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NOK und DOI vergeben Forschungsauftrag zur Rolle des NOK der DDR im DDR-Sportsystem an Universität Potsdam

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

20.12.2005

Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland und das Deutsche Olympische Institut haben den Forschungsauftrag „Geschichte und Bedeutung des Nationalen Olympischen Komitees der DDR im Kontext des Sportsystems der DDR“ an die Historikerin Dr. Jutta Braun, Universität Potsdam vergeben.

 

Frau Dr. Braun, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Zeitgeschichte des Sports“ am Institut für Sportwissenschaft der Universität Potsdam unter Leitung von Prof. Dr. Hans Joachim Teichler tätig ist, konnte sich unter sechs Bewerberinnen und Bewerbern durchsetzen. Die Historikerin war und ist dort in verschiedene Forschungsprojekte zur DDR-Sportgeschichte eingebunden und durch einschlägige Publikationen ausgewiesen. Sie verfügt über einschlägige Kenntnisse der Quellen und die für die Thematik erforderlichen Erfahrungen im Umgang mit Zeitzeugen. Frau Dr. Braun erschien NOK und DOI von daher bestens geeignet, die spezifische Geschichte und Bedeutung des NOK der DDR im Kontext des Sportsystems der DDR in einem größeren historischen Zusammenhang zu bewerten und darzustellen.

 

NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach betonte die Bedeutung des Forschungsvorhabens:

 

„NOK und DOI setzen auf eine wissenschaftlich kompetente Aufarbeitung und stellen hierfür gemeinsam 20.000 Euro zur Verfügung. Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland ist sich seiner Verantwortung für den Umgang mit der Geschichte des olympischen Sports in Deutschland bewusst. Deshalb stellt die Vergabe des Forschungsauftrags keinen Einzelfall dar. Wir wollen weitere Schritte zur Aufarbeitung der Vergangenheit der deutschen olympischen Sportgeschichte folgen lassen.

 

Das NOK geht davon aus, dass die Ergebnisse der Forschungen an der Potsdamer Universität, die neben anderen Themen auch das staatliche organisierte Doping und die Staatssicherheit der DDR berühren werden, einen noch differenzierteren Einblick in diesen Abschnitt des olympischen Sports in Deutschland ermöglichen. Der gründliche Blick in die Vergangenheit ist auch notwendig, weil der deutsche Sport gerade dabei ist, die Weichen für seine Zukunft zu stellen. Eines ist ohne das Andere nicht denkbar.

 

Neben allen wissenschaftlichen oder juristischen Untersuchungen halte ich jedoch auch das persönliche Gespräch mit den Betroffenen des staatlichen Dopingsystems der DDR für sinnvoll. Das NOK hat deshalb Anfang November Kontakt aufgenommen mit dem Ziel, nach den Olympischen Winterspielen von Turin in einen Dialog einzutreten.“

 

Der Vorsitzende des Direktoriums des Deutschen Olympischen Instituts Professor Dr. Ommo Grupe begründet das Engagement des DOI: „Gerade angesichts der bevorstehenden Neuorganisation des deutschen Sports erscheint es unabdingbar, historische Hypotheken umfassend und überzeugend, eben wissenschaftlich fundiert abzuarbeiten. Dazu zählt zweifellos auch die Geschichte des Sports in der DDR. Wenn das Deutsche Olympische Institut im Rahmen seiner Möglichkeiten und gemeinsam mit dem NOK für Deutschland hier einen wirksamen Beitrag leisten kann, entspricht dies im Übrigen auch seinem satzungsgemäßen Auftrag.“

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