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Mit Yoga auf Integrationskurs

Ein Yoga-Kurs in Schwerin eröffnet Migrantinnen den Weg in einen deutschen Sportverein!

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

23.03.2012

Im Jahr 2010 wurde über die AWO Schwerin ein Fahrradprojekt mit Teilnehmerinnen aus vier verschiedenen Nationen ins Leben gerufen. Die aus Togo, Thailand, dem Irak und Palästina stammenden Frauen lernten mit Unterstützung der Verkehrswacht Schwerin und einigen deutschen Frauen als Paten ihre Scheu zu überwinden, und fanden viel Freude am Fahrradfahren im Verkehrsgarten. Nach diesem erfolgreichen Start wurde von den Frauen im Folgejahr eine Weiterführung des Projektes gewünscht.

Mit Unterstützung und Begleitung der freiwillig engagierten Partnerin des Programms „Integration durch Sport“ beim Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern, Bärbel Pautsch, konnte diesem Wunsch entsprochen werden. In der Folgezeit lernten die Teilnehmerinnen zusätzlich die Verkehrsregeln kennen, um so auch für den öffentlichen Straßenverkehr fit zu werden. Sie stärkten ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl und festigten darüber hinaus das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe.

Aus diesem Erfolg entstand einvernehmlich der Wunsch, weitere Sportkurse in noch anderen Sportarten und mit weiteren aktiven Frauen zu initiieren.

Hierbei kam ihnen der Zufall zur Hilfe. In der Projektwerkstatt „Buntes Q“, in der sich die Frauen regelmäßig zu Deutschkursen, zum Kochen oder zum gemütlichen Beisammensein treffen, lernten sie die aus China stammende Yoga-Lehrerin Xuehua Pei kennen und gründeten mit ihr im Januar 2012 eine Yoga-Trainingsgruppe.

Mit Unterstützung der Regionalkoordinatorin des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ gelang es, den Kontakt zwischen der Gruppe und dem Stützpunktverein VfL Schwerin herzustellen und Trainingszeiten in dessen Sporthalle zu vereinbaren. Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit und eine Ausweitung dieses Projekts können so besser erreicht werden. Diese Vorgehensweise ist für die Teilnehmerinnen ein großer Schritt in Richtung des organisierten Sports.

Die Bemühungen des Stützpunktvereins richten sich nun darauf, die Trainingsgruppe weiter zu festigen, sie in den Verein aufzunehmen und ihr nicht nur die Teilnahme am Sport, sondern auch die Teilhabe am Vereinsleben zu ermöglichen.

Dem steht nicht mehr viel entgegen. Die Frauen fühlen sich im Verein wohl und trainieren hier gern. Das Yoga-Training hilft ihnen sehr, ihre Fitness zu verbessern und bewährt sich als positiver Ausgleich zu den alltäglichen Anforderungen.

Die Teilnehmerinnen haben Kontakte zu anderen Vereinsmitgliedern und sind sehr daran interessiert, noch weitere Frauen, vor allem auch Einheimische, in den Kurs aufzunehmen.

Die Übungsleiterin Frau Pei genießt bereits nach relativ kurzer Zeit wegen ihrer Fachkenntnis und ihres Engagements ein hohes Ansehen in der Gruppe. Das spricht sich herum und hat Folgen. Frau Pei hat seit Beginn des Projekts bereits Anfragen weiterer Vereine erhalten und wird in naher Zukunft auch dort Yoga-Kurse anbieten.

Stephanie Karge

FSJ-lerin im Programm „Integration durch Sport“ beim LSB M-V e. V.

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