Sportabzeichenpremiere beim italienischen Militär in Südtirol
Zivil-militärische Kooperation ein großer Erfolg. Deutsches Sportabzeichen immer beliebter bei den italienischen Streitkräften.

06.11.2012
Neues von den italienischen Streitkräften in Sachen Sportabzeichen: Im Herbst dieses Jahres legten bei zwei Prüfterminen insgesamt 40 Soldaten das Deutsche Sportabzeichen erstmalig in Südtirol ab. Bis auf die Marine und die Luftwaffe beteiligten sich alle Teilstreitkräfte. Die Abnahmen in Brixen sollen der Auftakt für viele weitere in Norditalien sein.
„Wir sind dabei und helfen euch“, sagte Stephan Waldner, Koordinator für das Deutsche Sportabzeichen in Südtirol, begeistert. Franco Schnappenberger, seinerseits verantwortlich für das Deutsche Sportabzeichen beim italienischen Militär hatte beim Südtiroler angerufen, um ihn um Unterstützung für die Abnahmen in Brixen zu beten.
Schnappenberger lebt in am Lago Maggiore unweit von Somma Lombardo, nahe Mailand. „Das ist natürlich eine Ecke weg von Südtirol“, sagt er. „Umso schöner, dass wir dort ein tolles Team organisieren konnten.“ Dazu gehörte auch Lorenzo Sutti. „Er ist ein Freund von mir und ich kenne ihn noch vom Deutschen Sport-Verein Mailand“, so Schnappenberger. „Er ist jetzt in Brixen sesshaft und ich freue mich, dass wir ihn für die Abnahmen bei den Streitkräften gewinnen konnten.“
Einer durfte in Brixen natürlich nicht fehlen: Reserveoffizier Hauptmann Danilo Fumagalli. „Ohne ihn geht gar nichts“, sagt Schnappenberger. „Fumagalli ist unsere Lokomotive, das Herz und die Seele des Deutschen Sportabzeichens beim italienischen Militär.“
Selbst die Kirche war mit von der Partie. Kaplan Don Michele Magnani, Seelsorger in einem Regiment der Carabinieri, ließ es sich nicht nehmen, sich an den Prüfungen im September in Südtirol zu beteiligen. „Das war beeindruckend“, berichtet Schnappenberger. „Der Mann hat einen durchtrainierten Körper wie ein Athlet. Er hat alle fünf Disziplinen mit Bravour bestanden und war ein Vorbild für alle anderen.“
1.000 Kilometer für das Deutsche Sportabzeichen
Zum zweiten Abnahmetermin im Oktober reisten sogar fünf Angehörige der Finanzwache aus Rom an. „Das muss man sich einmal vorstellen“, staunt Schnappenberger. „Das sind hin und zurück über 1.000 Kilometer, die sie mit dem Auto gefahren sind, nur um bei den Prüfungen in Brixen dabei zu sein.“
Die klimatischen Bedingungen, die die Athleten im Oktober erwarteten, waren anspruchsvoll. Früh am Morgen war noch Glatteis auf den Laufstrecken und im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen kaum über 5 Grad Celsius. Trotzdem schafften alle Teilnehmer die Bedingungen. Bei der Verleihungszeremonie am selben Tag überreichte Girolamo Scozzaro, General d.R. Präsident des Reservistenvereins UNUCI Sektion Brixen, die Ordensspangen.
„Wir haben alles daran gesetzt, dass vom Obersten Kommando die Erlaubnis erteilt wird, dass alle vier Waffengattungen die Ordensspange des Deutschen Sportabzeichens an der Uniform tragen dürfen“, berichtet Schnappenberger. „In diesem Jahr haben wir das erreicht – das hat natürlich einen Boom ausgelöst. Hatten wir im vorigen Jahr noch 517 erfolgreiche Abnahmen, so kommen wir dieses Jahr wahrscheinlich auf über 700 … und der Höhenflug geht weiter!“
Anders als in Mittel- oder Süditalien müssen die Sportabzeichenprüfer des italienischen Militärs in Südtirol wetterbedingt von November bis April pausieren. Weiter kreuz und quer durch Italien für das Deutsche Sportabzeichen unterwegs ist Danilo Fumagalli. „Er hat einen vollen Terminkalender“, so Schnappenberger. „Momentan ist er zum zweiten Mal in diesem Jahr auf Sizilien, um dort die Prüfungen für den Fitnessorden abzunehmen.“ Einen weiteren Termin hat Fumagalli fest eingeplant: Am 1. Januar 2013 um Mitternacht wird er gemeinsam mit drei weitern Prüfern in Somma Lombardo das Deutsche Sportabzeichen ablegen. „Er will unbedingt der Erste sein, der das Deutsche Sportabzeichen unter den neuen Bedingungen nach der Reform ablegt“, so Schnappenberger. „Ob bei Regen oder Schnee – das spielt gar keine Rolle.“
(Quelle: wirkhaus)