Ab 2018 SMART Sport treiben?

Autor Prof. Detlef Kuhlmann erklärt, wie SMART helfen kann, selbst gesteckten Ziele des neuen Jahres – auch im Sport – sicherer zu erreichen.

Die guten Vorsätze fürs neue Jahr beinhalten häufig auch mehr Sport und Bewegung. Foto: LSB NRW
Die guten Vorsätze fürs neue Jahr beinhalten häufig auch mehr Sport und Bewegung. Foto: LSB NRW

Wieder mehr Sport treiben – dieser Vorsatz zum Jahresbeginn kommt vielen bekannt vor. Wer ihn noch nie an sich selbst gestellt hat, wird mindestens schon davon gehört haben, dass sich Bekannte im neuen Jahr unter anderem vorgenommen haben, wieder mehr Sport zu treiben. Schenkt man aktuellen empirischen Umfragen aus der Bevölkerung Aufmerksamkeit und setzt deren Glaubwürdigkeit voraus, dann haben immerhin 57 Prozent der Deutschen aktuell den guten Vorsatz gefasst, ab 2018 mehr Sport zu treiben, ganz abgesehen davon, dass noch mehr Menschen (nämlich 62 Prozent) in Zukunft Stress vermeiden und sich mehr Zeit für Familie und Freunde (60 Prozent) nehmen wollen. Selbst dabei kann der Sport „ins Geschäft“ kommen und eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Die guten Vorsätze aufzustellen, ist das eine; sie auch beständig zu realisieren, ist das andere. Wie schnell hat uns der (bewegungsarme) Alltag wieder. Wie schnell ist es passiert, kurzfristig dann andere Prioritäten zu setzen, die das Gegenteil dessen bedeuten, was wir uns eigentlich vorgenommen haben und von dem wir eigentlich überzeugt sind, dass es uns gut tut? Oft entscheiden wir uns dann nur für die zweitbeste Lösung, die genau genommen die schlechteste ist.

Woran das liegt? Mangelnde Selbstdisziplin? Keine Ehrlichkeit gegenüber sich selbst? Oder sind es die fehlende pädagogische bzw. soziale Unterstützung, die uns im entscheidenden Moment in unserem Handeln bekräftigt? Egal: Das muss jede/r oder so so für sich entscheiden.

Und für alle, die lernen wollen, sich demnächst richtig und angemessen - also auch (wieder) für (mehr) Sport treiben – zu entscheiden, taugt vielleicht eine kleine Formel, die dieser Tage aus der Organisationspsychologie verbreitet wird. Konkret auf den Sport übersetzt, lautet sie so: Ab 2018 wird  jetzt (nur noch) SMART Sport getrieben! Wobei SMART nicht bedeutet, dass wir dabei eine neue, eben eine smarte, weil trendige Sportart erlernen und ausüben müssen. SMART ist nur ein nebensächliches Akronym, also eine smarte Eselsbrücke:

SMART soll dazu dienen, selbst gesteckte Ziele – auch im Sport – sicherer zu erreichen. Alle, die wollen, können SMART nutzen – kostenlos und doch irgendwie mit Vertragsbindung. Es gilt dabei nur, für sich selbst gute Ziele für die Ausübung einer sportlichen Aktivität zu setzen. Diese muss nämlich spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und termingebunden sein – kurz SMART. Der Sport hält dafür unendlich viele Möglichkeiten bereit – allen voran die Sportvereine, zumal gerade sie das Kriterium der Termintreue per se erfüllen können.

Wem allerdings SMART zu modern daher kommt, dem hilft vielleicht ein ganz anderer Ausspruch, der auch im Jahr nach dem großen Reformationsjubiläum immer noch Gültigkeit hat und Martin Luther höchstpersönlich zugeschrieben wird: „Anstrengungen machen gesund und stark!“ Ein anstrengendes und gesundes und starkes Sportjahr 2018 für ganz Sportdeutschland wünscht

(Autor: Prof. Dr. Detlef Kuhlmann)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


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