Kanuten mit zweimal Gold
Die deutschen Rennsport-Kanuten haben am zweiten Finaltag binnen einer Stunde zwei Goldmedaillen auf dem Dorney Lake gefischt. Zunächst siegten die Zweier-Canadier Peter Kretschmer und Kurt Kuschela über die 1000-m-Distanz, zum Abschluss triumphierten im Zweier-Kajak der Frauen Franziska Weber aus Potsdam und Tina Dietze aus Leipzig. Für das deutsche Olympiateam in London waren es Gold Nummer acht und neun.
Hockey-Herren im Finale gegen die Niederlande
Die deutschen Hockey-Herren haben das Finale bei den Olympischen Spielen in London erreicht und greifen wie vor vier Jahren in Peking nach Gold. Im Halbfinale besiegte der Olympiasieger am Donnerstag Weltmeister Australien 4:2 und trifft im Endspiel am Samstag auf Vize-Europameister Niederlande. Für Deutschland ist es das siebte olympische Finale. 1972, 1992 und 2008 hatte es Gold gegeben.
Dressur-Reiter ohne Medaille im Einzel
Die deutschen Dressur-Reiter sind zum ersten Mal seit 1952 bei einer Teilnahme an den Olympischen Spielen ohne Medaille in der Einzelentscheidung geblieben. Nach Silber mit der Equipe erreichte Helen Langehanenberg aus Havixbeck in der abschließenden Kür im Sattel von Damon Hill als beste Deutsche nur knapp geschlagen den vierten Platz. Zu Platz drei der Britin Laura Bechtolsheimer auf Mistral Hojris fehlten ihr nur 0,039 Punkte. Gold ging in Person von Charlotte Dujardin wie schon im Team-Wettbewerb an Großbritannien. Es war der erste britische Einzelsieg bei Olympia überhaupt. Die 27-Jährige setzte sich vor der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival durch.
Eaton gewinnt Zehnkampf, Freimuth wird Sechster
Ashton Eaton ist der neue König der Athleten mit 8869 Punkten. Hinter Eaton machte Weltmeister Trey Hardee mit 8671 Zählern den Doppel-Sieg für die Amerikaner perfekt. Bronze sicherte sich wie schon vor vier Jahren in Peking der Kubaner Leonel Suarez (8523). Im Sog des Trios lieferte auch Freimuth bei seinem Olympia-Debüt einen ganz starken Wettkampf ab. Der 24-Jährige landete als bester Deutscher überraschend auf Rang sechs und verpasste seine Bestleistung (8322) nur um zwei Punkte.
Dagegen erlebte Europameister Pascal Behrenbruch sechs Wochen nach seinem Triumph von Helsinki ein Debakel. Er landete mit schwachen 8126 Punkten nur auf Rang zehn.
Der dritte deutsche Starter Jan Felix Knobel musste wegen muskulärer Probleme nach dem Stabhochsprung aufgeben.
Speerwerferinnen mit Silber und Bronze
Christina Obergföll aus Offenburg und Linda Stahl aus Leverkusen haben bei den Olympischen Spielen in London Silber und Bronze im Speerwerfen gewonnen. Die zweimalige WM- und EM-Zweite Obergföll erzielte im Finale 65,16 m und wurde damit Zweite vor Ex-Europameisterin Stahl, die 64,91 m erzielte. Gold sicherte sich mit 69,55 m souverän Weltmeisterin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien. Katharina Molitor aus Leverkusen belegte mit 62,89 m den sechsten Platz.
Frauen-Staffel mit siebtbester Zeit
Die Europameisterinnen Leena Günther (Köln), Anne Cibis (Mannheim), Tatjana Pinto (Münster) und Verena Sailer (Mannheim) haben den Einzug ins olympische Finale über 4x100 m perfekt gemacht. Das DLV-Quartett zog als Dritter des zweiten Vorlaufs in 42,69 Sekunden in den Endlauf am Samstag (20.25 Uhr OZ/21.25 MESZ) ein.
In der Wertung beider Läufe war dies die siebtbeste Zeit. "Das war alles in allem ein solider Lauf", sagte Ex-Europameisterin Sailer. Schnellste waren die USA-Frauen in 41,64.
Friedrich verpasst Finale
Die lange verletzte Hochspringerin Ariane Friedrich hat trotz einer Saisonbestleistung von 1,93 m den Final-Einzug verpasst. Die deutsche Rekordhalterin und WM-Dritte von 2009 scheiterte in der Qualifikation dreimal an der Höhe von 1,96 m. Der Endkampf findet am Samstag statt. Friedrich hatte nach ihrem Achillessehnenriss im Dezember 2010 und der Rückkehr in der Hallensaison 2012 seit Ende Mai die deutsche London-Norm von 1,95 m vergeblich attackiert.
Steuer im Wassersprung-Finale auf Platz sieben
Turmspringerin Christin Steuer hat ihr erstes olympisches Einzelfinale auf dem siebten Platz beendet. Die 29-Jährige aus Riesa, die für die verletzte Nora Subschinski ins Aufgebot gerückt war, erzielte beim Sieg der hochfavorisierten Chinesin Chen Ruolin (422,30) vom Turm in fünf Sprüngen 351,35 Punkte. Steuer war 2004 und 2008 bei Olympia jeweils schon im Vorkampf gescheitert.
Maurer schwimmt im "Schwanensee" an Bronze vorbei
Die zweimalige Freiwasser-Weltmeisterin Angela Maurer hat in ihrem letzten Olympia-Rennen eine Medaille verpasst. Die 37-Jährige schwamm im Serpentine Lake im Londoner Hyde Park über die olympischen zehn Kilometer in 1:57:52,8 Stunden auf Platz fünf. Den Sieg sicherte sich überraschend die Ungarin Eva Risztov in 1:57:38,2 Stunden mit vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Haley Anderson aus den USA und 3,6 Sekunden auf die drittplatzierte Europameisterin Martina Grimaldi aus Italien. Die britische Topfavoritin Kerry-Anne Payne wurde nur Vierte.
Gymnastinnen auf Platz zehn
Die Gruppe des Deutschen Turner-Bundes liegt nach dem ersten Tag der olympischen Wettbewerbe in der Rhythmischen Sportgymnastik auf dem zehnten Platz. Damit besteht weiterhin die Chance, das Finale der besten acht Quintette am Sonntag zu erreichen. Kaum noch Aussichten, sich für die Medaillenentscheidung zu qualifizieren, hat hingegen Jana Berezko-Marggrander aus Schmiden als 16. der Einzel-Konkurrenz.
Historisches Gold für Beachvolleyballer
Die Europameister Julius Brink und Jonas Reckermann haben bei den Olympischen Spielen das historische erste Beachvolleyball-Gold für Deutschland gewonnen. Das Duo aus Berlin setzte sich im Finale mit 2:1 (23:21, 16:21, 16:14) gegen die Weltmeister Alison/Emanuel aus Brasilien durch. Vor 15.000 Zuschauern auf der Horse Guards Parade sicherten sich die Weltmeister von 2009 durch den siebten Sieg in Serie den Olympiasieg. Bronze gewannen Martins Plavins/Janis Smedins aus Lettland.
(Quelle: SID)