Studie zu Rechtsextremismus im Sport erschienen
Verschiedenste neuere Untersuchungen haben ergeben, dass in allen gesellschaftlichen Gruppen rechtsextreme Meinungen und Erscheinungen vorhanden sind.

30.01.2010

Daraus lässt sich auch schließen, dass der Sport davon ebenfalls betroffen ist und ihm deshalb Aufmerksamkeit gewidmet werden muss – und zwar sowohl in- als auch außerhalb der Sportorganisationen. Vor diesem Hintergrund setzt sich die vom Bundesministerium des Innern aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages in Auftrag gegebene und geförderte Expertise „Rechtsextremismus im Sport in Deutschland und im internationalen Vergleich“ zwei Ziele: Zum einen geht es um eine aktuelle Situationsbeschreibung der rechtsextremistischen Erscheinungsformen im Bereich des Sports. Zum anderen werden Konzepte dargestellt, mit denen diesen Erscheinungsformen wirksam begegnet werden kann.
Für die Expertise zeichnet ein fünfköpfiges Team mit dem international renommierten Sportsoziologen, Fan- und Gewaltforscher Prof. Dr. Gunter A. Pilz vom Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover an der Spitze verantwortlich. Die Arbeit gestaltete sich allein deshalb schwierig, weil in Deutschland kein bundesweit wirkendes Meldesystem über rechtsextreme Vorfälle (dazu noch aus dem Sport) existiert. Die 236-seitige Broschüre beruft sich wesentlich daher auf unterschiedliche Materialien von Polizei und Verfassungsschutz sowie auf Aussagen von Mitgliedsverbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes. Auch wird die Situation in Frankreich, Italien und Österreich beschrieben. Es wird ein „Gütesiegel für Vereine“ vorgestellt, das eine Arbeitsgruppe beim Deutschen Fußball-Bund entwickelt hat. Der Band schließt mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Die Broschüre ist im Sportverlag Strauß, Olympiaweg 1, 50933 Köln erschienen.