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„Verkehrskonzept der Ski-WM hat gegriffen“

Nach den 41. FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen hat der Deutsche Ski-Verband ein positives Fazit gezogen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

03.03.2011

Ein Schwerpunkt der Arbeit des DSV-/SIS-Umweltbeirats im vorigen und diesem Jahr sei die Erstellung und Umsetzung des Umwelt- und Verkehrskonzepts der WM gewesen. "Das Projekt ist überaus erfolgreich verlaufe", heißt es in der abschließenden Bewertung:

Umwelt- und Verkehrskonzept hat gegriffen

Das Umwelt- und Verkehrskonzept setzte sowohl bei der Anreise als auch bei den zurückzulegen-den Wegen in Garmisch-Partenkirchen das Hauptgewicht auf den öffentlichen Verkehr. Dieses Konzept ist voll aufgegangen. Das finanzielle Engagement des Veranstalters, mit dem Angebot von Freifahrten für WM-Ticketbesitzer in den Bahnen in Bayern und Tirol sowie den Bussen in Garmisch-Partenkirchen und der direkten Umgebung, hat sich ausgezahlt. Zusätzlich konnten die Ortsbusse der Gemeindewerke während der Ski-WM von allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos genutzt werden. Ein von diversen Kritikern prognostiziertes Verkehrschaos ist zu keiner Zeit der vierzehntägigen Sportgroßveranstaltung eingetreten.

Enorm hohe Beförderungsquote bei öffentlichen Verkehrsmitteln

Nach ersten Abschätzungen wurden deutlich mehr als 50 Prozent der angereisten Zuschauer mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert. Mehr als 35.000 der insgesamt 130.000 WM-Zuschauer nutzten die kostenlose Anreisemöglichkeit mit der Bahn. Darüber hinaus wurden einige Zehntausend Zuschauer mit insgesamt 55 zur Verfügung stehenden Shuttle-Bussen, die täglich im Linienverkehrseinsatz waren, aus einem Umkreis von bis zu 40 Kilometern nach und in Garmisch-Partenkirchen befördert. Ein vergleichbar hoher Anteil öffentlicher Verkehrsmittel bezogen auf die Gesamtmobilität im Rahmen der WM, wird sonst nur bei Veranstaltungen in Zentren von Großstädten erreicht!

Insgesamt 88 Sonderzüge

An den Tagen mit dem höchsten Zuschaueraufkommen sind über 27 Prozent der jeweils 15.000 Zuschauer mit Zügen am Bahnhof Garmisch-Partenkirchen angekommen. Einzelne Züge beförderten dabei nahezu 1.000 Fahrgäste in den WM-Ort. Der Einsatz von 88 Sonderzügen aus München, Innsbruck, Augsburg und Reutte nach Garmisch-Partenkirchen gewährleistete während des Veranstaltungszeitraums einen reibungslosen Personentransport, trotz Spitzenbelastungen in den Morgenstunden. Die hohe Zahl an Sonderzügen bedeutete seitens der Bahn eine Angebotserweiterung von etwa 30 Prozent.

Shuttle-Busse gewährleisteten Transport in Garmisch-Partenkirchen

Der Weitertransport der Zuschauer mit den Shuttle-Bussen zu den Veranstaltungen in Garmisch-Partenkirchen funktionierte reibungslos. Es entstanden praktisch keine Wartezeiten. Die beauftragten Verkehrsunternehmen haben den Busverkehr mit großer Professionalität und Flexibilität organisiert. Selbst kurzfristig angeforderte außerplanmäßige Beförderungswünsche konnten in kürzester Zeit realisiert werden.

Transfer zwischen Kandahar und Gudiberg

An den beiden Wettkampftagen der Super-Kombination konnte die Leistungsfähigkeit des Verkehrskonzepts eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden: Rechtzeitig wurden nach dem Abfahrtslauf mehr als 8.000 Zuschauer und Akkreditierte von der Kandahar zum Gudiberg transportiert.

Verkehrspolizei bestätigt reibungslosen Ablauf

Die Parkplätze für Zuschauer, die nicht auf die Anreise mit dem Auto verzichten wollten, waren zu keiner Zeit überfüllt. Im Straßennetz – sowohl auf den Zufahrtsstrecken nach wie auch in Garmisch-Partenkirchen – hat die Verkehrspolizei zu keinem Zeitpunkt während der WM gravierende Störungen beobachtet. Lediglich zwei Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 2 haben zu Staus geführt. Selbst an den neuralgischen Verkehrspunkten der Region, wie am Ende der Autobahn 95 bei Eschenlohe, kam es nicht zu dem von vielen Seiten prognostizierten Verkehrschaos.

Mobilitätsplattform "Green Mobility"

Die Mobilitätsplattform "Green Mobility" ( www.ski-wm.raumobil.de ) lieferte über das Internet umfassend Informationen, wie man als Besucher der Ski-WM das Motto des Verkehrskonzepts – "vermeiden, verlagern, umweltschonend abwickeln" – unterstützen konnte. Die Netzseite informierte über kostenfreie Anreisemöglichkeiten mit Bus und Bahn und gab auch Auskunft über Mitfahrgelegenheiten. Immer mit dem Ziel, den Individualverkehr zu reduzieren und die öffentlichen Verkehrsmittel möglichst gut auszulasten. Mit Hilfe eines CO2-Rechners konnten Interessierte ihre persönlichen klimarelevanten Emissionen, die durch Anreise und Übernachtungen verursacht wurden, berechnen und über einen monetären Beitrag in Klimaschutzprojekte neutralisieren.

Beobachter bestätigen erfolgreiche Umsetzung des Verkehrskonzepts

Das Ziel des vom DSV-/SIS-Umweltbeirat erstellten Verkehrskonzepts, den im Zusammenhang mit der WM aufkommenden Verkehr weitestgehend umweltschonend und reibungslos abzuwickeln, ohne den Durchgangsverkehr des Marktes Garmisch-Partenkirchen zu beeinträchtigen, wurde erreicht. Das bestätigten neben dem Internationalen Skiverband (FIS) und der Geschäftsführung der WM-Veranstaltungs GmbH auch öffentliche Institutionen wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd und unabhängige Beobachter.

Kooperationspartner

Das WM-Projekt des DSV-/SIS-Umweltbeirats wurde von der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) mitfinanziert. Organisation und Umsetzung des Umwelt- und Verkehrskonzepts leitete der Beirat für Umwelt und Skisportentwicklung in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland. Verantwortlich handelten in diesem Bereich Ralf Roth, Tobias Lienemann und Jascha Schmid (DSV-/SIS-Umweltbeirat) sowie H.-P. Faas (TÜV Rheinland).“

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