100 Jahre Deutsches Olympisches Komitee

 

Am 25. März 1904 gründeten der „Deutsche Reichsausschuß für die Olympischen Spiele in St. Louis 1904“ ....

 

und der damals in Sachen Spiel und Sport führende „Zentralausschuß für Volks- und Jugendspiele“ (ZA) auf Initiative von Willibald Gebhardt, dem Wegbereiter der Olympischen Bewegung in Deutschland, gemeinsam den „Deutschen Reichsausschuß für Olympische Spiele“ (DRAfOS). Das war die Geburtsstunde des ersten ständigen Olympischen Komitees in Deutschland, also der Vorgänger des heutigen NOK für Deutschland.

 

Die Provisorien der Anfangszeit der Olympischen Bewegung mit Gründungen von Komitees zur Beteiligung Deutschlands an den jeweiligen Olympischen Spielen in Athen 1896, Paris 1900 und St. Louis 1904 waren damit dauerhaft beendet. Bereits 1896 hatte Gebhardt – auch gelegentlich als „der deutsche Coubertin“ bezeichnet - dem IOC den Vorschlag unterbreitet, „ständige nationale Botschaften des Internationalen Olympischen Komitees“ zu gründen. Eine Idee des deutschen Mitglieds im IOC, der Pierre de Coubertin zunächst wenig Sympathie entgegenbrachte, bevor er sie später aufgriff.

 

Die Satzung des DRAfOS sah drei Arbeitsschwerpunkte vor:

 

– die Veranstaltung von nationalen Olympischen Spielen im Deutschen Reich,

– die Vorbereitung der Beteiligung an den internationalen Olympischen Spielen,

– die Wahrnehmung der Funktion eines Dachverbandes für alle deutschen Turn- und Sportvereine und -verbände.

 

Der letzte Schwerpunkt verdeutlicht, dass der DRAfOS nicht nur Vorgängerorganisation des NOK für Deutschland war, sondern auch als Vorgängerorganisation des heutigen Deutschen Sportbundes zu sehen ist.

 

In den Wirren des Ersten Weltkrieges – am 24. Januar 1917 – erfolgte die Umbenennung des DRAfOS in „Deutscher Reichsausschuss für Leibesübungen“ (DRA). Diese Namensänderung war zugleich eine Neuausrichtung des Verbandes auf seine neuen - ausschließlich nationalen - Ziele. Initiiert wurde sie von Carl Diem, der sich zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen konnte, dass Deutschland nach dem Kriege mit den verfeindeten Nachbarstaaten in Europa noch einmal gemeinsam an Olympischen Spielen teilnehmen würde.