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Showdown an der Kugelstoßanlage

Im Rahmen der Sportabzeichen-Tour in Landau ist Frank Busemann zum Wettkampf mit Sportstudenten und Dozenten der Uni Koblenz-Landau angetreten

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

18.06.2011

  • v.l.: Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, Walter Benz (Vizepräsident Sportbund Pfalz), Desirée Schneider (Amt für Schule, Sport und Kultur Landau), dahinter Walter Wetzka (ehemaliger Vorsitzender des TSV Landau),  daneben Isabel Hechler und Haris

    Der Leistungssportler schlummert immer noch in ihm. Obwohl der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann seine aktive Karriere 2003 beendet hat, war er auch heute in Landau wieder auf den Punkt fit.

    Um 10 Uhr trat der Botschafter von kinder+Sport - neben der Sparkassen-Finanzgruppe und der BARMER GEK einer der drei nationalen Förderer der Sportabzeichen-Tour – an der Kugelstoßanlage an. Herausgefordert hatten Frank Busemann gleich zwei Teams: Frank Zaucker, Akademischer Direktor am Institut für Sportwissenschaft der Universität Koblenz-Landau gemeinsam mit dem Lehrer und Lehrbeauftragten Ralf Eggers und die beiden Sport-Studenten Christoph Bosch und Haris Tinjak. Gleich beim ersten Wurf bewies Busemann seine Klasse: Er erzielte mit 12,60 Meter die größte Weite des Wettkampfs. Kein anderer kam auch nur annähernd an diesen Wert heran. Am Ende hatte Busemann das Duell haushoch gewonnen, und das obwohl die Lokalmatadoren von ihren Fans lautstark angefeuert wurden.

    Sportlicher Ehrgeiz: Mehr als 2.000 Sportabzeichen an einem Tag

    Schon seit 8 Uhr morgens hatte das Südpfalzstadion aber vor guter Laune und Vorfreude nur so vibriert. Denn der Wettergott erfüllte prompt den größten Wunsch des Organisationsteams um Breitensportreferent Rainer Seitz vom Sportbund Pfalz: Bei strahlendem Sonnenschein konnte der Sportabzeichen-Tag unter besten Bedingungen beginnen, dabei hatte es am Tag zuvor noch in Strömen gegossen.

    Als Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer dann die Schülerinnen und Schüler begrüßte und die Veranstaltung offiziell eröffnete, war das Stadion picke packe voll: „Ich freue mich, dass ich hier so viele begeisterte Kinder sehe und bin überzeugt, dass wir heute unseren eigenen Rekord von 2000 Sportabzeichen an einem Tag brechen können“, sagte der Oberbürgermeister. Als leidenschaftlicher Freizeitsportler ging er dann auch gleich mit gutem Beispiel voran. Für das eigene Sportabzeichen fehlten Hans-Dieter Schlimmer nämlich nur noch der 1.000-Meter-Lauf und der Hochsprung. Beide Disziplinen schaffte der OB noch am Morgen ohne Probleme.

    Auch Walter Benz, der Vizepräsident des Sportbunds Pfalz, ist optimistisch, dass die alte Rekordmarke bei den Sportabzeichen geknackt wird: „Wir sind hier in Landau die heimliche Sporthauptstadt der Pfalz. Über Pfingsten gab es im Südpfalzstadion das dreitägige ATB-Fest, heute die Sportabzeichen-Tour und am Sonntag noch mal ein großes Kinderturnfest, zu dem 2.400 Kinder erwartet werden und das alles im Jubiläumsjahr des TSV Landau, der dieses Jahr sein 150stes Bestehen feiert“, betonte er.

    Einen wesentlichen Anteil daran, dass das Stadion immer voll war, hatte aber auch Antenne Landau. Der Radiosender berichtete den ganzen Tag immer wieder live vom Sportabzeichen-Tag und hatte im Vorfeld gewaltig die Werbetrommel für die Veranstaltung gerührt.

    Eine vorbildliche Idee

    Vom DOSB Präsidialausschuss Breitensport/Sportentwicklung war in Landau Prof. Dr. Franz Brümmer vor Ort, der von den optimalen Bedingungen im Südpfalzstadion beeindruckt war und die Stadt zu dieser Anlage beglückwünschte. „Ich sehe hier so viele junge Leute, die begeistert Sport treiben, Freunde, die gegeneinander laufen. Und selbst wenn mal Tränen fließen, weil der eine oder andere die Norm nicht geschafft hat, zeigt das doch, mit welchem Ehrgeiz hier alle die Prüfungen angehen. Hier sind alle Altersklassen und alle Schultypen vereint – das schafft nur der Sport“, so Brümmer. Er hob außerdem hervor, wie viel aus seiner Sicht die langfristige Planung und speziell die Kooperation zwischen Sport und Hochschule zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

