Sportliche Abwechslung für geflüchtete Familien
Mit ihrem SP0RTM0BIL bot die WSJ in Murrhardt einen Aktionsvormittag für Geflüchtete an. Eine Kooperation des Programms IdS mit dem Landkreis Rems-Murr

30.10.2024
An diesem Vormittag ist das SP0RTM0BIL der Württembergischen Sportjugend (WSJ) zu Besuch in Murrhardt. Ein ganz besonderes Ferienereignis für die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinschaftsunterkunft. Denn es bietet unzählige Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen: Fußball-Darts, Tandem-Grasski, Federball, verschiedene Bälle, ein Schwungtuch, Stelzen, eine Turnmatte, Rollstühle sowie Material für einen Parcours - und noch vieles mehr. Katharina Zembrod lässt zufrieden den Blick über die Kinder und Jugendlichen jeden Alters schweifen, die sich hier trotz der ausgesprochen sommerlichen Temperaturen in unterschiedlichsten sportlichen Disziplinen austoben. Sie ist im WLSB im Bereich Sport und Gesellschaft zuständig für das Programm „Integration durch Sport".
Großes Angebot und viel Dynamik
„Als Sportbund kooperieren wir auch mit Landkreisen und Kommunen", erklärt Zembrod. Im vergangenen Jahr hatte sie im Rems-Murr-Kreis das Programm „Integration durch Sport" vorgestellt. Sandra Kreb, Integrationsbeauftragte des Landkreises, war begeistert gewesen. Und so entstand die Idee, das SP0RTM0BIL in den Sommerferien in den Kreis zu holen und den jungen Flüchtlingen etwas Abwechslung für die Sommerferien anzubieten, jeweils in Zusammenarbeit mit örtlichen Sportvereinen.
In Murrhardt ist etwa der TV Murrhardt mit an Bord. Vor Murrhardt hatte das Angebot bereits in Winnenden und Urbach stattgefunden und war auch dort sehr gut aufgenommen worden. Mit dabei waren stets die Sozialarbeiter*innen, die sich vor 0rt um die Menschen kümmern. Und jeder habe sich mit zusätzlichen Ideen einbringen können, wie etwa in Urbach mit Kindertanzen.
Ein vorgegebenes Programm gibt es nicht, dafür herrscht viel Dynamik auf dem weitläufigen Sportgelände. Hier wird Fußball gespielt, dort versuchen sich zwei kleinere Jungs am Federball. Eine Gruppe Mütter hat ausgesprochen viel Spaß beim Sackhüpfen. Und ein Junge wird von einem anderem im Rollstuhl das Fußballfeld entlanggeschoben. Auch eine Runde faules Ei hat bereits großen Anklang gefunden. Und das Schwungtuch wird besonders gern genutzt.
Nicht nur die Kinder haben Spaß
Auf dem Hartplatz ist es schattig, da tummeln sich besonders viele junge Menschen. Jungen und Mädchen, kleine und große Kinder haben hier gemeinsam Spaß. Und nicht nur die. Besonders schön sei es, so berichtet Katharina Zembrod, dass auch die Eltern mitmachten. Und gerade das Sackhüpfen muss es ihnen angetan haben. In Urbach hätten vor allem die Väter bei diesem Wettkampf Ehrgeiz entwickelt.
Die 0rganisation hat hervorragend geklappt, erzählt Katharina Zembrod. Schon kurz vor neun Uhr waren die geflüchteten Familien auf dem Sportplatz angekommen. Beim Aufbau hatten alle mitgeholfen. Wer Durst hatte, konnte sich bei den bereitgestellten Getränken bedienen. Einige Kinder versuchen sich am Riesen-Jenga, der Turm ist fast größer als sie. Hier übt einer Jonglieren mit einem Teller, dort werden Körbe geworfen und da wird Vier gewinnt ausgetestet. Sandra Kreb ist zufrieden mit der Aktion. Nicht nur beim Auf-, auch beim Abbau packten alle mit an. Sie kann sich gut vorstellen, auch in den kommenden Sommerferien etwas in dieser Art für die Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte anzubieten.
Simone Schneider-Seebeck