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Sprechergruppe der Spitzenverbände fordert bessere finanzielle Ausstattung der NADA

In Frankfurt am Main tagte die Sprechergruppe der Konferenz der Spitzenverbände unter dem Vorsitz der Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, Dr. Christa Thiel, erstmals mit der Sprechergruppe der Generalsekretäre der Spitzenverbände.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

01.09.2006

Themenschwerpunkte waren unter anderem Anti-Doping, Sportwetten und Sicherung der Gemeinnützigkeit für Vereine und Verbände. Zur Sprechergruppe der Ständigen Konferenz der Spitzenverbände zählen neben der Vorsitzenden Dr. Christa Thiel als Stellvertreter Claus Umbach (Deutscher Athletenbund), Gunter H. Fahrion (Deutscher Rasenkraft- und Tauziehverband), Uwe Harnus (Deutscher Eishockey-Bund) und Josef Klenner (Deutscher Alpenverein). Die Generalsekretäre waren bei dem harmonisch verlaufenden und ergebnisorientiert geführten Meinungsaustausch vertreten durch ihren Sprecher Wolfgang Over (Deutscher Kanu-Verband), Jörg Brokamp (Deutscher Schützenbund) , Uschi Schmitz (Deutscher Hockey-Bund), Hubert Schwarz (Deutscher Ski-Verband), Ludger Schulte-Hülsmann (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) und Hans-Peter Wullenweber (Deutscher Turner-Bund).

 

 

Die Sprechergruppe beschloss die Erstellung eines "Eckpunkte-Papiers", das Forderungen und Vorstellungen der Spitzenverbände an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beinhaltet. Dabei geht es um die Bereiche Breitensport/Ausbildung, Leistungssport und Service/Dienstleistungen. Dieser Forderungskatalog soll bei der nächsten Tagung der Ständigen Konferenz der Spitzenverbände am 27. Oktober 2006 in München verabschiedet werden.

 

 

Anti-Doping

Die Sprechergruppe schließt sich vollumfänglich den Ergebnissen der Rechtskommission des Sports gegen Doping an, die im Frühjahr 2006 durch den damaligen Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages vorgestellt wurden. Die Spitzenverbände erwarten, dass die dort konkret benannten und begründeten Forderungen umgesetzt werden. Dies beinhaltet unter anderem auch die Sanktionierung des gewerbs- und bandenmäßigen Inverkehrbringens von Dopingsubstanzen im Rahmen der Strafverschärfung des § 6a AMG. Weitergehende Forderungen, insbesondere die Implementierung eines Straftatbestandes Sportbetrug, sind zunächst auf deren verfassungsrechtliche Vereinbarkeit zu überprüfen.

 

Im Übrigen stützt die Sprechergruppe die Position des DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach hinsichtlich der vorhandenen Sanktionsmöglichkeiten gegen Athleten. Von der Sprechergruppe werden ausdrücklich die von verschiedenen Verbänden initiierten Verschärfungen im Bereich der Kontrollen (sowohl Quantität als auch Qualität betreffend) begrüßt. Zudem wird erwartet, dass die Nationale Anti-Doping- Agentur (NADA) mit besserer Finanzausstattung zur Erfüllung ihrer Aufgaben versehen wird.

 

Sportwetten

Die Spitzenverbände erwarten im Bereich der Sportwetten, dass der bisherige Destinatärsstatus erhalten bleibt und die Summe der dem Sport zufließenden Mittel auf allen Ebenen mindestens dem bisherigen Umfang entsprechen. Bei Neuregelungen sind sorgfältig die tatsächlichen und rechtlichen Auswirkungen (u.a. EU-Vereinbarkeit) zu prüfen. Die Spitzenverbände erwarten, dass der gesamte deutsche Sport in dieser existenziellen Frage Geschlossenheit zeigt. Beim "Wettgipfel" des Sports, der am 22. August 2006 stattfand, wurde ein entsprechendes Ergebnis erzielt.

 

Sicherung der Gemeinnützigkeit

Die Spitzenverbände weisen die Vorschläge des Wissenschaftlichen Beirates des Finanzministeriums, Steuervergünstigen für gemeinnützige Zwecke künftig zurückhaltender zu gewähren, mit Nachdruck zurück. Keineswegs könne die Gefährdung der Gemeinnützigkeit geduldet werden, weil die sportfachliche Aufgaben und die sozialen Tätigkeiten des Sports dann erheblich gefährdet wären. Dr. Christa Thiel dankt Bundessozialminister Franz Müntefering dafür, dass er sich von den Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates distanziert und sich für die Förderung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements ausgesprochen hat.

 

 

Engere Zusammenarbeit

Die Sprechergruppe unterstützt Bestrebungen in die Richtung, dass sich Spitzenverbände zu Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen und fachspezifische Probleme erörtern. Dies sorge auch für eine Verbesserung der Kommunikation zwischen der Sprechergruppe und den Verbänden. Nachdem es diese Arbeitsgemeinschaften im Wintersport und bei den Kraftsportverbänden gibt, will sich im Herbst eine Arbeitsgruppe Spielsport- und Rückschlagspielverbände konstituieren.

 

Die begonnene enge Zusammenarbeit zwischen den Sprechergruppen der Ständigen Konferenz und der Generalsekretäre der Spitzenverbände soll fortgeführt werden. Nächster Sitzungstermin ist am 19. September 2006 in Frankfurt am Main.

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