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Ringen an Kieler Schulen

„Die Olympische Sportart Ringen an Schulen in Schleswig-Holstein“ Interkulturelle Öffnung, Selbststärkung und Fairness – ein Weg zur Integration.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

21.10.2010

Der Kampfsport Ringen ist eine weltweit verbreitete Sportart, die in fast 200 Ländern ausgeübt wird. Sie zählt zu den ältesten sportlichen Disziplinen mit Wettkampfcharakter. Einheitliche Regeln prägen die Kämpfe mit Fairness, Disziplin, Schnellkraft und Dynamik.

Vor allem für junge Menschen ist der Sport ideal, um sich körperlich, aber auch geistig zu ertüchtigen, um Aggressionen abzubauen und Freunde zu gewinnen.

In Schleswig-Holstein treffen viele Kulturen aufeinander, in denen der Ringersport weit verbreitet ist. Auch in Deutschland hat der Sport Tradition, aber es gibt ein starkes Nord-Süd-Gefälle. In Bayern bieten um die achtzig Vereine Ringen an, in Schleswig-Holstein sieben Vereine. In Lübeck und Kiel sind die einzigen Vereine in Schleswig-Holstein mit Ringerabteilungen, die an Wettkämpfen teilnehmen und Wettkämpfe organisieren. Der ESV Hansa Lübeck und der TUS Gaarden führen Kinder und Jugendliche erfolgreich an den Sport heran. Die FT Eiche hat eine Kindergruppe im Aufbau. Der Ringerverband Schleswig-Holstein e.V., ehemals Athletikverband Schleswig-Holstein e.V., ist seit 60 Jahren aktiv.

Bereits seit 2009 findet Ringen an Schulen an der Fridjof-Nansen-Schule, der Hans-Christian-Andersen-Schule in Gaarden und an der Schule am Göteborg-Ring in Mettenhof statt. Gefördert werden die Arbeitsgemeinschaften z.Zt. vom TuS Gaarden und den LSV-Projekten Integration durch Sport & Sport gegen Gewalt sowie von der Kieler Wohnungsbaugesellschaft mbH, Palette 6 in Kiel-Mettenhof. Jetzt startet der Ringerverband SH zusammen mit der TuS Gaarden und mit der Unterstützung durch die Stadt Kiel und dem LSV ein Projekt „Ringen an Kieler Ostufer-Schulen“. Ziel ist es, den Ringersport für den Breitensport populärer zu machen und gleichzeitig Talente für den Spitzensport zu suchen und zu fördern. Auch der DOSB forderte jüngst die besondere Förderung der Zweikampfsportarten, um international und olympisch wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können.

 

Neun Kieler Schulen haben großes Interesse für das Projekt „Ringen an Schulen“ bekundet. Hierunter sind sechs Schulen aus Kieler Stadtteilen mit hoher sozialer Problemdichte, wie:

- Angewiesenheit der Bewohner/innen auf staatliche Transferleistungen

- Hohe Erwerbslosigkeit und Bevölkerungsdichte

- Großer Anteil an Alleinerziehenden

- Hohe Jugendkriminalität

- Höhere Konzentration an Migrantinnen und Migranten

- Niedriger Bildungsstand

 

„Das Projekt „Ringen an Schule“ wird nicht nur die Ringerabteilungen in den Sportvereinen stärken, sondern sich positiv auf die soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken“, so der Diplomsportlehrer Jury Stadnikov vom TuS Gaarden. „Persönlichkeitsprägende Werte und Normen wie Chancengleichheit, Mitgefühl, Höflichkeit, Toleranz, Solidarität, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen werden vermittelt und erlebt sowie Aggressionen kanalisiert. Erfolgserlebnisse steigern das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen und letztlich wirkt sich dies positiv auf die gesamte Lebenssituation aus“, stellt der Initiator Georges Papaspyratos, 1. Vorsitzender des Ringerverbandes SH fest.

„Die Vernetzung der Schulen und Vereine vor Ort ermöglicht eine Betreuung der Kinder und Jugendlichen auch nach der Schule im Verein und veranschaulicht deutlich die Nachhaltigkeit des Projektes. Die Heranführung an sportliche Aktivitäten steuert zudem dem Trend des Bewegungsmangels bei Kindern und Jugendlichen entgegen, der als eine der Hauptursachen für abnehmende Lernfähigkeit, Übergewicht und viel gesundheitliche Probleme gilt“, so das Statement vom Stadtrat

Adolf-Martin Möller.

Die Initialwirkung, die von diesem Vorhaben ausgeht, wird sich insgesamt nachhaltig und positiv auf den gesamten Sozialraum auswirken.

 

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