TSG Niederreifenberg – Motivation hoch 125
Bei der TSG Niederreifenberg sollten im 125. Jahr des Bestehens 125 Deutsche Sportabzeichen geschafft werden.

01.09.2016

Als die Sportabzeichen-Prüfer der TSG Niederreifenberg im hessischen Hochtaunuskreis im Frühjahr zusammen saßen, da hatten sie alle einen Traum: Am Ende des Jahres sollten 125 Menschen das Deutsche Sportabzeichen bei der TSG Niederreifenberg abgelegt haben – genauso viele, wie der Verein an Jahren seit seiner Gründung zählt. „Das ist ziemlich ambitioniert. Schließlich liegt der Vereinsrekord bei 70 Deutschen Sportabzeichen im Jahr 2013. In diesem Jahr wurde das Abzeichen reformiert. Das motiviert viele zum Dabeisein“, erklärt der Vereinsvorsitzende Karl Breitung.
Manchmal aber werden Träume wahr. Bei der TSG Niederreifenberg sieht es jedenfalls jetzt im Spätsommer ganz so aus: „Momentan haben 68 Menschen das Sportabzeichen komplett geschafft. Bei weiteren 31 Personen fehlt nur noch eine Disziplin. Vereinsrekord ist das allemal“, freut sich Breitung, der seit 25 Jahren Prüfer ist. Prüfer zu sein, ist ihm und seiner Frau Cornelia Breitung eine Herzensangelegenheit: Seit 40 Jahren steht sie auf dem Platz und prüft. Anna und Wolfgang Dlabalmachen das engagierte Prüfer-Quartett der TSG Niederreifenberg komplett.
Das persönliche Gespräch ist alles
146 Kinder, Frauen und Männer haben sich bisher in diesem Jahr am Deutschen Sportabzeichen ausprobiert. So viele wie noch nie bei der TSG. Wie schafft man es, die Leute auf den Sportplatz zu bringen? „Wir vier Prüfer haben immer wieder Menschen im Verein und aus unserem Umfeld angesprochen und vom Deutschen Sportabzeichen erzählt. Das kostet Energie und Zeit, hat sich jedoch gelohnt“, so Karl Breitung. Begeisterung ist ansteckend, das ist im Sport nicht anders.
Besonders freut sich der Vereinsvorsitzende, dass diejenigen, die neu vom Deutschen Sportabzeichen erfahren hatten, wieder anderen davon erzählten und sie zum Mitmachen motivierten. „So ist auch eine WhatsApp-Gruppe entstanden, deren Mitglieder sich zum Beispiel darüber informieren, wer welche Disziplin geschafft hat. Oder wo wer noch Unterstützung gebrauchen kann“, berichtet Karl Breitung. Mit der Aktion „Kinderolympia“ gelang es, auch einige Eltern dazu zu bringen, an einem Probetraining teilzunehmen und die Sportabzeichen-Zahlen so merklich zu erhöhen.
Bekannter durch Öffentlichkeit
Als Breitung wie jeden Dienstagabend letzte Woche mit Prüferutensilien an der Tartanbahn bereit stand, sprach ihn ein Mann an. „Ich hatte ihn noch nie gesehen. Der Mann war gekommen, weil er von einem Bekannten von unserem Sportabzeichen-Treff gehört hatte. Und nun, sagte er, wolle er es auch mal probieren, ob das denn ginge“, strahlt Karl Breitung über so viel Aufmerksamkeit. Regelmäßig berichtet die örtliche Presse über die „Mission Sportabzeichen“. Sogar die Redakteurin der Taunuszeitung Evelyn Kreutz wagt einen Selbstversuch und schreibt darüber. „Das hilft natürlich sehr und ist eine klasse Werbung“, meint der Vorsitzende der TSG.
Die Niederreifenberger scheinen füreinander einzustehen. Sogar, wenn sie nicht mehr im Ort wohnen. „Bekannte sind vor Jahren aus beruflichen Gründen in die Schweiz gezogen. Für sie ist ganz klar, dass sie jetzt ein Wochenende in ihre alte Heimat kommen, uns in unserem Vorhaben unterstützen und zum ersten Mal das Sportabzeichen ablegen“, sagt Karl Breitung. Neueinsteiger gibt es durch diese eigendynamische Entwicklung viele. Der älteste erfolgreiche „Neuling“ zählt bereits 74 Lenze. Gemeinsam mit seiner Frau pflegt der Vorsitzende ständig die aktuellen Zahlen zum Sportabzeichen in die Website des Vereins ein.
„Natürlich ist die Unterstützung durch die Mitglieder im Jubiläumsjahr größer. Aber dass wirklich so viele Menschen dabei sind, macht uns wirklich sehr froh. Für uns ist das ein großes Dankeschön für die Arbeit und die Stunden, die wir für das Deutsche Sportabzeichen geleistet haben. Es ist einfach großartig, dass die Leute das annehmen. Das macht Spaß“, meint Breitung stolz und etwas gerührt. Noch ist das Jahr nicht um und noch ist nicht klar, ob das Ziel von 125 Deutschen Sportabzeichen in dem Ort in der Gemeinde Schmitten erreicht wird. „Na klar, es wäre super, wenn es klappt. Aber wie auch immer: Wir werden mit allen, die uns unterstützt haben, bei der jährlichen Verleihung im Januar während eines gemeinsamen Frühstücks ordentlich feiern“, so Karl Breitung.
(Quelle: wirkhaus)