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Tagung zum Thema „Fußball: Ökonomie einer Leidenschaft“

Rund 130 Sportökonomen aus acht Nationen trafen sich am Sitz des Bundesamtes für Sport der Schweiz in Magglingen, um den „Fußball“ sportökonomisch zu betrachten.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

02.08.2007

Bereits anlässlich der Eingangsdiskussion mit Professor Steffen Szymanski, London, William Gaillard, Direktor der Kommunikation der UEFA und Berater des Präsidenten, DFL-Geschäftsführer Christian Müller, Ex-Schiedsrichter und Co-Kommentator Urs Meier und dem Technischen Direktor des Schweizerischen Fußball-Verbandes, Dr. Hansruedi Hasler, unter der Leitung von Dr. Matthias Benz von der Neuen Züricher Zeitung wurde deutlich, wie breit das Spektrum der im Fußball relevanten Fragstellungen ist: vom Zielkonflikt zwischen ökonomischen und sportlichen Erfolg, Fragen der Talentfindung, Förderung, Ausbildung und des Schulfußballs in föderativen Ordnungen bis zur Freizügigkeit der Spieler unter Berücksichtigung der nationalen Belange der Verbände; Fragen der Verbesserung des Wettbewerbes durch organisatorische Maßnahmen wie z.B. „Salary caps“, Verzahnung von nationalen und supranationalen Ligen reichen die Probleme. 

Mit über 40 Referaten und Diskussionsveranstaltungen wurden von Referenten und Teilnehmern Kondition gefordert. Abschließend spiegelte Professor Bruno S. Frey, Universität Zürich, recht kritisch die sportökonomische Disziplin; sein Urteil: eine faszinierende Disziplin, die auch in weiteren Feldern des Sports Erkenntnisse leisten und beraten kann. Mit der Magglinger Jahrestagung ist es dem Arbeitskreis Sportökonomie e.V. gelungen, binnen Jahresfrist die führenden us-amerikanischen (anlässlich der gemeinsamen Tagung mit der internationalen Vereinigung der Sportökonomen im letzten Jahr an der Universität Bochum) und europäischen Sportökonomen zusammen zu führen und so den wissenschaftlichen Austausch zu promovieren.  

In der Mitgliederversammlung des Arbeitskreises wurde der bisherige Vorstand mit BISp-Direktor a.D. Dr. Martin-Peter Büch als Vorsitzenden einvernehmlich wieder gewählt.  

Zusammenfassung der Ergebnisse

Zum Abschluss der Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie mit dem Bundesamt für Sport der Schweiz und der Universität Zürich hat das wissenschaftliche Organisationskomitee wesentliche Ergebnisse der Tagung zu den Magglinger Aussagen zur Sportökonomie zusammen gefasst: 

Die Magglinger Tagung hat belegt, dass die Sportökonomie in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen und erheblich zum Erkenntnisfortschritt beigetragen hat. Weiterentwicklungen wurden vor allem auch durch die Einbeziehung moderner Methoden aus der Spieltheorie und der Ökonometrie erzielt. Dadurch konnten auch politische Diskussionen versachlicht und die Rationalität operativer Entscheidungen verbessert werden. 

Besondere Fortschritte wurden vor allem auf den Gebieten der Organisation des Profisports, des Sportmarketing, der Sportfinanzierung, der Impact- und Kosten-Nutzen-Analysen sowie des Vergleichs zwischen europäischen und nordamerikanischen Institutionen des Sports erzielt. Der Einsatz ökonomischer Methoden ist auch bei der Begründung öffentlicher Sportförderung hilfreich.

Dennoch gibt es eine Reihe von Gebieten, die bislang noch nicht ausreichend erforscht wurden. Hierzu gehören vor allem die Individualsportarten, der Breitensport, Themen zu Sport, Gesundheit und Gewalt sowie Innovationen im Sport. 

In methodischer Hinsicht versprechen vor allem institutionenökonomische Ansätze, Ansätze zur neuen psychologischen Ökonomik und die ökonomische Analyse des Rechts sowie die Anwendung  der Theorie der Corporate Governance auf die Institutionen des Sports neue Erkenntnisfortschritte. Mit diesen Ansätzen sollte es auch eher gelingen, Voraussetzungen für die Organisation des Hochleistungssports zu erreichen. 

So lange sich die Sportökonomie als eine angewandte Wissenschaft versteht, die von den realen Problemen der Entscheidungsträger im Sport ausgeht, wird sie durch Erkenntnisse weitere Reputation aufbauen und so sich zu einem bedeutenden Ratgeber des Sports entwickeln. 

Der Arbeitskreis Sportökonomie sollte die inhaltliche und methodische Weiterentwicklung der sportökonomischen Forschung auf allen Gebieten unterstützen und die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vereinen, Verbänden und nationalen sowie internationalen Organisationen fördern.

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