So schnell hat das vorher keiner geschafft
Karl-Heinz Köhler braucht 11 Minuten 18 Sekunden für vier Sportabzeichen-Disziplinen.

17.12.2014
Für Schabernack ist er immer zu haben und für den Sport erst recht: Karl-Heinz Köhler von der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain. Der 53-Jährige aus dem hessischen Altenhain hatte sein letztes Sportabzeichen als junger Mann bei der Bundeswehr gemacht. Pünktlich zum Start der Karnevalssaison am 11.11. wagte sich Karl-Heinz Köhler erneut an das Deutsche Sportabzeichen. Aber nicht irgendwie. Er wollte so schnell wie keiner vor ihm die Disziplinen absolvieren.
„Ich hatte mir vorgenommen, alles in weniger als 13 Minuten zu schaffen“, erklärt Köhler seinen ehrgeizigen Plan. „Ich habe mir das schon zugetraut, andererseits wusste ich auch nicht genau, wie ich mit den Disziplinen klarkomme.“ Am Ende war Köhler, der 2005 und 2011 beim Ironman in Frankfurt dabei war und ehemaliger Deutscher Marathonmeister seiner Altersklasse ist, mit 11 Minuten und 18 Sekunden viel schneller als gedacht. „Das ist genial!“ Und reicht für das Abzeichen in Gold.
Schnelles Ding braucht gute Planung
Zuvor war der Ablauf der Prüfungen genau durchdacht und geplant worden. „Ich habe mit dem Medizinballweitwurf angefangen und ihn 12,40 Meter weggeschleudert. Sofort habe ich das Springseil gegriffen, das neben dem Ball lag und bin 20 Mal gesprungen“, erinnert sich der Schichtführer bei einem Zulieferbetrieb der Stahlindustrie. Bis zum Start der 50-Meter-Sprint-Strecke waren es nur zwei Schritte, und Karl-Heinz Köhler flog mit 8,22 Sekunden durch diese Disziplin. „Die 3.000 Meter sind mir im direkten Anschluss an die anderen drei Disziplinen doch etwas schwerer gefallen als gedacht“, so Köhler, nachdem er mit einer unglaublichen Zeit von 10:19 Minuten die Langstrecke auf der Tartanbahn hinter sich gebracht hatte.
Insgesamt vier Prüfer hielt Köhler mit seinem schnellen Sportabzeichen auf Trab. „Die mussten sich richtig beeilen, damit sie hinterher kamen“, lacht der Amateursportler. „Geholfen hat mir auch mein Vereinskollege Peter Oberliesen, der mir die Zwischenzeiten immer zugerufen hat“, so Köhler.
Werbung für das Sportabzeichen
Angeregt hat die ungewöhnliche Aktion Karl-Heinz Marchlowitz vom Sportabzeichen-Treff Bad Soden. „Er möchte möglichst viele Menschen zum Sportabzeichen motivieren und wollte mit dem Rekordversuch ordentlich Reklame dafür machen“, erklärt Köhler.
Das hat auch geklappt: „Nach meinem Rekord haben sich einige Leute angemeldet, um noch im Jahr 2014 das Abzeichen zu machen.“ Die Rekord-Aktion ist also nicht ganz unschuldig daran, dass in diesem Jahr 21 Menschen mehr als im Vorjahr das Sportabzeichen bei der LG Bad Soden abgelegt haben – insgesamt sind es derzeit 109 Kinder, Frauen und Männer. „Und auch in anderen Vereinen hat das ein paar Menschen angespornt“, freut sich Köhler und fügt schelmisch hinzu: „Dass wir den Termin für den Rekord in den November und damit außerhalb der klassischen Sportabzeichen-Saison gelegt haben, war schon ein bisschen frech. Aber die dunkle Jahreszeit ist eben keine Ausrede, sich nicht fit zu halten.“
Auf den Geschmack gekommen
Karl-Heinz Köhler hat die besten Vorsätze, gut durch den Winter zu kommen. Und er hat Pläne für das kommende Jahr: „Ich würde mich freuen, wenn wir so etwas wiederholen könnten. An der Zeit lässt sich noch feilschen, zum Beispiel, wenn der 50-Meter-Sprint direkt ohne Auslaufen in die 3.000-Meter-Strecke übergehen würde. Dann hätte man bei den 3 Kilometern gleich ein wenig Schwung zu Beginn.“
Für den neuen Versuch wünscht sich Köhler aber vor allem eins: „Richtig gut wäre es, wenn ich das nicht alleine hinkriegen würde, sondern gemeinsam mit anderen. Dann würde es noch mehr Spaß machen. “
(Quelle: wirkhaus)