Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport erschienen

Die aktuelle Juli-Ausgabe ist jetzt erschienen und präsentiert zahlreiche sportartspezifische und -übergreifende Beiträge.

Titel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: philippka-verlag
Titel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: philippka-verlag

Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe ist der Leistungssportforschung gewidmet. „Mir schwebt eine Adaption von ‚Team USA‘ auf Deutschland vor.“ ist das Interview überschrieben, das unser Mitarbeiter Gunter Straub mit Martin Lames, Inhaber des Lehrstuhls für Trainingswissenschaft und Sportinformatik an der Technischen Universität München, führte. In diesem Interview wird Stellung zur Situation und Zukunft der universitären Sportwissenschaft in Deutschland genommen. Es wird deutlich gemacht, dass gerade die Vertreter der universitären Sportwissenschaft einen Blick über den Tellerrand besitzen, der dazu beiträgt, Entwicklungen aus sportfernen Gebieten in die Welt des Sports importieren und in Erfolge ummünzen zu können.

Forschung für Athleten – Prinzipien zur Forschungsberatung von Athleten ist der Titel des Beitrags von Helmut Digel. Demzufolge ist sportlicher Erfolg in diesen Tagen immer häufiger von Forschungserfolgen abhängig, die Wissenschaftler zu Gunsten der Wettkampfleistungen von Athletinnen und Athleten erbracht haben. Forschung zu deren Gunsten ist in erster Linie eine kreative und systematische Arbeit, die von den Wissenschaftlern unternommen wird, um den Stand unseres Wissens über den Hochleistungssport zu erweitern und neue Anwendungen zum vorhandenen Wissen über den Hochleistungssport zur Beratung der Trainer und Athleten bereitzustellen.

Früher schon an später denken – Einflussfaktoren und Unterstützungsmöglichkeiten für ein gelingendes Karriereende im Leistungssport ist der Beitrag von Monique Pöge und Katharina Sachse überschrieben. Im Leistungssport wird das Karriereende zu den kritischen Lebensereignissen gezählt. In einer Befragungsstudie mit 244 ehemaligen Kaderangehörigen wurde daher deren Belastungserleben erfasst. Dabei wurden sowohl die Gründe des Karriereendes, der damalige Stand der Berufsausbildung, die erlebten und gewünschten Unterstützungsangebote (situative Faktoren) sowie die Persönlichkeitsmerkmale athletische Identität und Resilienz erhoben.

Anthropometrie, körperliche Fitness und sportartspezifische Leistung von Nachwuchskanurennsportlern unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit im Hochleistungsalter lautet die trainingswissenschaftliche Untersuchung von Christian Saal, Norman Helm u.a. Neben der Erfassung eines bundeseinheitlichen und aktuellen Leistungsniveaus dienen die Sichtungsmaßnahmen des Deutschen Kanu-Verbandes im Nachwuchsbereich auch der Talentidentifikation. In diesem Zusammenhang wurden eine prospektive Kohortenstudie durchgeführt und Testergebnisse von Brandenburger Nachwuchskanurennsportlern (n = 731) aus dem Zeitraum 1992 bis 2019 visuell-deskriptiv analysiert.

Leistungsbestimmende Merkmale in den olympischen Disziplinen Luft- und Kleinkalibergewehr stehen im Beitrag von Sina Spancken, Marian Hoffmann u.a. im Fokus. Vor dem Hintergrund der Leistungsstruktur im Schützensport wird in diesem Beitrag in einem ersten Schritt der aktuelle Forschungsstand zu leistungsbestimmenden Merkmalen aufgearbeitet. In einem zweiten Schritt werden die identifizierten leistungsbestimmenden Merkmale von Experten aus der Sportpraxis bewertet. Schließlich wird in einem dritten Schritt auf der Grundlage der aufgearbeiteten Befunde ein Leistungsstrukturmodell für die olympischen Präzisionssportarten Luft- und Kleinkalibergewehr entwickelt.

Lothar Linz und Markus Finck widmen sich dem Thema Trainerphilosophie – ein wichtiger Baustein im Diplom-Trainer-Studium und die Grundlage für erfolgreiches Trainerhandeln. In der Trainerausbildung ist es bedeutsam, neben der Vermittlung von Fach- und Methodenkompetenz mehr Aufmerksamkeit auf die Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung zu legen. An der Trainerakademie Köln des DOSB gehört deshalb seit über zehn Jahren die Beschäftigung mit der eigenen Trainerphilosophie zum Curriculum für das Diplom-Trainer-Studium.

Die Vorhersage des Workloads von Fußballspielern mittels prädiktiver Modelle gibt den Trainern die Möglichkeit, bereits vor den Trainingseinheiten die folgende Belastung der Spieler zu kennen. Mithilfe einer hochwertigen Datenbank, die auf der Trainingsdokumentation von Erstligavereinen aus mehreren europäischen Ländern mit nationaler und internationaler Erfahrung aufbaut, kann der Trainingsload vorhergesagt werden. Der Beitrag Load Prediction: Praktische Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Leistungsfußball von Thomas Gutschlhofer, Axel Widorn u.a. verdeutlicht, wie auf diese Weise schon im Vorhinein korrigierend eingegriffen werden kann.

Die Beitragsserie Trainer*in-Projekte realisieren – Impulse für TrainerInSportdeutschland setzen von Eva Zehnder/Wiebke Fabinski u.a. wird fortgesetzt. Das Kernstück des Projekts TrainerInSportdeutschland sind die Trainer*in-Projekte. Die Sportorganisationen haben hier die Möglichkeit, Trainer als Kernaufgabe zu setzen und Ideen und Projekte zu realisieren, die dazu beitragen, sich der Vision Trainer*in 2026 zu nähern. Weitere interessante Projekte werden vorgestellt.

Im Leistungssport ist ein komplexes Management im Umfeld von Athleten und Mannschaften zu erledigen. Gefragt ist der Trainer als kompetente Führungsperson. Wie Positive Leadership, wobei rhetorisch-kommunikative Qualitäten eine zentrale Rolle spielen, im Leistungssport gelingen kann, hat der erste Beitrag dieser Serie vermittelt. In der letzten Leistungssport-Ausgabe ging es dem Autor Michael Welke um eine Vertiefung des Themenbereichs Standing, in der aktuellen Ausgabe um Delegation und in der nächsten um Coaching.

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(Quelle: DOSB/Helmut Nickel)


  • Titel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: philippka-verlag
    Titel der Zeitschrift Leistungssport mit Ansicht eines Zielfernrohrs und einer Schützin mit Waffe Foto: philppka-verlag