ihr Bestes gegeben und die Prinzipien von Special Olympics - Fähigkeiten entwickeln, Mut zeigen, Teilen lernen und Freude haben – täglich gelebt.
Dies waren auch die Leitmotive für die 114 Mitglieder umfassende deutsche Delegation, die mit 32 Gold-, 33 Silber- und 32 Bronzemedaillen im Gepäck nach Hause reist. Sie verteilen sich auf die Sportarten Eiskunstlauf, Eisschnellauf, Ski Alpin, Ski Langlauf, Snowboard und Floor Hockey. Die beiden erfolgreichsten Teilnehmerinnen mit je drei Goldmedaillen sind die Langläuferinnen Cornelia Fichtmüller (Bodelschwingh-Hof Mechterstädt) und Melanie Göpfert (Stiftung Reha-Zentrum Schleusingen). Bei Special Olympics erhalten durch die Klassifizierung in homogene Leistungsgruppen viele Sportler eine Chance auf Medaillen, gute Platzierungen und damit auf Anerkennung.
“Wir haben wunderbare Winterspiele mit großer Gastfreundlichkeit der hiesigen Bevölkerung, hervorragend präparierten Sportstätten und sehr guter Wettbewerbsorganisation erlebt“, so Thomas Reinecke, Direktor von Special Olympics Deutschland (SOD). „Unser deutsches Team hat hier durch großen Zusammenhalt, tolle Stimmung und reibungslose Abläufe beeindruckt. Unsere Athletinnen und Athleten sind über sich hinausgewachsen, haben großartige sportliche Leistungen erreicht und einmal mehr bewiesen, was Menschen mit geistiger Behinderung im Sport leisten können.“ Athletensprecher René Galler, der Bronze im Ski Alpin gewonnen hat: „Die Spiele waren der Wahnsinn! Ich bin stolz auf mich und natürlich auf die ganze deutsche Delegation. Besonders toll war es, wenn die Volunteers uns zugejubelt und abgeklatscht haben.“
Ihre Wertschätzung der Welt-Spiele für Sportler mit geistiger Behinderung brachten Repräsentanten aus Politik und Sport mit ihren Besuchen zum Ausdruck. Am Donnerstag hatte US-Vizepräsident Joe Biden den Teilnehmern der World Winter Games die Grüße von US-Präsident Barack Obama überbracht und dem deutschen Eiskunstlauf-Paar Christin Ziebe und Tobias Werner die Goldmedaillen überreicht.
Auf Einladung von Special Olympics International weilten auch IOC-Mitglied Prof. Walter Tröger und der UN-Sonderbeauftragte für Sport Willi Lemke bei den World Winter Games in Idaho. Bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Präsidenten von Special Olympics Timothy Shriver zeigte sich Lemke beeindruckt von den Sportwettbewerben und bewegt von der Freude und Offenheit der Athleten. Er sagte seine Unterstützung im Rahmen seiner weltweiten UN-Tätigkeit für Special Olympics zu und lud Timothy Shriver zu den Nationalen Sommerspielen von Special Olympics Deutschland ein, die vom 14. bis 18. Juni 2010 in Bremen stattfinden werden.
Für die erfolgreichen Wintersportler von Special Olympics Deutschland steht in Kürze schon der nächste große sportliche Höhepunkt an: Vom 02. bis 05. März 2009 treffen sich ca. 600 Athletinnen und Athleten in Inzell zu ihren Nationalen Winterspielen, die unter dem Motto „Ein besonderes Wintermärchen“ stehen.