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Wassertourismuskonzept beunruhigt Wassersportler

<p>Forderung: Bund darf sich nicht aus Wasserstra&szlig;ennetz zur&uuml;ckziehen</p> <p>Die maritimen Spitzenverb&#228;nde aus Sport, Tourismus und Wirtschaft haben am vergangenen Freitag den Abgeordneten der Bundestagsaussch&#252;sse f&#252;r Sport, Tourismus und Verkehr ihre Position zu dem von der Bundesregierung angek&#252;ndigten Wassertourismuskonzept erl&#228;utert. Dies ist eine bisher einmalige Aktion. Auch DOSB-Pr&#228;sident Alfons H&#246;rmann brachte es auf den Punkt: „Aus dem Erhalt und Ausbau des derzeitigen Wasserstra&#223;ennetzes darf sich der Bund nicht zur&#252;ckziehen.“ </p> <p>Hintergrund ist das Vorhaben des Bundesministeriums f&#252;r Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), zuk&#252;nftig nur noch in Wasserstra&#223;en zu investieren, die f&#252;r die G&#252;terschifffahrt von Bedeutung sind. Alle &#252;brigen Wasserstra&#223;en, immerhin mehr als ein Drittel des insgesamt rund 7.300 Kilometer umfassenden Streckennetzes, wurden vom BMVI zu „Sonstigen Wasserstra&#223;en“ herabgestuft. Das vom BMVI vorzubereitende Wassertourismuskonzept soll unter anderem die Frage beantworten, wie diese Strecken f&#252;r die Sport- und Freizeitschifffahrt erhalten werden k&#246;nnen. </p> <p>Die vom BMVI in Auftrag gegebenen Studien und seine bisherigen &#196;u&#223;erungen legen jedoch die Vermutung nahe, dass sich der Bund perspektivisch durch Entwidmung der als „Sonstige Wasserstra&#223;en“ ausgewiesenen Wasserstra&#223;en entledigen m&#246;chte, indem er sie an die L&#228;nder oder an alternative Betreiberorganisationen abgibt. </p> <p>Diese Entwicklung lehnen die Verb&#228;nde mit Nachdruck ab und fordern, dass das vorhandene Bundeswasserstra&#223;ennetz in G&#228;nze erhalten bleiben muss. Ein R&#252;ckzug des Bundes aus der Finanzierung und eine Regionalisierung wichtiger Wasserstra&#223;en w&#252;rde nach Auffassung der Verb&#228;nde auf Dauer zu einem Verfall der Wasserstra&#223;en f&#252;hren und damit die Entwicklung des Wassertourismus in Deutschland nachhaltig sch&#228;digen. L&#228;ndliche und strukturschwache R&#228;ume w&#228;ren, so das Vorstandsmitglied des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) Dieter H&#252;tte besonders betroffen: „Die L&#228;nder haben den Ausbau wassertouristischer Infrastruktur, Aktivit&#228;ten und Angebote gerade in diesen Bereichen gezielt gef&#246;rdert. </p> <p>Das darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Um es einmal auf den Punkt zu bringen: Die Stilllegung einer einzigen Schleuse reicht aus, um ein ganzes Wassersportgebiet f&#252;r Kanu- oder Sportbootfahrer unzug&#228;nglich zu machen.“ F&#252;r den Fall, dass eine organisatorische Ausgliederung vieler Gew&#228;sser aus der Verwaltung des BMVI unumg&#228;nglich ist, fordern die Verb&#228;nde, dass statt eines regionalen Flickenteppichs unterschiedlicher Betreibermodelle eine bundeseinheitliche Tr&#228;gerschaft f&#252;r diese Gew&#228;sser gefunden wird. Dabei muss gew&#228;hrleistet bleiben, dass der Bund als Eigent&#252;mer von Land- und Wasserfl&#228;chen sowie als Garant f&#252;r eine durchg&#228;ngige Befahrbarkeit und Widmung des Gesamtsystems ma&#223;geblicher Mittr&#228;ger bleibt. Zudem legen die Verb&#228;nde Wert auf eine institutionelle Einbindung aller Interessengruppen. </p> <p>Sollte es zu einer L&#246;sung in diesem Sinne kommen, b&#246;ten sich, so Torsten Staffeldt, Aufsichtsrat des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft (BVWW) durchaus auch zus&#228;tzliche Chancen: „Durch die Einbindung aller Interessengruppen und die M&#246;glichkeit, zus&#228;tzliche EU-Mittel einzuwerben, k&#246;nnte der Handlungsspielraum deutlich erweitert werden. </p>

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

15.09.2014

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