Zum Inhalt springen

Statement von DOSB-Präsident Hörmann zur Sportlotterie

Ziel muss des sein, die Interessen von Breiten- und Spitzensport zu vereinen, erklärt DOSB-Präsident Alfons Hörmann zur Debatte über die Einführung einer Sportlotterie.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

08.04.2014

Das Statement im Wortlaut:

„Der DOSB steht der Idee einer Sportlotterie weiterhin grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Ich habe mich erst vor wenigen Tagen mit Gerald Wagener getroffen, um die aktuelle Situation zu erörtern. Wir haben offen und klar die Bedenken des organisierten Sports, insbesondere der Landessportbünde, besprochen und zugleich die Chancen für den Spitzensport ausgelotet. In dem Gespräch sind zudem neue offene Fragen aufgetaucht, die wir nun gemeinsam beantworten müssen. So ist dem DOSB zu keiner Zeit mitgeteilt worden, dass die Frist zu einer Beteiligung am 31. Dezember 2013 geendet haben soll. Auch die Nutzung der Olympischen Ringe durch die Sportlotterie ist mit uns nicht besprochen worden.

Hieran zeigt sich, dass über die Vertragsgestaltung noch einmal in aller Offenheit diskutiert werden muss. Wir werden uns zeitnah gemeinsam mit der Sporthilfe und Herrn Wagener zusammensetzen, um Unklarheiten aus der Welt zu schaffen. Das haben wir im DOSB-Präsidium so besprochen. Wir müssen sehen, dass die staatlichen Lotterien die wichtigsten Partner im Breitensport und in der Sportentwicklung, vor allem auf der Ebene der Landessportbünde, sind. Der Sport profitiert jährlich mit rund 500 Millionen Euro von ihnen. Dies gilt es zu berücksichtigen und kann nicht einfach vom Tisch gewischt werden, so wie das Robert Harting tut. Es intrigiert auch niemand gegen die Sportlotterie, sondern es werden ernst zu nehmende Bedenken geäußert. Ohne die Zahlungen der staatlichen Lotterien hätte der organisierte Sport in Deutschland ein Problem. Hier geht es um weit mehr als den Kannibalisierungseffekt, unter dem die Glücksspirale leiden könnte.

Im Übrigen habe ich schon Anfang des Jahres ein langes persönliches Gespräch mit Robert Harting geführt. Ich schätze ihn für seine klaren Worte, allerdings finde ich Formulierungen wie ‚mafiöse Strukturen‘ absolut inakzeptabel. Robert Harting hat selbst von den Strukturen des organisierten Sports in Deutschland nachhaltig profitiert. Erst so konnte er zum Weltklasse-Athleten reifen. Deshalb muss es auch unser gemeinsames Ziel sein, die Interessen von Breiten- und Spitzensport zu vereinen und nicht einen gegen den anderen auszuspielen. Das gemeinsame Ziel erreichen wir nur im Dialog, nicht durch persönliche Anfeindungen und Attacken.“

(Quelle: DOSB)

Title

Title