Aktuelle Zeitschrift Leistungssport erschienen

Mit der aktuellen Ausgabe 01/22 der DOSB-Zeitschrift Leistungssport wird der 52. Jahrgang dieses sportwissenschaftlichen Fachorgans eröffnet.

Der Ausbildungsprozess im Ringen ist eines von vielen weiteren interessanten Themen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: Philippka-Verlag
Der Ausbildungsprozess im Ringen ist eines von vielen weiteren interessanten Themen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: Philippka-Verlag

Auch im 52. Erscheinungsjahr wird an der redaktionellen Leitlinie festgehalten und das - der Trainings- und Wettkampfpraxis verpflichtete - Profil weiter geschärft: Im Kern geht es um die Entwicklung der sportlichen Leistung auf der Grundlage des Fair Play, sprich: die weitere Qualitätssteigerung und Erhöhung der Wirksamkeit des sportlichen Trainings!

Mit der Januar-Ausgabe setzen wir mit den unter besonderen Corona-Auflagen ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 im Jahr 2021 den Schlussakzent unserer Berichterstattung über diesem Mega-Event. Team D darf den Anschluss nicht verlieren - Thesen und Ableitungen des IAT nach einer ersten Auswertung der Olympischen Spiele Tokio 2020 lautet der Beitrag von Ulf Tippelt/Hartmut Sandner/Jürgen Wick. Das Ergebnis für das Team D im internationalen Vergleich macht deutlich, dass der deutsche Leistungssport angesichts der weltweiten Entwicklung im Leistungssport hart um eine Position unter den besten Leistungssportnationen kämpfen muss. Eine Feststellung, die an Hand von acht Thesen, die aus den ersten Analysen der internationalen Entwicklung und den Ergebnissen von Team D aufgestellt wurden, belegt werden soll. Daran schließen sich erste Ableitungen an, wie der deutsche Leistungssport sich bis zu den OS in Paris 2024 und darüber hinaus entwickeln sollte, um den Anschluss an die besten Nationen nicht zu verlieren. In Helmut Digels Beitrag Nach Tokio 2020 –Was ist zu tun? werden Überlegungen zur Reform des Olympischen Sports in Deutschland unterbreitet. Demnach wird die zukünftige Entwicklung des olympischen Sports in Deutschland von vielen Faktoren beeinflusst. Manchen dieser Faktoren steht man ohnmächtig gegenüber, wie z. B. der demografischen Entwicklung unserer Bevölkerung. Andere - besonders die Athleten, die Trainer, die Medien, die Funktionäre und die Regelverstöße - können von den Verantwortlichen des Sports direkt beeinflusst werden.

Darüber hinaus werden in der Ausgabe folgende Themen aufgegriffen: Wettkampfanalyse Biathlon – Aktuelle Daten zur Wettkampfleistung und leistungsprognostische Ableitungen für die Olympischen Winterspiele Peking 2022 lautet der Beitrag von Nico Espig/Michael Koch. Die komplexe Leistung im Biathlon besteht aus den Komponenten Laufgeschwindigkeit, Schießergebnis und Schießstandaufenthalt, welche sich jeweils gegenseitig bedingen und in ihrer Gesamtheit ausgebildet werden müssen. Im Rahmen der IBU-Weltmeisterschaft 2021 wurden bei den Sprint- und Einzelwettkämpfen Parameter aller o. g. Komponenten erhoben und für verschiedene Leistungsklassen untersucht. Insbesondere sollte geklärt werden, was für künftige Podiumsplatzierungen notwendig ist.

Unterschiede zwischen erfolgreichen Athleten und potenziell erfolgreichen Sportlern werden im Beitrag von Marco Gößmann-Schmitt thematisiert. Um den Sporttreibenden dabei zu helfen, sich selbst besser einordnen zu können, sollte bereits bei der Wahl von Bezeichnungen Acht gegeben werden. Sportler sind alle diejenigen, die einer Sportart regelmäßig nachgehen, die eine gewisse Stärke und Professionalisierung ausstrahlen. Die Bezeichnung Athlet sollte als Anerkennung für nachhaltige, eigens und proaktiv mitgestaltete Entwicklung verwendet werden.

