Olympiastützpunkte

Olympiastützpunkte

Olympiastützpunkte sind Betreuungs- und Serviceeinrichtungen für Athleten/innen der olympischen Disziplinen (Olympiakader, Perspektivkader, Ergänzungskader und Nachwuchskader der Spitzenverbände) und deren verantwortliche Trainer/innen. Ebenso werden die Athleten/innen der paralympischen Disziplinen (A- bis C-Kader des Deutschen Behindertensportverbandes/National Paralympic Committee) und der deaflympischen Disziplinen (A- und B-Kader des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes) versorgt. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen komplexen sportmedizinischen, physiotherapeutischen, trainings- und bewegungswissenschaftlichen, sozialen, psychologischen und ernährungswissenschaftlichen Betreuung, insbesondere für die Olympiavorbereitung des TopTeams im täglichen Training bzw. bei zentralen Maßnahmen der Spitzenverbände. Hinzu kommt die regionale sportarten-übergreifende Koordination und Steuerung der Leistungssportentwicklung in den Schwerpunktsportarten.

Die Olympiastützpunkte erfüllen im Einzelnen folgende Zwecke:

  • Deutsche Athleten/innen sollen gesund trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen und im Verletzungs- oder Krankheitsfall schnell und fachkundig versorgt und nach Möglichkeit wieder in den Trainingsprozess integriert werden können.
  • Der tägliche Trainingsprozess soll fortwährend trainingswissenschaftlich begleitet werden können, um Leistungsvoraussetzungen zu schaffen, Bewegungen zu verbessern, Trainingsbelastungen zu steuern sowie Athlet/in und Trainer/in in Fragen der Trainingsgestaltung zu beraten.
  • Durch Trainingsstätten und Trainerbeschäftigung werden wesentliche Voraussetzungen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb geschaffen.
  • Die Athleten/innen sollen Schule, Ausbildung und Beruf mit dem Leistungssport vereinbaren können.
  • Durch sportpsychologisches Training sollen die zu betreuenden Athleten/innen lernen können, sich auf die Anforderungen des Leistungssports einzustellen.
  • Die Athleten/innen sollen sich gesund und abwechslungsreich ernähren können. 

Die Olympiastützpunkte arbeiten in zielführender Kooperation mit allen leistungssportlich relevanten Strukturenzusammen, die eine Kaderkonzentration zum Ziel haben, insbesondere den Spitzenverbänden, Landesfachverbänden, Landessportbünden und Sportvereinen.

Alle Aktivitäten an den Olympiastützpunkten erfolgen unter Beachtung und Einhaltung der jeweils geltenden Anti-Doping-Bestimmungen der WADA und NADA sowie der Auflagen zur Zuwendung von Bund und Land.

Fünf Komponenten des Berechnungsmodells für die Finanzierung eines Olympiastützpunktes

Um die Anforderungen der Olympiastützpunkte und ihre Arbeit sowie die damit zu verbindende finanzielle Ausstattung objektiv einschätzen und bewerten zu können, hat die Mitgliederversammlung des DOSB im Dezember 2013 das Berechnungsmodell für die OSP beschlossen. Für die Förderung des Betriebs und der Betreuung der OSP wird der Haushaltsrahmen eines OSP anhand der unten aufgeführten Komponenten einheitlich für alle 17 Einrichtungen definiert.

Komponente 1: Ausgaben für den Basisbetrieb eines OSP
Einheitlich für alle OSP, um die personelle Grundausstattung zur Führung und Verwaltung sowie die basalen Betreuungsleistungen für bis zu 100 Bundeskader zu gewährleisten.

Komponente 2: Ausgaben für die der zu versorgenden Bundeskader
Die Spitzenverbände definieren, an welchem OSP die Betreuungsleistungen von welchem Sportler in Anspruch genommen werden. Für jeden Sportler über 100 Bundeskader erhält der OSP einen Bonus. Ein Sportler kann maximal zwei OSP zugeordnet werden. Die OSP erhalten dann den Bonus anteilig.

