60 Jahre Deutscher Behindertensportverband

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS), der am 4. Juli 1951 entstanden ist, blickt zu seinem 60jährigen Bestehen in die Zukunft.

Blinde und sehbehinderte Sportler beim Torball. Foto: picture-alliance
Blinde und sehbehinderte Sportler beim Torball. Foto: picture-alliance

DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher erklärte zum Jubiläum: „Wir haben gute Gründe, stolz auf unsere Geschichte und auf das Erreichte zu sein. In der vor uns liegenden Zeit werden wir aber unsere Anstrengungen verstärken müssen, um unseren Anspruch auf Gleichbehandlung überall durchzusetzen.“

„Nach wie vor bedenklich sind die Zustände in vielen öffentlichen Turnhallen und Sportstätten, denen immer noch barrierefreie Zugänge fehlen. Kommunen, Länder und Bund müssen schleunigst mehr tun, um Menschen mit Handicaps nicht auszusperren und auszuschließen“, sagte Beucher und ergänzte mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft: „Es wird immer mehr Menschen geben, die mit Bewegungseinschränkungen und Behinderungen zu tun haben. Auch um sie müssen wir uns kümmern.“

Der Deutsche Behindertensportverband wird am 9. September 2011 bei einer Festveranstaltung in Berlin auf die 60 Jahre seines Bestehens zurückblicken und Ausblicke auf die kommenden Jahre versuchen. Das Jubiläum wird von zwei in die Zukunft weisenden Diskussionsveranstaltungen begleitet. Am Vortag, dem 8. September, lädt die Deutsche Sporthochschule Köln gemeinsam mit dem DBS zu einem vom Bundesinnenministerium geförderten internationalen wissenschaftlichen Symposium zum paralympischen Spitzensport ein. Am Vormittag des 9. September findet dann, ebenfalls in Berlin, ein nationales Symposium „Behindertensport als kulturelles Phänomen“ statt. Dabei werden Projekte und Visionen erörtert, wie sich ein Sportverband wandeln muss, dessen Aufgabenfelder mehr und mehr alle gesellschaftlichen Aspekte erfassen.  
Die Geschichte des Behindertensports in Deutschland reicht bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als erstmals der Wert von Leibesübungen für Menschen mit Behinderung erkannt wurde. Aber es dauerte rund 100 Jahre, bis Organisationen entstanden. In der Bundesrepublik gründete sich am 4. Juli 1951 die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport (ADV). Dieses Datum ist der Ursprung des Deutschen Behindertensportverbands, der diesen Namen 1975 annahm. In der DDR wurde 1959 der Deutsche Verband für Versehrtensport (DVfV) gegründet. Mit der Vereinigung Deutschlands löste sich 1990 der DVfV auf und trat dem DBS bei.

Der DBS besteht aus 17 Landes- und 2 Fachverbänden mit 5.600 Vereinen und über 574.000 Mitgliedern. Dazu gehört die eigenständige Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ). Im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat der DBS als ausgewiesener Spitzenverband die Verantwortung für den Sport von Menschen mit Behinderung. Gleichzeitig ist der DBS das Nationale Paralympische Komitee (NPC) für Deutschland.


  • Blinde und sehbehinderte Sportler beim Torball. Foto: picture-alliance
    Blinde und sehbehinderte Sportler beim Torball. Foto: picture-alliance