Integration durch Sport

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Pressemitteilung des DOSB zur Burkini-Debatte

<p>Sportdress ist ein Kleidungsst&uuml;ck der Integration </p> <p>In den deutschen Medien ist eine Debatte dar&#252;ber entbrannt, welche Kleidung muslimische Frauen in der &#214;ffentlichkeit tragen d&#252;rfen und ob Burka, Niqab oder Hidschab Ausdruck der religi&#246;sen Freiheit oder der Unterdr&#252;ckung von Frauen sind. Durch den sogenannten Burkini, einem zweiteiligen, k&#246;rperbedeckenden Schwimmanzug f&#252;r muslimische Frauen, hat die Debatte auch den Sport erreicht. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gibt dazu diese Stellungnahme ab: </p> <p>Migration und Integration sind f&#252;r die Organisationen des Sports vertrautes Terrain. Seit mehr als 25 Jahren engagieren sie sich f&#252;r dieses Thema. Der DOSB unterst&#252;tzt &#252;ber das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ Sportvereine und -verb&#228;nde – finanziell und ideell gef&#246;rdert durch das Bundesinnenministerium (BMI) und das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge (BAMF). </p> <p>In diesen mehr als 25 Jahren hat sich gezeigt, dass der Sport im Allgemeinen und die vielen tausend Vereine in Deutschland im Konkreten einen bedeutenden Beitrag leisten, um den zugezogenen Menschen aus anderen L&#228;ndern, mit anderer Sprache, anderer Religion, den Zugang zur Gesellschaft zu erleichtern. Denn mit sportlichen Aktivit&#228;ten im Verein verbunden ist der nahezu barrierefreie und sozialvertr&#228;gliche Zugang zu unserer Gesellschaft. Diesen Zugang muslimischen Frauen genauso zu gew&#228;hren, ist ein wichtiges Ziel des Programms „Integration durch Sport“. </p> <p>Wenn ein Sportdress wie der Burkini muslimischen Frauen erm&#246;glicht, ihren eigenen Vorstellungen entsprechend an den Strand oder ins Schwimmbad zu gehen, dann ist er ein Kleidungsst&#252;ck der Integration. In diesem Sinne hat sich auch die Designerin des Burkinis, die australische Muslimin Aheda Zanetti, in einem Artikel im britischen Guardian ge&#228;u&#223;ert: „Als ich im Jahr 2004 den Burkini erfand, wollte ich damit den Frauen Freiheit geben, nicht nehmen.“ </p> <p>F&#252;r den DOSB ist der Burkini daher ein Kleidungsst&#252;ck der (sportlichen) Freiheit, das soziale Teilhabe erm&#246;glicht. Bei einem Strand- oder Schwimmbadverbot best&#252;nde die Alternative nicht darin, dass die betroffenen Frauen einen Bikini oder Badeanzug tragen, sondern dass sie auf das Schwimmen im Meer verzichten m&#252;ssten und sie damit aus dem &#246;ffentlichen Raum ausgeschlossen w&#252;rden. Dass das Verbot in Nizza vom obersten franz&#246;sischen Verwaltungsgericht aufgehoben wurde, mahnt im &#220;brigen an, dass in liberalen Gesellschaften die Wahl der Kleidungsst&#252;cke Teil der Menschrechte ist. </p> <p>Nicht zuletzt sei daran erinnert, dass bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Frauen aus verschiedenen L&#228;ndern mit Hidschab (Kopftuch) ihre Wettk&#228;mpfe bestritten haben. Die US-Fechterin Ibtihaj Muhammad, die Gewichtheberin Ayesha Shahriyar M. Albalooshi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Iranerin Mahsa Java. Oder die &#228;gyptischen Beachvolleyballerinnen Doaa Elghobashy und Nada Meawad: Sie spielten gegen die sp&#228;teren deutschen Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst in einem Dress, der Arme und Beine verh&#252;llte, aber die Bilder des Spiels sollen weltweit, und gerade unter muslimischen Frauen, gro&#223;e Verbreitung gefunden haben. </p> <p>Es geht dem DOSB bei dieser Diskussion nicht darum, zu entscheiden oder festzulegen, worin sich politische oder religi&#246;se Freiheit manifestiert, das ist eine andere Frage. Im Vordergrund steht f&#252;r den DOSB, dass Menschen sich unabh&#228;ngig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder eben auch: ihrer Kleidung sportlich bet&#228;tigen k&#246;nnen. Der DOSB w&#252;rde mehr Gelassenheit in dieser Debatte begr&#252;&#223;en – damit k&#246;nnte mittelfristig manche T&#252;ren der Integration f&#252;r muslimische Frauen ge&#246;ffnet werden.</p> <p>Hier finden Sie weitere Informationen zum Programm <a href="http://www.Integration-durch-Sport.de">Integration durch Sport</a> </p>

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

20.09.2016

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