Special Olympics National Games Berlin 2006
Das Motto der vom 12. bis 15. September 2006 in Berlin stattfindenden Special Olympics National Games ist Programm: Dein Herz gewinnt!

09.09.2006
Die Olympiade für geistig und mehrfach behinderte Sportler ist nach der Fußball-WM das zweitgrößte Sportereignis der Stadt und ein wichtiger Schritt in Richtung Integration von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft.
Viele Prominente engagieren sich für Special Olympics
In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Er wird die Spiele am 12. September in der Max-Schmeling-Halle nach olympischem Zeremoniell eröffnen. Der Bundespräsident würdigt damit nicht nur die Arbeit von Special Olympics Deutschland, er setzt auch Zeichen für Menschen, die mit ihrem Mut und durch ihre Leistungen überzeugen und die deshalb bestmöglich gefördert werden müssen.
Darüber hinaus engagieren prominente Paten wie Prof. Walther Tröger, Willy Bogner, Sabine Christiansen, Markus Wasmeier, Franziska Schenk, Silke Kraushaar, Axel Schulz, Ludger Beerbaum, Joey Kelly u.v.m. für die Idee von Special Olympics. Über 4.500 aktive Teilnehmer, davon 2.726 Athletinnen und Athleten in 15 olympischen Disziplinen sind in Berlin dabei. Getreu dem Special Olympics Eid: „Lasst mich gewinnen! Doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!“ Neben Athleten aus 14 Bundesländern partizipieren Gastdelegationen aus Großbritannien, Israel, Italien, Polen und den USA.
Jede Leistung wird gewürdigt
Zur Philosophie von Special Olympics gehört es, alle Teilnehmer mit einzubeziehen. Im Unterschied zu olympischen Wettbewerben wird die Leistung eines jeden Athleten mit einer Medaille gewürdigt. Durch Aufteilung in unterschiedliche Leistungsniveaus können sich die Sportler gegen eine gleich starke Konkurrenz stellen. Es geht nicht alleine darum, die drei Besten pro Disziplin herauszuheben, sondern allen die Chance für einen persönlichen Sieg über die eigene Behinderung zu geben.
Darüber hinaus bietet Special Olympics neben den zwölf Wettbewerbs- und drei Demonstrationssportarten im Rahmen des Motor Activity Training-Programms (MATP) auch Menschen mit schwersten Behinderungen die Chance, an den Spielen teilzunehmen. Für sie ist ein Lehrplan entwickelt worden, der ihnen ein regelmäßiges Training und die Teilnahme an Sportveranstaltungen ermöglicht.
Firmen stellen Mitarbeiter als Volunteers
Einen wichtigen Part übernehmen die vielen ehrenamtlichen Betreuer, Trainer und Volunteers. Sie trainieren die Athleten und stehen ihnen bei Wettwerben hilfreich zur Seite. Viele Firmen, wie der Mannheimer ABB Konzern, oder die Metro AG, Otis und Coca Cola entsenden Volunteers. Sie fördern dadurch die soziale Kompetenz ihrer Mitarbeiter und leisten Beiträge zur Integration.
Gesundheitstests für Sportler und Informationen für Angehörige
Ein „Healthy Athletes Program“ soll den Sportlern helfen, ihren Gesundheitszustand mittels der dort ausgeführten Tests zu analysieren und zu verbessern. Im Gesundheitszentrum in der Max-Schmeling-Halle stehen Gesundheitschecks, u.a. die Prüfung der Seh- und Hörfähigkeit, zur Verfügung. Diese Tests werden von Klinikärzten und geschultem Fachpersonal durchgeführt. Die gewonnenen Daten über den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse von Special Olympics-Sportlern werden im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet.
Familien mit geistig behinderten Angehörigen haben während der National Games die Möglichkeit, sich über das „Special Olympics Family Program“ gezielt zu informieren und Erfahrungen auszutauschen.
30.000 Athleten trainieren
Der deutsche Ableger der weltweit größten Sportorganisation für Menschen mit geistigen Behinderungen kann im 15. Jahr seines Bestehens auf eine erfolgreiche Bilanz zurückblicken. Mit rund 1.000 aktiven Teilnehmern wurden 1998 die ersten Special Olympics National Games in Stuttgart abgehalten. Inzwischen trainieren bundesweit 30.000 Athleten. Sie werden von 500 Mitgliedsorganisationen und tausenden ehrenamtlichen Helfern betreut.
Special Olympic World Games 2007 in Shanghai
Special Olympics ist die einzige Sportorganisation, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) dazu berechtigt ist, den Titel „Olympics“ zu führen. Weltweit ist die 1968 von der Kennedy-Familie gegründete Organisation in über 160 Mitgliedsländern vertreten. Rund 2,25 Millionen Menschen aller Alters- und Leistungsklassen trainieren ganzjährig und nehmen an regionalen, nationalen und überregionalen Wettbewerben teil.
Alle zwei Jahre im Wechsel finden die Special Olympics National Summer- oder Winter-Games statt. Alle vier Jahre im Wechsel die World Games. Nach den Winterspielen 2005 in Nagano, Japan, ist der ferne Osten für die Teilnehmer der nächsten Sommerspiele erneut das Ziel ihrer sportlichen Träume. Die Special Olympics World Summer Games finden im Oktober 2007 in der pulsierenden Metropole Chinas, in Shanghai, statt. Auch deutsche Athleten werden dabei sein und dort um Medaillen kämpfen.