Komponente 3: Ausgaben für Aufgaben der Spezialbetreuung
Für die aus den Anforderungen der Spitzenverbände resultierenden Aufgaben der OSP in der Spezialbetreuung werden je nach Einsatztagen gemäß Kooperationsvereinbarung für einen Olympiazyklus Aufwände berechnet. Diese orientieren sich an den Personalkosten von Mitarbeitern der OSP in den jeweiligen Berufsgruppen. Die Anzahl der Einsatztage wird im Rahmen des Gesprächs zum Forschungs- und Serviceverbund für den Leistungssport (FSL) zwischen Spitzenverband, OSP und DOSB ggf. unter Beteiligung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) ermittelt und in der Kooperationsvereinbarung für den Zeitraum eines Olympiazyklus´ schriftlich fixiert.

Komponente 4: Ausgaben für besondere Aufgaben
Als besondere Aufgaben können gefasst werden:

  • Betreuung der Lehrgänge von Bundespolizei, Bundeswehr oder Zoll
  • Standortbezogene Koordination (Eliteschulen des Sports)
  • Führen von Außenstellen
  • Beherbergungs- und Verpflegungsbetrieb
  • Repräsentation im Bundesinteresse
  • Sonderaufgaben/Projekte im Forschungs- und Serviceverbund für den Leistungssport (FSL)

Komponente 5: Sachausgaben
Hierzu gehören alle Sachausgaben, wie z.B. Mieten und Pachten, Reisekosten, Verwaltungskosten und Beschaffungen.

Kienbaum (KOPT)

Kienbaum (KOPT)

Kienbaum – Das Olympische und Paralympische Trainingszentrum für Deutschland e.V. ist das im Bundesgebiet größte und bedeutendste Trainingszentrum des deutschen Spitzensports. (Homepage)

Als sportartübergreifendes Sportzentrum bietet es optimale Trainingsbedingungen für verschiedene olympische und paralympische Sportarten, wie Leichtathletik, Kanu, Judo, Turnen, Handball, Basketball, Bogenschießen, Volleyball, Goalball, Sitzvolleyball, Boxen und Triathlon.

Das südöstlich von Berlin gelegene Trainingszentrum Kienbaum e.V. verfügt auf einer Gesamtfläche von circa 50ha über Unterkünfte, eine sportlergerechte Verpflegung, sowie Trainings- und Regenerationsmöglichkeiten. Neben diversen Ballspielhallen, darunter eine mit internationaler Volleyballhöhe, verfügt das Trainingszentrum Kienbaum unter anderem über eine Schwimmhalle, eine Laufhalle sowie verschiedene Wurfplätze, eine Judo-Turnhalle mit acht Judowettkampfflächen, eine der modernsten Kunstturnhallen weltweit, einen Bogenplatz sowie eine Triathlon- und Kanustrecke auf dem Liebenberger See. In mehreren Saunen, einem Whirlpool, Eisbädern und einer Kältekammer kann der Ausgleich zum Training geschaffen und neue Kraft getankt werden.

Durch die Ergänzung von spezifischen Messplattensystemen und sportartgerechte Geräten, werden beste Voraussetzungen für das Training der Spitzenverbände in Kienbaum geschaffen.

Der Fokus in Kienbaum liegt auf der Förderung des Leistungs- und Spitzensportes sowie des Nachwuchsleistungssportes durch eine umfassende Schaffung von optimalen Trainingsbedingungen und einer intensiven sportlichen und sozialen Betreuung für die Olympischen und Paralympischen Spitzenverbände. Durch die Unterstützung und Angliederung beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat kann sich das Trainingszentrum Kienbaum vollumfänglich auf die Förderung des Spitzensports konzentrieren.

Seit der Gründung des Trägervereins im Jahr 1991 hat sich Kienbaum zum leistungsstärksten und funktional umfangreichsten Sportzentrum im deutschen Spitzensport entwickelt und stellt eine entscheidende Säule im leistungssportlichen System dar. Dies wird verdeutlicht mit der Umbenennung und dem Alleinstellungsmerkmal im Jahr 2017 zum nationalen Sportzentrum in Deutschland.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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