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MTV Aurich diskutiert die Zukunft der Sportvereinsfinanzierung

Der ostfriesische Verein geht mit seiner Veranstaltung zur Vereinsfinanzierung neue Wege und übernimmt damit eine Vorreiterrolle.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

22.11.2007

Im Sinne einer wohlbedachten und mehrfach angesprochenen Sponsorenpflege bedachte jetzt der MTV-Vorsitzende, Wilfried Theessen und frühere langjährige Vizepräsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), hochkarätige Gäste am Ende eines mit rund 100 Teilnehmern  gut besuchten sportpolitischen Dämmerschoppens im „Alten Güterbahnhof“ am Auricher Gymnasium Ulricianum mit einem guten Tropfen.

Der damit verbundene Dank für das Mitwirken an einer anspruchsvollen Diskussion galt dem Präsidenten des Deutschen Turnerbundes (DTB), Rainer Brechtken, dem Präsidenten des Landessportbundes Niedersachsen (LSB), Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, dem Landrat des Landkreises Aurich, Walter Theuerkauf, dem Bürgermeister der Stadt Aurich, Heinz-Werner Windhorst sowie dem Vorstand der Raiffeisen-Volksbank, Reinhard Schoon.
Geleitet wurde die Diskussionsrunde nach einem einleitenden Vortrag von Wilfried Theessen, einer Vorführung der MTV-Showgruppe und kurzen Beiträgen der Gäste zu den Themenbereichen „Erwartungen des Sports zur finanziellen Absicherung der Vereine“, „ Die Vereine am Scheideweg ihrer Existenz“ „Politische Spielräume“, „ Möglichkeiten und Grenzen von Sponsoren und Mäzenen „ durch den Chefredakteur und Verleger der Ostfriesischen Nachrichten, Stefan Dunkmann.

Ohne Ehrenamt und Geld läuft nichts

Sport funktioniert nicht ohne Geld, aber auch nicht ohne das ehrenamtliche Engagement. Das machte die Diskussion vor etwa 100 Gästen deutlich. Bei rückläufigen Zuschüssen der öffentlichen Hand, von Sponsorengeldern und auch Mitgliedsbeiträgen, bei steigenden Betriebs- und Personalkosten, Verbandsabgaben, Energiekosten, Versicherungen, Steuern und Mieten stand am Schluss die Frage, wie die Sportvereine darauf reagieren sollen.
Sponsoring und Mäzenatentum allein können dabei nicht die Lösung sein. Die Mitglieder mit ihren Beiträgen bleiben die Hauptsponsoren. Gleichwohl wurde von allen Diskussionsteilnehmern auf die anerkannte Sozialarbeit der Sportvereine hingewiesen, weshalb die Zuwendungen der Kommunen, so Aurichs Bürgermeister Windhorst, gut angelegt und deshalb notwendig seien. „Sportvereine sind die zentrale Einrichtung für die Integration in den Kommunen ohne soziale Schwellen: Sozialer Kitt für die Gesellschaft“, so Rainer Brechtken. Deshalb sei es auch wichtig, dass sich die Mitglieder mit ihren Beiträgen zu einer „solidarischen Querfinanzierung“ im Verein bekennen. Brechtken wie auch Reinhard Schoon machten dabei klar, dass die Basisfinanzierung des Vereins die Mitgliedsbeiträge sein müssen. 75 % sollten es mindestens sein. Um das letzte Viertel zu füllen sei ein Mäzenatentum für den nicht-kommerziellen Sport ungeeignet. Bei der Sponsorensuche müsse man stimmige Konzepte entwickeln, von dem Geber und Nehmer profitieren können. Allerdings sah Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach für Breitensportvereine wie den MTV Aurich keine allzu großen Entwicklungsspielräume, wenn sie nicht mit pfiffigen Ideen auf sich aufmerksam machen können. Auch Investitionen, zeitlich flexible Angebote können zu einer stärkeren Eigenfinanzierung beitragen, in dem dadurch Mitglieder gewonnen werden.

Kooperationen helfen sparen

Wo nicht Geld genug vorhanden ist, hilft nur sparen. Etwa durch Kooperationen mit Schulen, Kindergärten, wie sie der MTV Aurich pflegt, um so durch gegenseitige Unterstützung Geld zu sparen.  

Die Zusagen des Auricher Landrates und die des Auricher Bürgermeisters, die Sportvereine auch in Zukunft mit Zuschüssen für ihre Arbeit zu unterstützen wurden von allen Gästen, darunter viele Vereinsvorstände, dankbar zur Kenntnis genommen. In seinem Schlusswort dieser Diskussionsveranstaltung konnte MTV-Vorsitzender, Wilfried Theessen, zufrieden feststellen, dass es zwar keinen Königsweg für die Zukunft der Vereinsfinanzierung gäbe, dass die Veranstaltung aber manche Anregungen habe vermitteln können, die nicht nur für den MTV Aurich sondern für alle Vereine in der Region interessant sein können, um zu betonen, das sei in der Diskussion deutlich geworden, das die Eigenfinanzierung immer wichtiger werden wird.

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