„Sport Interkulturell“ im Sportkreis Wetterau
Ein Sportkreis - eine Idee: Zum ersten Mal veranstalteten der Sportkreis Wetterau zusammen mit dem Programm „Integration durch Sport“ der Sportjugend Hessen eine 1-tägige Fortbildung zum Thema "Sport Interkulturell".

06.10.2010
Integration geschieht in aller Regel nicht von selbst, sondern erfordert interessierte, engagierte interkulturell geschulten Personen. Besonders in Sportvereinen ist nachweislich ein hohes Integrationspotential vorhanden. Jedoch sind viele Übungsleiterinnen und Trainer unsicher und Vereinsfunktionär wissen das Integrationspotential oftmals nicht zu nutzen. Um diese Unsicherheiten zu beseitigen und Möglichkeiten der interkulturellen Arbeit aufzuzeigen, veranstalteten der Sportkreis Wetterau und das Programm „Integration durch Sport“ eine gemeinsame Fortbildung zum Thema „Sport Interkulturell“. Und begeisterte nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Organisatoren.
Kultur und Sport
Mit dem Blick auf die Zielvorgabe, die interkulturellen Handlungskompetenzen in den Sportvereinen zu erweitern, führte der südhessische Regionalkoordinatoren Volker Rehm die 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Sportvereinen in der Wetterau und Umgebung durch das Programm. Fun-Ball Dortelweil stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung, organisierte die Verpflegung und war ein hilfreicher Ausrichter.
Nach Begrüßungsworten von Walter Lochmann, Integrationsbeauftragter des Sportkreises Wetterau, ging es gleich los. Mit einem kurzen Spiel und einem Quiz zum Thema Integration und soziale Benachteiligung wurde ein praxisnaher Einstieg gefunden. Der Rest des Vormittags gehörte dem Thema Kultur und was interkulturelle Arbeit im Sport auszeichnet.
Nach dem Mittagessen ging es dann zum sportpraktischen Teil des Tages in die Sporthalle. Verschiedene Sportspiele zur Förderung von Gemeinschaft, Kooperation und Kommunikation aus dem Repertoire des Referenten wurden in wechselnden Teilnehmerkonstellationen ausprobiert. Die Teilnehmer waren aber auch selbst gefordert, ihnen geläufige Spiele und Bewegungsformen zur vorgegebenen Thematik zu entwickeln und direkt vor Ort auszutesten. In der verbleibenden Zeit entwickelten sich noch lebhafte Diskussionen über eigene Erfahrungen im Sportverein und wie Probleme und Unsicherheiten gelöst werden können.
Qualitätsbaustein im Sport
Mit dieser Fortbildung setzt der Sportkreis Wetterau einen weiteren Akzent für die aktuelle wie zukünftige Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund in den Sportverein vor Ort. Vermehrt stehen Sportvereine bundesweit vor der Frage, wie man gerade Jugendliche aus diversen Kulturen für den organisierten Sport dauerhaft gewinnt bzw. in bestehende Sportgruppen integriert. Andererseits müssen sich Sportvereine angesichts der demografischen Entwicklung interkulturell öffnen. Sensibilisierung für die Bedarfe beider Seiten ist angesagt – mit dem Basiswissen aus „Sport Interkulturell“ kann dies gelingen. Es wird sicher nicht die letzte Veranstaltung gewesen sein, die im Sportkreis zu diesem Thema gemeinsam durchgeführt wurde.