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Niedersachsen: 41. Landessporttag fordert Erhöhung der Sportförderung

Der 41. Landessporttag des LSB Niedersachsen am 19. November in Hannover hat eine Erhöhung der Sportförderung auf einen Gesamtbetrag von 41 Millionen Euro pro Jahr gefordert.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

23.11.2016

Aktuell erhalte der LSB auf der Basis des niedersächsischen Sportfördergesetzes einen festen Betrag von 31,5 Millionen Euro sowie einen variablen Betrag (2016: rund 2,4 Millionen Euro) pro Jahr, teilte der LSB mit.

„Die Sportorganisation hat in den vergangenen Jahren immer mehr gesellschaftliche Problemthemen angepackt und bewiesen, dass der Sport einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet. Im Vergleich zu allen anderen Bundesländern haben wir aber in Niedersachsen deutlich geringere Möglichkeiten, den Leistungssport zu fördern, die fachliche Arbeit der Landesfachverbände zu unterstützen, die Sportinfrastruktur angemessen zu fördern und dem ehrenamtlichen Engagement eine notwendige hauptberufliche Unterstützung an die Seite zu stellen“, so begründete LSB-Präsident Prof. Wolf-Rüdiger Umbach die Forderung.

Die mehr als 100 Delegierten verabschiedeten einstimmig diese Resolution:

„Die Arbeit der niedersächsischen Sportvereine und -verbände ist hinsichtlich ihrer Leistungen in Aufgabenfeldern wie Integration, Inklusion, Gesundheitsförderung und Bildung für unsere Gesell-schaft unverzichtbar. Der Landesgesetzgeber hat die herausragenden Leistungen des Sports in Niedersachsen u. a. dadurch gewürdigt, dass er 1997 die Förderung des Sports als Staatsziel-bestimmung in die Niedersächsische Verfassung aufgenommen hat. Mit der Verabschiedung des Niedersächsischen Sportfördergesetzes im Jahr 2012 ist eine verbindliche Finanzierungszusage des Landes gegenüber dem Landessportbund Niedersachsen (LSB) gegeben worden. Diese gibt dem LSB mit seinen Sportbünden sowie allen Sportvereinen und -verbänden Rechts- und Planungssicherheit. Gleichwohl ist die Höhe der Sportförderung im Hinblick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in keiner Weise auskömmlich.

Der 41. Landessporttag hat sich auf dieser Grundlage mit notwendigen Verbesserungen der finanziellen Rahmenbedingungen des niedersächsischen Sports beschäftigt. Der Landessporttag ist sich seiner Gesamtverantwortung auch vor dem Hintergrund des Neuverschuldungs-Verbotes des Landes ab 2020 bewusst, sieht aber dennoch die Notwendigkeit für eine bessere Finanzausstattung und hierfür auch den entsprechenden Handlungsrahmen als gegeben an. Die massiven Kürzungen der Sportförderung des Landes in den Jahren 2004 und 2005 um insgesamt 21%, die letztlich die Basis der aktuellen Sportförderung darstellen, sind zurückzunehmen. Die aktuell bestehende Sportförderung an den LSB ist um den damaligen Kürzungssatz zu erhöhen. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen erforderlich.

Der 41. Landessporttag hat vor diesem Hintergrund fünf konkrete Forderungen beschlossen:

1. Die Sportförderung gem. § 3 des Niedersächsischen Sportfördergesetzes, die aktuell aus einem festen und einem variablen Teil besteht, ist zu verstetigen und auf ein erhöhtes Niveau neu festzusetzen. Der Landessporttag fordert als zukünftige Sportförderung die Erhöhung um 21 Prozent auf einen Gesamtbetrag von jährlich 41 Millionen Euro.

Begründung:

  • Aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Aus- und Fortbildung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern, in der Entwicklung und Umsetzung von Bildungs- und Gesundheitssportkonzepten, in der Umsetzung von Integration und Inklusion sowie in der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Finanzmitteln nicht zu bewältigen.
  • Das aktuell auf Bundesebene diskutierte neue Förderkonzept für den Spitzensport wird vom Landessporttag grundsätzlich begrüßt. Zur Verbesserung der sich daraus ergebenen Konsequenzen (z. B. Lehrer-Trainer-Stellen, Talentscouts) ist in den nächsten Jahren auf Landesebene ein erheblicher zusätzlicher Finanzbedarf gegeben.

2. Für die Sanierung der verbandseigenen Sportschulen und Leistungszentren in Niedersachsen ist zusätzlich ein Landesprogramm in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro erforderlich.

Begründung:

  • Die Sportschulen sind für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von ehrenamtlich Tätigen sowie nebenberuflichen Übungsleiterinnen und Übungsleitern im Land unverzichtbar.
  • Die Leistungszentren der Landesfachverbände und das Sportleistungszentrum der Landes¬hauptstadt Hannover sind für den Leistungssport und den Olympiastützpunkt Niedersachsen die unverzichtbare Basis und weisen aktuell bereits einen erheblichen Sanierungsbedarf auf.

3. Für die Aufrechterhaltung des Betriebes von Sportanlagen und Schwimmbädern, die dem Vereins- und Schulsport dienen, ist ein angemessen ausgestattetes Landes-Sanierungsprogramm für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren erforderlich.

Begründung:

  • Die Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Die Vereinssportanlagen sowie die kommunalen Sportstätten können nur unzureichend in Stand gehalten werden.

4. Die Sportvereine sind ein wichtiger Standortfaktor für den Erhalt und den Ausbau der Lebensqualität einer Kommune. Sportförderung muss daher auch auf kommunaler Ebene zu einer Pflichtaufgabe werden.

Die Beschlussfassung der Ministerpräsidenten-Konferenz vom 27.10.2016, die Erteilung von Lizenzen für die Veranstaltung von Sportwetten an qualitative Voraussetzungen zu knüpfen, wird vom Landessporttag unterstützt. Gleichzeitig erwartet der Sport eine angemessene Beteiligung an den Steuern, die von den seit Jahren ohne entsprechende Lizenz am Markt agierenden Sportwettenanbietern gezahlt werden.“

(Quelle: LSB Niedersachsen)

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