Mit Musik geht alles besser: Letter setzt auf rhythmische Leichtathleten

18.06.2009
Treibende Bässe, schnelle Rhythmen und Wachmacher-Melodien – so hat der Tag im Leinestadion in Letter angefangen. Auf der Bühne stand Frank Busemann und führte die 1500 Schülerinnen und Schüler durch das gemeinsame Aufwärmtraining. Der frühere Leistungssportler bewies sein Talent als Animateur: Alle Anwärter auf das Sportabzeichen waren gleich von Anfang an begeistert bei der Sache. Und sie spürten schnell: Es wird ein toller Tag. Keine Schule, bestes Wetter und ein ehemaliges Zehnkampf-Ass als Coach. Bereits der Startschuss versprach einen erfolgreichen Sportabzeichentag in Letter.
Frank Busemann stand den Schülerinnen und Schülern mit wichtigen Tipps zur Seite. Unterstützt wurde er diesmal von Astrid Kumbernuss, die genau wie er bei den Olympischen Spielen in Atlanta eine Medaille gewinnen konnte: Sie holte Gold im Kugelstoßen, er Silber im Zehnkampf. Die jungen Sportabzeichenanwärter wollten von den beiden wettkampferfahrenen Ex-Profisportlern vor allem wissen, wie sie ihre Leistungen noch schnell verbessern können. Last-Minute-Tipps hatten die beiden nicht, denn genau wie bei allen Höchstleistungen im Sport kommt es auch beim Sportabzeichen darauf an, dass man vorher richtig trainiert hat. Dafür gaben sie alles, um die Kinder und Jugendlichen zu motivieren. Laut feuerten sie die Schüler bei den Prüfungen an und trösteten auch mal, wenn es nötig war. Eigentlich wollten die beiden dann später noch im Kugelstoßen gegeneinander antreten, aber Astrid Kumbernuss musste leider zum nächsten Termin – und Frank Busemann schien fast ein wenig erleichtert. Mit einem Grinsen meinte er: „Vielleicht ist das besser so. Ich möchte nicht so gerne von einer Frau geschlagen werden.“
Einig waren sich Astrid Kumbernuss und Frank Busemann darüber, dass die sportliche Leistung an so einem Tag nicht im Vordergrund stehen soll. Die Begeisterung für den Sport, die Bewegungsfreude und die Motivation der Kinder sind viel wichtiger. Und das ist die Idee des Deutschen Sportabzeichens: Bewegung zu fördern und den Spaß am Sport aufzuzeigen. Deshalb ließen die beiden früheren Spitzensportler sich nicht lange bitten, als sie gefragt wurden, ob sie die Sportabzeichen-Tour unterstützen wollen.
Duell Busemann – gegen Lehrer
Einen sportlichen Höhepunkt gab es am späten Mittag. Unter Anfeuerungsrufen seiner Schüler schaffte ein sehr sportlicher Lehrer 1,60 Meter im Hochsprung. Frank Busemann stellte sich der Herausforderung, zog unter La-Ola-Wellen nach und zeigte sich von der Leistung seines Vorgängers beeindruckt. Dafür gab es großen Applaus.
Am Nachmittag kamen dann 180 Kita-Kinder mit ihren Eltern zum Mini-Sportabzeichen. Auch die Kleinsten wurden in den klassischen Sportabzeichendisziplinen geprüft - allerdings in einer leichteren Version: 25 Meter Laufen, Springen und Werfen. Das Balancieren auf einer umgedrehten Turnbank erwies sich hierbei als ein besonders kniffeliges Hindernis für den kleinen Sportnachwuchs. Doch die Aussicht auf die anschließenden Medaillen ließen die Mini-Sportler über sich hinauswachsen.
Zwischendurch konnten sich alle Kinder an einer Erfrischungsbar stärken, wo sie aus einer Holzkuh selber Milch zapfen durften. Außerdem wurden Äpfel aus der Region verteilt. Weiter getobt wurde anschließend auf den Hüpfburgen, dem Quartertramp und dem Multi-Tower, die die Sponsoren Sparkassen-Finanzgruppe und Barmer Ersatzkasse zur Verfügung gestellt hatten. Die Kinder hatten großen Spaß und konnten gar nicht genug davon bekommen. Viele Fans hatte auch die Foto-Station von Ferrero „kinder+sport“. Die meisten Kinder wollten unbedingt noch ein Erinnerungsfoto von sich mit Frank Busemann mit nach Hause nehmen.
Aber obwohl der Tag den Kindern gehörte, hatten auch die Erwachsenen Grund zu feiern. Sie freuten sich ebenfalls über persönliche Bestleistungen und über ein feierliches Gelöbnis ihres Bürgermeisters Detlef Schallhorn. Er versprach im Leinestadion, sein Sportabzeichen bis zum Ende des Jahres vollständig abzulegen.