Spitzenathleten stellen Stiftung Sporthilfe gutes Zeugnis aus
Wie zufrieden hessische Spitzensportler mit der Förderung durch die Stiftung Sporthilfe Hessen (SSH) sind, das zeigt jetzt eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt.

04.11.2015

Knapp fünf Millionen Euro hat die Stiftung Sporthilfe Hessen (SSH) seit ihrer Gründung im Jahr 2001 ausgeschüttet. Allein 2014 förderte die Stiftung die hessischen Kaderathleten mit rund 800.000 Euro. Doch ist diese Förderung auch effektiv? Und vor allem: Wie beurteilen die Sportler selbst diese Förderung? Antworten auf diese Fragen liefert jetzt eine Evaluationsstudie der Goethe-Universität Frankfurt. „Unsere Befragung hat gezeigt, dass über 80 Prozent der bisher geförderten Sportler mit der Unterstützung durch die Stiftung Sporthilfe Hessen zufrieden oder sehr zufrieden sind“, nennt Studienleiter Prof. Robert Gugutzer vom Institut für Sportwissenschaften das wohl wichtigste Ergebnis.
Insbesondere im Vergleich mit der Bewertung der deutschen Sportförderung insgesamt schneide die Stiftung Sporthilfe Hessen sehr gut ab. Laut Gugutzer ist dies vor allem auf die individuelle Förderung zurückzuführen. Die Athleten gaben an, dass es für sie vor allem zu Beginn der Spitzensportkarriere wichtig war, eine auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung zu erhalten. Dabei stechen für die Sportler nicht einzelne Maßnahmen – etwa Zuschüsse für Trainingslager, Internatskosten oder Fahrtkosten – heraus. Vielmehr ist für sie die Summe der Fördermöglichkeiten entscheidend.
Laut dem Studienbericht befindet sich die SSH deshalb auf einem guten Weg: Sie habe von Anfang an auf eine vielfältige Förderstruktur abgestellt. Unterstützt werden nicht nur Athleten, sondern auch Trainer und Institutionen, darunter Sportinternate wie das „Haus der Athleten“ am Olympiastützpunkt Hessen (OSP) in Frankfurt am Main. Wichtig für den Erfolg der Stiftung ist es laut dem Studienleiter auch, dass nicht nur Olympia-Kandidaten in den Genuss der Zuschüsse kommen, sondern auch Nachwuchssportler. Deren Förderung macht sogar den Löwenanteil des SSH-Engagements aus. In den Jahren vor Olympischen und Paralympischen Spielen steigt die Spitzensportförderung jedoch an.
Auf soziale Belange wird geachtet
Dass hessische Athletinnen und Athleten bei drei Olympischen Spielen (Athen 2004, Peking 2008 und London 2012) insgesamt 32 Mal Edelmetall gewonnen haben, darunter zwölf Goldmedaillen, ist mehr als ein vorzeigbares Ergebnis. Nach Auffassung von Prof. Heinz Zielinski, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Sporthilfe Hessen, speist sich dieser Erfolg aus dieser verstärkt an die Jugend gehenden Förderung. „Wir halten es für wenig sinnvoll, Sonderprämien für olympische Medaillen auszuschütten.“ Stattdessen, so Zielinski, sei es das Ziel, die Elternhäuser von Nachwuchssportlern weiter zu entlasten. „Wir haben viele Athleten, die sozial nicht gut gestellt sind. Sie dürfen nicht an finanziellen Hürden scheitern“, sagte Zielinsiki.
Nach beinahe 15 Jahren gibt es bei der SSH aber auch neue Pläne. So wird in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Sporthilfe ein Mentoringprogramm umgesetzt, das den Einstieg ins Berufsleben nach der sportlichen Karriere erleichtern soll. Des Weiteren soll die Stiftung bekannter gemacht werden.
„Es gibt immer noch Athleten, die nicht wissen, dass sie von uns gefördert werden könnten“, sagte SSH-Geschäftsführer Thomas Neu. Er hält sowohl die gemeinsam mit dem Institut für Unternehmenswerte (IFU) lancierte Kampagne „Wir für Rio“ für einen Schritt in die richtige Richtung. Außerdem sei die Evaluationsstudie ein wichtiger Baustein.
„Wir wollen uns an den Bedürfnissen der Athleten orientieren. Umso mehr freuen wir uns über die positive Rückmeldung und über die Anregungen, wie wir unser System zielgerichtet weiterentwickeln können“, erklärte Prof. Zielinski.
(Quelle: SSH)