Mission 100 erfüllt
Zum 100-jährigen Jubiläum wollte der TSV Eintracht Waldeck einen Vereinsrekord aufstellen und 100 Sportabzeichen abnehmen, es wurden sogar 120.

11.12.2012
Zum großen Vereinsjubiläum hat der TSV Eintracht 1912 Waldeck einiges auf die Beine gestellt: Sportfeste und Events und sogar ein Weltrekordversuch auf dem Tennisplatz. Die Sportabzeichengruppe wollte auch etwas Besonderes beisteuern. Was lag da näher, als zu einem runden Jubiläum ein ebenso rundes Abnahmeergebnis zu erzielen?
Die Waldecker sind stolz auf ihre 100-jährige Vereinsgeschichte. Das zeigte sich an den vielen sportlichen Highlights, die der TSV in diesem Jahr initiiert hat. „Einer der Höhepunkte war unser Tag der offenen Tür, als Erkan und Edo Soysal ihren Weltrekord aufgestellt haben“, berichtet Carola Finke, die gemeinsam mit Britta Keller die Sportabzeichengruppe des TSV leitet.
Die Soysal-Brüder, die sogar schon bei „Wetten dass …“ zu Gast waren, sind bekannt für ihre spektakulären Tennis-Tricks. Diesmal schlug einer der Brüder den Tennisball von einem Kran aus 100 Meter Entfernung auf, der andere fing den Ball mit dem Schläger auf und zwar so, dass dieser auf der Bespannung liegen blieb. Das gelang in vier von acht Fällen: Weltrekord!
Engagiertes Übungsleiter-Duo
Bei so einer Vorlage durfte sich die Sportabzeichengruppe natürlich nicht lumpen lassen. Die Übungsleiterinnen Finke und Keller setzten alle Hebel in Bewegung, um ihr ehrgeiziges Ziel von 100 Sportabzeichen in einer Saison zu erreichen. Von Mai bis Anfang November standen sie regelmäßig auf dem Sportplatz, um das deutsche Sportabzeichen abzunehmen. „Wir haben Aushänge gemacht, in der Zeitung geworben und wirklich jeden angesprochen, von dem wir dachten, er könnte das schaffen“, berichtet Britta Keller.
Und die Waldecker zogen mit – weil sie überhaupt sehr sportlich sind. Die Mitgliederzahlen des TSV sprechen eine eindeutige Sprache. Der gleichnamige Stadtteil der Stadt Waldeck hat etwa 1.500 Einwohner. Bei 730 Mitgliedern nimmt also etwa die Hälfte der Waldecker am Vereinsleben des TSV teil.
„Vor allem die Kinder hatten großen Spaß“, berichtet Carola Fincke. „Wir haben an der Grundschule in Waldeck bei den Bundesjugendspielen geholfen und dort den Schülern die 800-Meter-Strecke abgenommen. Einige von den Kindern waren später nochmal bei uns, weil sie leichtathletische Grundlagen einfach nicht beherrschten. Mit einem achtjährigen Mädchen, dass in der Schule lediglich 1,80 Meter weit gesprungen ist, haben wir solange geübt, bis sie 2,80 Meter geschafft hat.“
Eines der 120 Sportabzeichen ist Carola Fincke besonders in Erinnerung geblieben: „Laura, die achtjährige Enkelin meiner Cousine hatte sich vorgenommen, das Sportabzeichen zu machen. Sie kann auf einem Auge gar nichts sehen und auf dem zweiten hat sie nur zehn Prozent der Sehkraft. Als sie tatsächlich alle Disziplinen geschafft hatte, haben wir ihr für diese tolle Leistung noch einen kleinen Pokal überreicht.“
Insgesamt haben 55 Kinder und Jugendliche und 65 Erwachsene die Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens erfüllt. Die Altersspanne der erfolgreichen Teilnehmer reichte von 8 bis 82 Jahren. „Aber am schönsten ist es, wenn alt und jung gemeinsam für das Sportabzeichen trainieren“, meint Carola Fincke. „Darum freuen wir uns besonders über die 19 Familiensportabzeichen, die wir dieses Jahr vergeben durften.
Ein Treffen der Generationen war auch die Verleihungsfeier beim TSV. „Wir haben die Sportabzeichen draußen vergeben, weil so viele Menschen da waren – die hätten alle gar nicht in unser Sportheim gepasst“, so Carola Fincke. Danach haben die Waldecker noch lange zusammengesessen bei Kaffee, Orangensaft und heißem Apfelwein. Alle waren sich einig: Es war ein würdiger Abschluss für ein tolles Sportabzeichenjahr beim TSV Eintracht 1912 Waldeck.
(Quelle: wirkhaus)