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Samba begeistert Vietnamesinnen - Integration durch Sport erweitert Zielgruppe

DOSB Redaktion
J.S. / S.O,

12.12.2011

Am Sonntagnachmittag wird es laut in Meiningen. Vietnamesische Mädchen und Frauen bewegen sich im Rhythmus lateinamerikanischer Musik. Samba-Tanzen im Sportverein, seit einigen Wochen macht dies der Yawara Meiningen möglich. Die Kombinationen und komplizierten Drehungen zeigen drei Übungsleiterinnen, die das Tanzen im Blut haben. Fatima Dreier aus Brasilien, Brenda Beatriz Caldelas Garcia aus Mexiko und die Russin Olga Frese bieten zudem Aerobic und Fitness-Tanz an. Die drei jungen Frauen wollen im Frühjahr eine Übungsleiterlizenz ablegen. Dann soll auch der aktuelle Trendsport Zumba zum Programm gehören. Und eine vietnamesische Tänzerin wird das Betreuungsteam verstärken. Schon jetzt bringen 15 Migrantinnen regelmäßig ihre Figur in Form und haben vor allem eines, Spaß an der gemeinsamen Bewegung. Ihre Nationalitäten versprechen Abwechslung und Begeisterung pur. Moldawien, Chile, Kenia, Ukraine, Deutschland, Peru, Mexiko, Brasilien, Kasachstan, Vietnam und Syrien, das sind nur einige der Länder, aus denen die Multikultigruppe stammt. Auch beim Polizeisportverband Erfurt können seit kurzem vietnamesische Frauen bei Aerobic, Gymnastik und Tanz ins Schwitzen kommen. Ab Januar will Übungsleiterin Irina Schukurow das sonntägliche Workout um Tai-Chi erweitern. Eine Evaluation des Programms „Integration durch Sport“ durch die Universität Potsdam im Jahr 2009 ergab, dass Mädchen und Frauen in den Stützpunktvereinen deutlich unterrepräsentiert sind. Daraufhin startete der Landessportbund Thüringen ein Projekt, um diese Zielgruppe zu gewinnen. Am Ende sollen aus Interessentinnen langfristige Mitglieder im Sportverein werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Migrantinnen aus Vietnam, da sie prozentual die größte Gruppe unter den ausländischen Mitbürgern in Thüringen sind. Mit Yawara Meiningen und dem PSV Erfurt wurden schnell zwei Stützpunktvereine gefunden, die das Anliegen praktisch vor Ort unterstützen wollten. Mit dem Angebot am Sonntag wird sogar die berufliche Einbindung der Frauen berücksichtigt. Angeleitet wird das Projekt durch das Programm „Integration durch Sport“ in enger Zusammenarbeit mit dem Sachgebiet „Frauen im Sport“ im Landessportbund Thüringen. In Meiningen engagiert sich zudem die Volkshochschule als gewonnener Partner und das durch das Land Thüringen geförderte und den Landkreis Schmalkalden-Meiningen unterstützte Projekt „win + win“. Dieses verfügt über gute Kontakte zum Verein der Vietnamesen und weiteren Migrantinnen in dieser Region. Zusätzlich ist die Umsetzung durch finanzielle Mittel aus dem Innovationsfond des Deutschen Olympischen Sportbundes gesichert. Der Landessportbund hatte diese Mittel beantragt.

Text: J.S. / S.O.

Foto: I.S.

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