4,2 Millionen Mark mehr für Nachwuchs und den Trainerbereich

 

Die seit den Olympischen Spielen von Sydney geführte Diskussion zu Sparmaßnahmen im Bereich des Stützpunktsystems, um durch eine Umschichtung mindestens

4,2 Millionen Mark an Bundesmitteln für eine Verstärkung der Nachwuchsförderung und weitere Investitionen im Trainerbereich zu gewinnen, endete mit einem Kompromiss. Der Bundesvorstand Leistungssport kann die Umschichtung der Mittel vornehmen, allerdings ist keine Schließung oder eine Zusammenlegung von Olympiastützpunkten notwendig geworden. Die Olympiastützpunkte können in der bisherigen Form weitergeführt werden, da die fehlenden 4,2 Millionen Mark aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt werden. Das Präsidium des Deutschen Sportbundes stimmte in seiner Sitzung in Frankfurt am Main dieser Lösung zu, mit der laut DSB-Präsident Manfred von Richthofen eine der größten Spitzensport-Diskussionen der letzten Jahre zu einem befriedigenden Zwischenergebnis geführt werden konnte.

Das DSB-Präsidium unterstrich mit Nachdruck, dass die bei der kritischen Bestandsaufnahme nach Sydney ermittelten sportfachlichen Prüfungsergebnisse umzusetzen sind und in nächster Zeit entsprechende Änderungen und Verbesserungen nach sich ziehen müssen. Zudem sollen landesbezogene Leitungsstäbe bzw. Steuerungsgruppen installiert werden, in denen der Bundesvorstand Leistungssport und die Spitzenverbände mit Schwerpunktsportarten an den jeweiligen Olympiastützpunkten integriert werden sollen, um ihre Belange vertreten zu können. Das DSB-Präsidium begrüßte auch den Vorschlag des Bundesvorstandes Leistungssport, das gesamte Stützpunktsystem nach den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen von einer externen Expertenkommission überprüfen zu lassen. Festlegungen dazu sollen in der nächsten Zeit erarbeitet werden. Wenn bei der Überprüfung nach Athen möglicherweise ähnliche Schwächen wie bei der letzten Überprüfung festgestellt werden sollten, schließt DSB-Präsident Manfred von Richthofen nicht aus, das dann das Prädikat Olympiastützpunkt aberkannt werden könnte.

Von Richthofen erklärte nach der Präsidiumssitzung, ein noch stärkeres Durchgreifen seitens des DSB sei wegen der komplizierten Konstruktion und Strukturen der Olympiastützpunkte nicht möglich gewesen. Von Richthofen und der für den Spitzensport verantwortliche DSB-Vizepräsident Ulrich Feldhoff stellten fest, dass sie mit der Umschichtung der 4,2 Millionen Mark ihr erstes Ziel erreicht haben. Sie sehen allerdings auch eine Gefahr darin, dass zuletzt bei einigen Beteiligten aus einer sehr engen regionalen Interessenslage heraus der Blick für das Ganze verschwommen gewesen sei.