100 Jahre jüdische Sportbewegung Makkabi

Mit einer Feierstunde im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wurde am 29.8. der Gründung der Makkabi World Union, dem Weltverband der jüdischen Sportbewegung, vor genau 100 Jahren gedacht.

Im Fußballmuseum in Dortmund wurde das 100jährige Gründungsjubiläum von Makkabi World Union mit viel Prominenz gebührend gefeiert. Foto: Makkabi Deutschland/Schütze
Im Fußballmuseum in Dortmund wurde das 100jährige Gründungsjubiläum von Makkabi World Union mit viel Prominenz gebührend gefeiert. Foto: Makkabi Deutschland/Schütze

Deutsche Vertreter hatten damals den Anstoß zur Entstehung der weltumspannenden jüdischen Sportbewegung gegeben. Bis zu ihrer Vertreibung durch das Regime der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 befand sich die Zentrale des Makkabi Weltverbandes in Berlin.

In einer Videobotschaft gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier von seinem Berliner Amtssitz in Schloss Bellevue: „Das Jubiläum der Makkabi-Bewegung führt uns noch einmal vor Augen, wie facettenreich der jüdische Beitrag zur Kultur unseres Landes ist und welch große Bedeutung dabei seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auch dem Sport zukommt“. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, derzeit auch Bundesministerin für Verbraucherschutz sowie Familien, Senioren, Frauen und Jugend würdigte die jüdische Sportbewegung: „100 Jahre Makkabi steht für Sport, für Fußball und Wettkampf, und für Freude, für Spaß. Dazu kommt die integrative Kraft der Bewegung. Zugleich aber nimmt der Antisemitismus in allen Lebenslagen zu. Da gilt es gegenzuhalten.“

In diesem Zusammenhang verwies Stefan Raid (Hamburg), Vorsitzender der Deutschen Sportjugend (dsj), bei der Podiumsdiskussion auch auf die Initiative „ZUSAMMEN1“, bei der Makkabi Deutschland ein wichtiger Partner der dsj ist und bei der es darum geht, gemeinsam gegen Antisemitismus aktiv zu werden: „Wir begleiten die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und vermitteln ihnen dabei positive Werte wie Toleranz und Solidarität“.

Erst im Jahre 1965 gründete sich ein neuer Makkabi-Sportverband in Deutschland und ist heute Mitgliedsverband im Deutschen Olympischen Sportbund in der Gruppe der Verbände mit besonderen Aufgaben (u.a. zusammen mit den weiteren konfessionellen Sportverbänden CVJM und DJK): „Dass die Makkabi-Bewegung in diesen Wochen ihren 100. Geburtstag feiert, erfüllt uns mit großem Stolz. Gerade nach der versuchten vollständigen Ermordung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten war ein Wiederaufleben einer Makkabi-Vertretung in Deutschland nicht selbstverständlich“, sagte Alon Meyer (Frankfurt), der Präsident von Makkabi Deutschland. Makkabi gehören derzeit rund 40 Vereine mit insgesamt etwa 6.000 Mitgliedern an. Sie leisten vor Ort einen essentiellen Beitrag zur Sichtbarkeit jüdischen Lebens und zum Abbau antisemitischer Vorurteile in unserem Land.

Im Rahmen der Feierstunde vor rund 120 geladenen Gästen wurde auch das Portal der Initiative „Niemals vergessen! Das Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer“ freigeschaltet. Dieses Portal erinnert auf eine einzigartige multimediale Weise an die großen Verdienste jüdischer Fußballspieler, die in ihrer Zeit als Aktive zur Popularisierung des Fußballsports in Deutschland beigetragen haben.

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(Autor: Prof. Dr. Detlef Kuhlmann)


  • Im Fußballmuseum in Dortmund wurde das 100jährige Gründungsjubiläum von Makkabi World Union mit viel Prominenz gebührend gefeiert. Foto: Makkabi Deutschland/Schütze
    Im Fußballmuseum in Dortmund wurde das 100jährige Gründungsjubiläum von Makkabi World Union mit viel Prominenz gebührend gefeiert. Foto: Makkabi Deutschland/Schütze