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Petrus‘ Launen treiben Flensburger Sportler an

Sportabzeichen-Tag trotz typischen Aprilwetters ein Erfolg

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

04.07.2011

    Jeder Organisator von Sportveranstaltungen im Freien weiß: Sie stehen und fallen mit dem Wetter. Der Sportabzeichentag des Sportverbandes Flensburg e.V. am 28. Mai hätte demzufolge eigentlich komplett ins Wasser fallen müssen. Doch auch Sturm und Sturzregen konnten die Flensburger nicht davon abhalten, zahlreich zu den Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen anzutreten. Rund 100 Aktive kamen ins Flensburger Stadion, statt in kurzem Sportdress eben in Regenjacken und langen Hosen.

    „Wir Norddeutschen erleben ja öfter schlechtes Wetter. Das macht hart und hält uns nicht davon ab, geplante Aktionen durchzuziehen“, sagt Michael Schulte, der als ehrenamtlicher Sportabzeichen-Prüfer zum Organisationsteam gehört. Daneben waren auch seine Ehefrau, Ursula Schulte, Frank Agerholm und Ingo Berkholtz maßgeblich an der Planung des dritten Flensburger Sportabzeichentages beteiligt.

    „Die Planung begann bereits im letzten Jahr, direkt nach dem letzten Sportabzeichentag“, sagt Michael Schulte. Allerdings weiß er auch, dass ein gutes Team allein nicht reicht und die Unterstützung durch regionalen Partner genauso wichtig ist. „Der Trägerverein des Flensburger Stadions hat uns ermöglicht, die Anlage hier kostenlos zu nutzen. Und wir haben einen Shuttlebus organisiert, der die Teilnehmer vom Stadion zur Schwimmhalle der Bundeswehr fuhr“, so Michael Schulte. Dort konnten die Teilnehmer die Schwimm-Prüfungen ablegen. Die Versorgung der Aktiven erfolgte durch den Fruchthof Hansen, der kostenlos Bananen und Äpfel zur Verfügung stellte sowie die Flensburger Brauerei, die Wasser und Malzbier beisteuerte.

    Fliegende Zelte und ein hoch motivierter Nachzügler

    Statt kalter Getränke hätten sich einige der Teilnehmer wohl lieber heißen Tee gewünscht. Das nasskalte Wetter brachte die meisten schnell an ihre Leistungs-grenzen. „Am Vormittag hatten wir ja richtig starken Sturm und damit auch bei den Lauf-Disziplinen schwierige Bedingungen. Da war auch schon mal der Gegenwind Schuld, wenn ein Teilnehmer die Norm nicht erfüllte“, schmunzelt  Michael Schulte. Auch die Ausrüstung im Stadion hat gelitten. „Wir hatten für die Teilnehmer und Prüfer als Unterstand drei Pavillon-Zelte aufgestellt. Zwei davon waren aber schon am Vormittag weggepustet“, so Michael Schulte. Schließlich diente die große Tribüne des Flensburger Stadions als Rettungs-Insel für die sturm- und regengeplagten Sportler.

    Echte Motivation bewies ein Arzt aus Flensburg, der sprichwörtlich auf den letzten Drücker seine Prüfung ablegte. Nachdem wegen des Regens die meisten Stationen im Stadion bereits abgebaut waren, kam der Mann extra von einem Lehrgang aus Lübeck angereist, um den 3.000 Meter-Lauf zu absolvieren. Gesagt, getan. Er lief die Disziplin im strömenden Regen und die Prüfer wurden auch noch mal nass bis auf die Haut.

    Bilanz mit Luft nach oben

    Mehr als 30 Teilnehmer des dritten Flensburger Sportabzeichentages hielten am Ende des Tages stolz ihre Urkunden in den Händen. Unter ihnen auch Henning Tiedt. Der passionierte Hobby-Schwimmer gehört inzwischen in die erste Liga der Sportabzeichen-Pioniere. Im Alter von 69 Jahren erfüllte Henning Tiedt zum 52. Mal alle Sportabzeichen- Bedingungen. Damit gehört er zu den Vorbildern für viele Freizeitsportler, auch wenn er in seiner bescheidenen Art davon gar nichts hören will.
    Seine Tochter jedenfalls hat der sportliche Rentner bereits infiziert. Auch sie war wiederholt beim Sportabzeichentag aktiv dabei.

    Alles in allem war der stürmisch-regnerische Sportabzeichentag in Flensburg ein Erfolg. Strahlende Gesichter machten die Organisatoren dennoch nicht. „Vielleicht lag es ja wirklich am Wetter“, resümiert Michael Schulte. „Dass rund 100 Aktive über den Tag hier im Stadion waren, ist schon beachtlich. Aber im nächsten Jahr wollen wir 250 Teilnehmer haben – mindestens“.

    Wer bis dahin nicht warten will, kann das Sportabzeichen aber auch schon früher ablegen. Bis September gibt es jeden Mittwochabend zwischen 18 und 20 Uhr im Flensburger Stadion die Gelegenheit dazu. „In dieser Zeit steht die Anlage auch zum Training offen“, sagt Michael Schulte. „Wir wollen erreichen, dass die Leute regelmäßig Sport treiben. Und nicht nur ein Mal im Jahr an einem Tag.“

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