Spitzensportförderung benötigt bessere Kooperation
Beim ARD Forum Sport am Mittwoch (7.10.) in Hamburg diskutierte eine hochkarätige Expertenrunde über die künftige Förderung des Spitzensports.

07.10.2015

Ruderolympiasieger Wolfgang Maennig forderte ökonomische Freiheiten, beispielsweise Gutscheine, mit denen sich Athleten ihre Trainer selbst auswählen und bezahlen.
Erfolgscoach Markus Weise prangert an, dass die deutsche Gesellschaft bereits an der Basis die Erkenntnisse über die positiven Effekte des Sports konsequent nicht anwendet. "Jetzt gibt es schon 15-jährige mit Arthrose. Wir müssen uns schon fragen, warum es nicht täglich Sport in der Schule gibt. Da geht es nicht um Medaillen, sondern um uns alle. Es ist nachgewiesen: wer sich bewegt ist gesünder und besser in Mathe".
DOSB-Präsident Alfons Hörmann und DOSB-Leistungssportvorstand Dirk Schimmelpfennig forderten eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Sportförderung. Im aktuellen System gebe es zuviel Nebeneinanderher. Eine Konzentration auf wenige erfolgreiche Sportarten wie in Grossbritannien oder den Niederlanden lehnten beide zugunsten einer passgenau auf den jeweiligen Verband zugeschnittenen Unterstützung ab.
Gerhard Böhm forderte angesichts von Klagen über Märchengagen für Profi-Fussballer selbstkritischere Zuschauer, die dann eben auch mal Leichtathletik oder Rudern anstelle einer Bundesligapartie besuchten.
Im Streit um den Königsweg bei der Dualen Karriere verteidigte Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink den hohen Anteil staatlich geförderter Sportler. Auch wenn die "Beacher" gewohnt seien, ihre Teams selbst zu organisieren, sei seine Unterstützung durch die Bundeswehr anders, nämlich liberaler und flexibler als sich das mancher offensichtlich vorstelle.
(Quelle: DOSB)