3. Wissenschaftliches Symposium „Sport und geistige Behinderung“ diskutierte in Berlin theoretische Konzepte und alltägliche Hilfen

Mehr als 80 Teilnehmer aus sechs Ländern nahmen am Wissenschaftlichen Symposium von Special Olympics Deutschland (SOD) zum Thema "Behinderung, Bewegung, Befreiung - Ressourcen und Kompetenzen von Menschen mit geistiger Behinderung" teil.

Specials Olympics hat das Programm "Healthy Athletes" entwickelt.
Specials Olympics hat das Programm "Healthy Athletes" entwickelt.

„Diese Veranstaltung ist in der Scientific Community angekommen und angenommen!“ stellte Vizepräsident und Leiter der SOD-Akademie Prof. Hans-Jürgen Schulke bei der Begrüßung zufrieden fest. „Wir haben durch die Akademiegründung den Anschluss an die weltweite Forschung zu Wirkungen des Sporttreibens für Menschen mit geistiger Behinderung wiedererlangt. Das ist für unsere praktische Arbeit enorm wichtig.“

Das nunmehr 3. internationale Symposium „Sport und geistige Behinderung“ - nach einem Vorläufer 2006 in Hamburg - befasste sich u.a. mit Folgerungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und des Inklusionsgedankens in allen gesellschaftlichen Bereichen. Ausgehend von Grundsatzvorträgen der Berliner Professoren Karl-Friedrich Wessel und Elk Franke zum Thema „Ressourcen und Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen“, das der Bremer Gesundheitswissenschaftler Prof. Dietrich Milles mit historisch fundierten Überlegungen bereicherte, wurde dieser Rahmen in vielen anwendungsbezogenen Vorträgen aufgegriffen. Koordinationsanalysen, Essgewohnheiten, Lernkonzepte beim Golf, Teilnahme an Großveranstaltungen oder leistungssportliche Motivation umrissen den weit gespannten Forschungshorizont. Schluss- und Höhepunkt waren zweifellos aktuelle Analysen aus dem weltweit angelegten Projekt „Healthy Athletes“, mit dem eine umfassende Datenerhebung bei allen nationalen Veranstaltungen umgesetzt wird, um die Aktivitäten dieser umfassenden Gesundheitsprävention zu dokumentieren.

Prof. Gudrun Doll-Tepper, Freie Universität Berlin, Vizepräsidentin des DOSB und ICSSPE Special Adviser, hielt den mitreißenden Abschlussvortrag „Nationale und internationale Perspektiven im Sport für Menschen mit geistigen Behinderungen“. Ihr Resümee: „Das Symposium hat verdeutlicht, wie wichtig die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Sports für Menschen mit geistiger Behinderung ist. Und es hat gezeigt, dass Special Olympics mit ‚Healthy Athletes’ ein großartiges Programm entwickelt hat mit einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Dieses Gesundheitsprogramm ist einmalig im Sport, und es muss noch viel bekannter werden, damit möglichst viele Menschen mit geistiger Behinderung dieses differenzierte Programm mit seinen Screenings und Empfehlungen wahrnehmen können.“

„Nach drei Jahren können wir mit diesem 3. Symposium eine stärkere Vernetzung unter den Wissenschaftlern feststellen, die sich mit dem Thema Sport und geistige Behinderung befassen“, konstatierte Prof. Manfred Wegner (Kiel), Wissenschaftlicher Beirat von SOD am Ende der engagierten Diskussionen. „Wir haben mit diesem Symposium ein Podium für den Austausch geschaffen, es werden bestehende Forschungen wahrgenommen und neue Forschungsthemen angeregt.“ So werde es beim dvs-Hochschultag vom 16. bis 18. September 2009 in Münster erstmals einen Arbeitskreis „Special Olympics“ geben.

Allseits Lob fand die gute Organisation durch die SOD-Akademie, der festliche Empfang des Schirmherrn Senator Eckart Körting und der gediegene Rahmen im Senatssaal der ehrwürdigen Humboldt-Universität - auch das ein Stück Inklusion von Special Olympics in die wissenschaftlichen Institutionen.

Das 4. Wissenschaftliche Symposium von SOD findet wie zuletzt in Karlsruhe im Rahmen der Special Olympics National Games 2010 in Bremen statt, dann als internationaler Kongress an der Universität u.a. mit einem Schwerpunkt in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Termin der National Games: 14. bis 19.6.2010, der Kongress am 18. und 19.6.2010.


  • Specials Olympics hat das Programm "Healthy Athletes" entwickelt.
    Specials Olympics hat das Programm "Healthy Athletes" entwickelt.