„Super Stimmung im Weserberglandstadion“
Ausnahme-Kanute Andreas Dittmer war beim dritten Halt der Sportabzeichen-Tour 2012 in Hameln dabei.

08.06.2012

Andreas Dittmer ist mehrfacher Weltmeister und dreifacher Olympiasieger im Kanurennsport. Für das Deutsche Sportabzeichen ist er 2012 zum 4. Mal mit auf der Tour quer durch Deutschland. Im Interview erzählt Andreas Dittmer, was ihm beim Tour-Stopp am 1. Juni in Hameln besonders gefallen hat und warum er immer wieder gern für das Deutsche Sportabzeichen wirbt.
Der Tag des Deutschen Sportabzeichens begann in Hameln mit einem Aufwärmtraining, das Sie zusammen mit Frank Busemann geleitet haben. Sind alle ordentlich ins Schwitzen gekommen?
Ja, das hat geklappt. Am frühen Morgen um 7.45 Uhr haben Frank Busemann und ich die Hunderte von Kindern, die alle ins Weserberglandstadion gekommen waren, zu Bewegung animiert. Trotz des einsetzenden Regens ist unser Programm dankbar aufgenommen worden. Alle haben fleißig mitgemacht und sind auf der Tartanbahn hin- und hergesprungen. Es war sehr unterhaltsam und lustig und hat allen sicherlich viel Spaß gemacht. Das war ein schönes Aufwärmtraining – das zeitige Aufstehen hat sich gelohnt.
Ein besonderes Highlight war die Promi-Staffel. Wer hat gewonnen?
Die mit zwei Beinen lagen vor dem Teilnehmer mit den vier Rädern. Denn es war kein gewöhnlicher Lauf. Unsere Mannschaft, zu der Frank Busemann, der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Hameln, Alois Drube, Sportler der Leichtathletik Gemeinschaft Weserbergland, DOSB-Maskottchen Trimmy und ich gehörten, trat an gegen einen alten Fiat, Baujahr 1969. Am Ende hatten wir ganz knapp die Nase vor. Als ich an der Reihe war, wollte ich den Staffelstab nach meinem Lauf übergeben, aber an geplanter Stelle stand niemand. Also bin ich einfach auch die nächsten 100 Meter gelaufen. Das war für alle ziemlich amüsant.
Bei dem Expertengespräch am Mittag ging es darum, wie man zu Sport und Bewegung motivieren kann. Welche Erkenntnisse haben Sie aus der Konferenz gezogen?
Ganz deutlich wurde, dass es gerade solcher Angebote wie etwa der Sportabzeichen-Tour bedarf, um Kinder, Jugendliche und sportinteressierte Erwachsene zum Sport zu bringen. Das Deutsche Sportabzeichen bietet all denen eine Plattform, die ihre Fitness testen möchten, die nach dem Test vielleicht für Einzeldisziplinen trainieren und nachhaltig Sport treiben. Wenn man das alles zudem in einer Gemeinschaft tun kann wie bei der Sportabzeichen-Tour, wird das Ganze zu einem schönen Erlebnis.
Was hat Sie in Hameln besonders beeindruckt?
Das war die unheimlich gute Stimmung. Alle waren mit großer Freude dabei. Vor allem die jüngsten aus den Kindergärten und aus den unteren Schulklassen haben enthusiastisch mitgemacht.
Außerdem habe ich eine Dame kennengelernt, die mit ihren 88 Jahren gerade an den Prüfungen für ihr 49. Deutsches Sportabzeichen arbeitet. Sie stand da in Turnschuhen und Trainingsjacke und erzählte mir, dass sie 1942 ihr erstes Abzeichen abgelegt hat. Das fand ich wirklich stark. Sie hat sich etwas darüber beschwert, dass es derzeit beim Sportabzeichen in der Kategorie ab 80 Jahren keine Abstufungen im Leistungskatalog gibt. Aber das ändert sich ja im nächsten Jahr, wenn die neuen Anforderungen des reformierten Deutschen Sportabzeichens gelten.
Was motiviert Sie, für das Deutsche Sportabzeichen zu werben und mit auf Tour zu gehen?
Als ehemaliger Leistungssportler möchte ich wissen, ob ich in allen Disziplinen fit genug bin. Das kann ich jedes Jahr überprüfen. Gleichzeitig bin ich für die Sparkassen-Finanzgruppe tätig, die als Olympia-Partner des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht nur die Olympioniken unterstützt, sondern großen Wert auf die Förderung des Breitensports und hier besonders für das Deutsche Sportabzeichen legt. So sind die lokalen Sparkassen bei allen Tour-Standorten sehr aktiv. Das kann ich nur unterstützen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Quelle: wirkhaus