Lars Krohm/Tom Krüger/Adrian Markov/Norman Helm/Urs Granacher unterbreiten eine Systematische Analyse des konditionellen Anforderungsprofils im Olympischen Cross-Country Mountainbike. Dieser Überblicksbeitrag behandelt das konditionelle Anforderungsprofil der Sportart Cross-Country-Olympic Mountainbiking (XCO-MTB). Ausgehend von einem etablierten Ansatz zur systematischen Erarbeitung konditioneller Anforderungsprofile werden metabolische und muskuläre Anforderungen sowie die Verletzungsrisiken der Sportart beschrieben.

Nachdem in der letzten Leistungssport-Ausgabe der theoretische Unterbau geschwindigkeitsbasierten Trainings (VBT) sowie die Vorteile der Methode gegenüber etablierten Trainingsformen vorgestellt wurden, bietet der Artikel Trends und Perspektiven im Radsport – Geschwindigkeitsbasiertes Training in der Praxis von Anna Katharina Dunst/Clemens Hesse eine Übersicht über die Anwendung von VBT in der Praxis. Es wird erläutert, wie Kraft-Geschwindigkeits-Profile im allgemeinen und spezifischen Krafttraining erstellt und interpretiert werden können und wie auf Basis dieser Profile das Krafttraining geplant, gesteuert und dokumentiert werden kann.

Im Ringen dienen Vorbereitungs-, Angriffs- oder Verteidigungshandlungen der Schaffung und Lösung von Kampfsituationen. Die erfolgreichsten Bundeskader des Deutschen Ringer-Bunds verfügen über individuelle Handlungsstrukturen, die im Entwicklungsverlauf systematisch und zielgerichtet erarbeitet wurden. Der Beitrag „Die Erfolge und Erfahrungen bestärken uns darin, Ausbildungsschwerpunkte in der Breite anzupassen.“ von Jannis Zamanduridis/Ronny Lüdemann soll die zurückliegende, aber auch künftige strategische Ausrichtung im Ausbildungsprozess verdeutlichen.

Christopher Jacobs untersucht die Stressbewältigung im Ultramarathon. In der vorliegenden qualitativen Studie zur Stressbewältigung wurden zehn Ultramarathon-Amateur-Läuferinnen und -Läufer mittels narrativem Experteninterview über ihre Stresssituation in episodischen Lebensabschnitten befragt. Dabei konnten Stressoren in den Kategorien Alltagsstress (z. B. Familie und Arbeit) sowie sportspezifischer Stress (Trainingsorganisation, Zeitmanagement, Wettkampf) erfasst werden.

Kurz- und langfristige Effekte einer Teambuilding-Intervention auf die Gruppenkohäsion untersuchen Andreas Lau/Anne Lenz/Lukas Stenzel/Oliver Stoll. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, inwieweit eine eintägige Teambuilding-Maßnahme, bestehend aus einer Mischung von Outdoor-/Abenteuersport-Erfahrungen, Stärken-Analyse und einem Zielsetzungstraining, mit Fußballspielerinnen und Eishockeyspielern sich positiv auf die Wahrnehmung der Gruppenkohäsion auswirkt.

Außerdem berichten Arnd Krüger in der Rubrik Trainers Digest über olympische Erziehung und Jörn Uhrmeister u.a. über einen Aspekt des olympischen Handballturniers.

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(Autor: Helmut Nickel)


  • Der Ausbildungsprozess im Ringen ist eines von vielen weiteren interessanten Themen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: Philippka-Verlag
    Der Ausbildungsprozess im Ringen ist eines von vielen weiteren interessanten Themen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport. Foto: Philippka-Verlag