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Timo Boll schreibt Tischtennis-Geschichte

Mit drei Titeln im Einzel-, Doppel- und Teamwettbewerb gelingt Timo Boll bei den Tischtennis-Europameisterschaften von St. Petersburg Einmaliges: In der 50-jährigen EM-Historie hat es vor ihm noch kein Spieler geschafft, drei Titel zu verteidigen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

13.10.2008

Dabei war Timo Boll die Generalprobe des Endspiels gegen den Russen Vladimir Samsonov am vergangenen Dienstag noch gründlich misslungen. Im Team-Finale unterlag Boll deutlich mit 0:3. Es sollte ein gutes Omen für das Finale sein. Von Beginn an begegneten sich die beiden Topgesetzten dieses Turniers auf Augenhöhe. Boll agierte sehr stark aus dem passiven Spiel hinter dem Tisch und nutzte die sich bietenden Chancen dann konsequent. 

„Am Ende war ich vielleicht einfach weniger müde als Vladimir“, erklärte der Europameister nach dem Spiel. „Auch im Kopf war ich wohl noch einen Tick frischer als er. Die vielen Spiele im Einzel-, Doppel- und Mannschaftswettbewerb haben eine Menge Kraft gekostet. Wir haben beide gegen die Müdigkeit angekämpft. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich noch mehr Kraft mobilisieren konnte als Vladimir. Am Ende habe ich einfach mehr Bälle auf den Tisch bekommen. Während der Olympia-Vorbereitung habe ich gelernt mich zu quälen. Das hat mir heute auf jeden Fall geholfen."

Die bisher einmalige Verteidigung dreier Titel ist für den 27-Jährigen eher nebensächlich: „Ich bin nicht so der große Statistiker. Jeden dieser Titel habe ich mir hart erarbeiten müssen. Das sind keine Selbstläufer. Ich hoffe natürlich, dass ich noch ein paar Titel gewinnen kann. Jetzt werde ich aber erstmal drei Tage Pause machen und ausspannen, bevor die Champions-League weitergeht.

Zwei Stunden zuvor hatte Boll an der Seite von Christian Süß im Doppel triumphiert und nach dem Team-Erfolg sein zweites Gold gewonnen.

Mit dreimal Gold haben die deutschen Männer ihre Vormachtstellung als die "Chinesen Europas" eindrucksvoll untermauert. "Das war unter erschwerten Bedingungen eine sehr erfolgreiche EM", sagte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig. Man habe nach WM und Olympia bereits den dritten Saisonhöhepunkt gehabt und aufgrund der Materialumstellung nicht exakt gewusst, wo man stehe. 

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