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Setz ein Zeichen – mach das Sportabzeichen

Mit einem großen Sportabzeichen-Fest wirbt eine neue Kampagne in Berlin für Toleranz, Respekt & Vielfalt im Sport

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

16.06.2015

v.l.: Carsten Grohne (Vorspiel SSL Berlin), Moritz Konradi (MANEO) und Benjamin Csonka (Vorspiel SSL Berlin).

„Wir wünschen uns, dass am 11. Juli im Stadion Rehberge möglichst viele junge und alte Sportlerinnen und Sportler ihr Sportabzeichen machen, gemeinsam Spaß haben und sich gegenseitig anfeuern“, beschreibt Benjamin Csonka vom Verein Vorspiel SSL Berlin das Ziel der Aktion, die sich gegen Homophobie und Ausgrenzung im Sport wendet. Das Konzept, zu dem neben dem Sportabzeichen-Fest auch Vorträge, Workshops und andere Veranstaltungen rund um die Themen Sport, Gesundheit, Fitness und Ernährung gehören, hat der Verein in Kooperation mit MANEO – dem schwulen Anti-Gewalt-Projekt in Berlin – entwickelt. Finanziell gefördert wird die auf zwei Jahre angelegte Initiative im Rahmen der MANEO-Empowerment-Kampagne von der Lotto-Stiftung Berlin.

Gegen Homophobie im Sport

„Unser Verein wurde vor 29 Jahren von Schwulen gegründet, weil sie in anderen Sportvereinen häufig ausgegrenzt wurden und sich dadurch nicht wohlfühlten“, erklärt Benjamin Csonka. „In Zeiten wo HIV und AIDS in der breiten Öffentlichkeit eine weitaus größere Rolle spielten als heute, hatte man in Sportvereinen oft  Angst vor Schwulen und einer möglichen Ansteckung mit HIV.  Wir werden aber auch heute noch immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert. Homosexualität ist im Sport immer noch ein Tabuthema.“
Als der Verein, der übrigens allen offensteht, denen Toleranz und Respekt im Umgang miteinander wichtig sind, von MANEO angesprochen wurde, um eine gemeinsame Idee zu entwickeln, war ziemlich schnell klar, dass das Sportabzeichen im Zentrum stehen sollte. „Das Konzept entstand 2013 als das Deutsche Sportabzeichen seinen 100. Geburtstag feierte und viel darüber berichtet wurde. Auch wir sind davon überzeugt, dass Sport verbindet und unter Laufen, Springen, Werfen kann sich jeder etwas vorstellen, da muss man nicht lange erklären“, beschreibt Benjamin Csonka die Entstehungsgeschichte. „Aber das Sportabzeichen braucht eben auch Training, das schafft man nicht einfach so.“

Gemeinsam Spaß haben

Mit der Aktion „Setz ein Zeichen für Toleranz, Respekt & Vielfalt – mach das Sportabzeichen“ wollen die Träger der Kampagne das verbindende Element im Sport unterstreichen. Hier ist Platz für alle, die sich gegenseitig mit Respekt begegnen, egal welches Alter, welche Hautfarbe, welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung sie haben, meint Benjamin Csonka.
Zu den prominenten Unterstützerinnen der Aktion zählt unter anderen Katrin Müller-Hohenstein. „Vielfalt ist wichtig, Vielfalt ist richtig, Vielfalt ist schön. Setz auch Du ein Zeichen. Für Toleranz und Respekt“, heißt es in einem offiziellen Grußwort der Moderatorin des „aktuellen sportstudios“ im ZDF. „Leider kann sie selbst bei unserem großen Sportfest im Stadion Rehberge nicht dabei sein. Das klappt einfach terminlich nicht“, sagt Benjamin Csonka. Auf Katrin Müller-Hohenstein als Unterstützerin waren die Träger aufmerksam geworden, weil sie mit dem früheren Profifußballer Thomas Hitzlsperger nach seinem Outing viel zusammen gemacht hat.

„Wir bekommen für unsere Idee aber auch hier in Berlin viel Unterstützung von   Firmen und Vereinen, die sich seit Jahren gegen Homophobie engagieren“, betont Benjamin Csonka. „Wir haben auch den Regierenden Bürgermeister Michael Müller zu unserem Sportabzeichen-Fest am 11. Juli eingeladen, wissen aber noch nicht ob er kommt.“ Neben den Sportabzeichen-Prüfungen  wird es bei der Veranstaltung natürlich auch Informationsangebote zu Sport, Gesundheit und Homophobie geben, außerdem ist ein buntes Rahmenprogramm geplant.

„Wir freuen uns über jeden, der unsere Idee unterstützt“, so Benjamin Csonka. „Nach der Premiere für unser Sportabzeichen-Fest am 11. Juli wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt in jedem Fall weitergehen. Unser Ziel ist es, die Aktion mit dem Sportabzeichen-Fest als Höhepunkt fest in der Berliner Sportlandschaft zu etablieren und ein Netzwerk zu bilden, das sich für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft einsetzt.“

(Quelle: wirkhaus)

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