    25 Sportstudenten und - studentinnen der Uni Koblenz-Landau hatten sich schon seit dem Wintersemester auf die Sportabzeichen-Tour in Landau vorbereitet. Sie erwarben die Prüferlizenz und trainierten im Rahmen eines Schulpraktikums mit einzelnen Klassen gezielt für das Sportabzeichen. Heute begleiteten sie den ganzen Tag lang ihre Schützlinge als Mentoren von Station zu Station. „Das sind genau die Multiplikatoren, die wir brauchen“, unterstrich Prof. Brümmer, „diese Kooperation mit der Hochschule ist toll und sollte sich positiv auf andere Orte auswirken.“

    Ziel bei den Teilnehmerzahlen erreicht

    Viel Lob für die Veranstalter vom Sportbund Pfalz und der Stadt Landau gab es auch von Frank Busemann, für den der Tour-Stopp hier schon die sechste Station auf der Sportabzeichen-Reise quer durch Deutschland ist: „Ich bin erstaunt über die gleich bleibend hohen Teilnehmerzahlen auf hohem Niveau. Die Veranstalter hatten sich vorgenommen, den ganzen Tag über viele Teilnehmer hier ins Stadion zu bekommen. Es ist alles toll organisiert und sie haben großen Worten große Taten folgen lassen“, sagte Busemann, der neben DOSB-Maskottchen Trimmy zu den umschwärmten Stars der Veranstaltung gehörte.

    Wie immer geizte Frank Busemann nicht mit Tipps und Ratschlägen für die einzelnen Disziplinen. „Es ist immer wieder bemerkenswert wie groß der Wille der Kinder zum sportlichen Wettkampf ist. Beim Schlagball haben zum Beispiel einige einfach immer weiter gemacht, weil sie ihre eigene Weite noch verbessern wollten, obwohl sie die Norm schon geschafft hatten.“

    Während der Vormittag vor allem den Schülerinnen und Schülern gehörte, kamen am Nachmittag neben den Oberstufen auch viele Firmen und Sportvereine. Ein weiterer Publikumsmagnet war das moderierte VIP-Treffen am Nachmittag – u.a. mit der Vize-Europameisterin im Stabhochsprung von 1998, Nicole Humbert –gekrönt von einem Fallschirmsprung mitten ins Stadion.

    Sport tut gut

    Ein Paradebeispiel für die generationenübergreifende Sportbegeisterung ist der Sportabzeichen-Pionier Theoklaus Barz. Der 82-jährige aus Pirmasens war in Landau als Prüfer beim Schlagball im Einsatz. „Natürlich gibt es einen Riesenunterschied zu früher, wo die Sportabzeichenprüfung eher im kleinen Rahmen ablief. Ich bin begeistert, dass die Kinder gerade heutzutage, wo man ihnen nachsagt zu viel vor dem Computer oder Fernseher zu sitzen, sich freuen, wenn sie sportlich so gefordert werden. Das Sportabzeichen ist der Fünfkampf des kleinen Mannes.“

    Für das Organisationsteam hatte sich die Arbeit gelohnt. Der Tag war ein voller Erfolg. „Heute ist schon der 13. Sportabzeichentag, den wir ausrichten, aber noch nie war die Veranstaltung so groß wie heute. Und ohne überheblich zu sein, es ist eine tolle Atmosphäre, es hat alles geklappt und ich habe das Gefühl, dass sich das auch auf die Teilnehmer überträgt. Alles läuft so koordiniert und diszipliniert ab. Und mein besonderer Dank geht an unser Team mit rund 150 Helferinnen und Helfern, auf das ich stolz bin“, sagte Rainer Seitz.

    Wahrscheinlich hatten sich alle das Motto von Oberbürgermeister Schlimmer zu Herzen genommen, der davon überzeugt ist: „Beim Breitensport geht es um Lebensqualität. Ich mache Sport nicht, um viel älter zu werden, sondern um mich viel wohler zu fühlen. Die Freude an der Bewegung ist hier tausendfach zu sehen.“

    Riesenandrang herrschte auch in Landau wieder an den Fun-Modulen der nationalen Förderer. Am Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe und am Multi-Tower der BARMER GEK hatten sich schon morgens 50 Meter lange Warteschlangen gebildet. Die Bilder an der Fotostation von kinder+Sport fanden reißenden Absatz und der Stand von BIONADE, dem Getränkepartner der Sportabzeichen-Tour, war den ganzen Tag dicht umringt. Darüber hinaus nutzten viele die Gelegenheit, sich über die Vorteile des deutschen Sportausweises zu informieren.

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