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Weichensteller der Fußball-Einheit

Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Sportbundes (DSB) Hans-Georg Moldenhauer feiert am 25. November seinen 70. Geburtstag.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

25.11.2011

Als den wichtigsten und bedeutendsten Vertreter des Ost-Sports, der sich große Verdienste bei der Wiedervereinigung erworben hat, hat DOSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen jenen Mann bezeichnet, der kommenden Freitag seinen 70. Geburtstag feiert. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nennt ihn den Wegbereiter der Zusammenführung des deutschen Fußballs. Dabei schätzt Richthofen wie auch Zwanziger die „Kompetenz, Ehrlichkeit und Herzenswärme, aber auch Zuverlässigkeit und Arbeitseifer“ des ehemaligen Torwarts Hans-Georg Moldenhauer, der nach der Wende Vizepräsident beim Deutschen Sportbund (für Sportstätten und Umwelt) und DFB (für Trainerausbildung und Talentförderung) war.

Geboren am 25. November 1941 in Senst bei Wittenberg, begann „Molly“, wie er von Freunden genannt wird, als Zwölfjähriger seine sportliche Karriere bei Motor Mitte Magdeburg und diente sich hoch bis in die Junioren-Auswahl der DDR. Unter Trainer Karoly Soos gehörte er 1964 auch zum Olympiakader. Für den FC Magdeburg bestritt der zweifache Familienvater insgesamt 152 Spiele in der Oberliga und wurde mit seinem Klub dreimal FDGB-Pokalsieger und einmal DDR-Meister. Doch stets hatte er neben der sportlichen Karriere auch seine berufliche Ausbildung im Sinn. Bald nach dem Studium promovierte er und wurde Forschungsingenieur beim Schwermaschinen-Kombinat Magdeburg.

Schon gleich nach der Wende, am 31. März 1990 in Strausberg, wurde er in einer Kampfabstimmung zum letzten Präsidenten des DDR-Fußball-Verbandes gewählt und setzte sich in seiner kurzen, nur wenige Monate dauernden Amtszeit vehement für einen Zusammenschluss mit dem DFB ein, der dann auch im November gleichen Jahres in Leipzig erfolgte. Seinem engagierten Auftreten verdankte es Moldenhauer, dass er nicht nur ein klares Votum als DFB-Vizepräsident erhielt, sondern auch als Vorsitzender des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, den er zwanzig Jahre lang, von 1990 bis 2010, anführte, ehe Rainer Milkoreit sein Nachfolger wurde.

Stets war es ihm ein besonderes Anliegen, die mehr und mehr um sich greifende Gewalt in den Stadien zu bekämpfen. „Wir müssen Zivilcourage zeigen“, so seine Kern-Botschaft, „müssen mit den Fangruppen, aber auch den Vereinen und der Polizei zusammenarbeiten, denn der Rassismus und die Fremdenfeindlichkeit dürfen nicht die Oberhand gewinnen und unser schönes Spiel kaputt machen.“ Für den DFB gehörte Moldenhauer zur Delegation bei 253 Länderspielen von der U-17 bis zur Nationalmannschaft.

Als DSB-Vize (1994 bis 2006) setzte er sich besonders für den Goldenen Plan Ost ein, der die Sanierung sowie den Neubau von Sportstätten in den neuen Bundesländern vorsah, und nahm unter anderem gemeinsam mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder den Spatenstich für das neue Stadion in Leipzig vor. Und er sorgte als Vorsitzender des Trägervereins Kienbaum, dem er seit 1997 vorsteht und vor kurzem erst für zwei Jahre wiedergewählt wurde, mit großem Einsatz dafür, dass aus der einstigen DDR-Kaderschmiede ein modernes Bundesleistungszentrum entstand, das allen heutigen Ansprüchen genügt und besonders von den Sportarten Leichtathletik, Turnen, Kanu, Judo und Volleyball für Trainingslager genutzt wird.

(Quelle: DOSB/Hansjürgen Wille)

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