AfghanistanHilfe Paderborn e.V. ebnete Weg für deutsche Sportprojekte am Hindukusch

NOK-Experte Obermann mit Kindern des Learn & Play Projekts der Afghanistan Hilfe Paderborn e.V. Copyright dpa
NOK-Experte Obermann mit Kindern des Learn & Play Projekts der Afghanistan Hilfe Paderborn e.V. Copyright dpa

Mit dem Einmarsch der sowjetischen Armee im Jahre 1979 begann für Afghanistan ein schlimmes Kapitel seiner Geschichte. Lehrer, Studenten, Fachkräfte flüchteten aus dem Land am Hindukusch. Auch der Sport wurde auf beispiellose Art in Mitleidenschaft gezogen. Clubs zerfielen, Offizielle, Trainer, Betreuer und Sportler verließen das Land. Mit der Machtergreifung durch die Taliban wurden Sportstadien zu Hinrichtungsstätten. Der Frauensport wurde verboten.

 

Die AfghanistanHilfe Paderborn hat sich von Anbeginn dafür eingesetzt, dass mit dem Ende der Talibanzeit auch der Wiederaufbau für die Sportler begann. Der eingetragene Verein ist aus der im Jahre 1980 geschlossen nach Paderborn geflüchteten Fußball-Nationalmannschaft des Landes hervorgegangen. Bis zur Befreiung Afghanistans punktuell an sozialen Projekten beteiligt, warb er bereits im Sommer 2002 für Fußball und Sport für den Frieden.

 

„Eine erste Kontaktreise des Vereins fand Ende Juli bis Mitte August 2002 statt. Mehrere Wochen lang waren Vertreter des Vereins AfghanistanHilfe Paderborn e.V. zusammen mit der nahezu kompletten ehemaligen Fußball-Nationalmannschaft Afghanistans dort aktiv“, erinnert sich Prof. Dr. Waltraut Schöler, erste Vorsitzende des Vereins. Auf Einladung der AfghanistanHilfe fand im Dezember 2002 dann ein Gegenbesuch statt.

 

Im März 2003 brach Ali Askar Lali, ein Ex-Nationalspieler aus Paderborn, zusammen mit dem NOK-Auslands- und Medienexperten Holger Obermann nach Kabul auf, um dort, zunächst für sechs Monate ein Projekt zur Fußball-Aufbauhilfe zu realisieren. Dieses Projekt, das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert wird, läuft inzwischen seit über zwei Jahren. Unterstützt wird Ali Askar Lali in diesem Jahr vom Fußball-Lehrer und Entwicklungsexperten Klaus Stärk. Initiativen auf unterschiedlichsten Ebenen und zugunsten verschiedener Zielgruppen wie Nationalmannschaften verschiedener Altersstufen, Jugendliche, Behinderte, Trainerinnen und Trainer profitieren davon. Für das kommende Jahr signalisierte das Auswärtige Amt bereits seine weitere Unterstützung für das NOK-Projekt mit Ali Askar Lali.

 

Von den zahlreichen Aktionen, die der Verein AfghanistanHilfe Paderborn anregte und organisierte, ist derzeit für den Sport insbesondere das „Learn & Play" Projekt für Straßenkinder bedeutsam. Es bietet hunderten von Kindern in drei Zentren Kabuls vormittags die Möglichkeit einer schulischen Ausbildung und nachmittags Betreuungsgelegenheiten über das Fußballspiel. „Auf diese Weise konnten bereits zahlreiche Talente für den afghanischen Fußball gesichtet werden“, freut sich Ali Askar Lali über die Maßnahme, für die Welt-Fußballerin Birgit Prinz als Patin gewonnen werden konnte.

 

Im Rahmen des UN-Jahres des Sports unterstützt das Bundesministerium des Innern (BMI) ein Gemeinschaftsprojekt von DSB und NOK, das in Zusammenarbeit mit der AfghanistanHilfe zum Ziel hat, insbesondere den Sport für Frauen in Afghanistan zu fördern.


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