Amelie Kober ist "Juniorsportlerin des Jahres" 2006

Amelie Kober, die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Turin 2006 wurde beim "Fest der Begegnung" der Stiftung Deutsche Sporthilfe im Grandhotel Bayerischer Hof mit dem wichtigsten Nachwuchspreis im deutschen Sport ausgezeichnet.

Amelie Kober hat zwar keine neue Medaille gewonnen, dafür ist sie jetzt "Juniorsportlerin des Jahres". <b>(Foto: picture-alliance/dpa)</b>
Amelie Kober hat zwar keine neue Medaille gewonnen, dafür ist sie jetzt "Juniorsportlerin des Jahres". <b>(Foto: picture-alliance/dpa)</b>

Die 15-köpfige Jury unter Vorsitz des DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach kürte erstmals in der 29-jährigen Geschichte der Juniorsportler-Wahl eine Snowboarderin zur Preisträgerin. Mit 89 von 100 möglichen Punkten lag Kober deutlich vor der Biathletin Magdalena Neuner mit 77 Punkten sowie der Tischtennis-Hoffnung Patrick Baum mit 73 Punkten.

"Juniorsportler Mannschaft des Jahres" 2006 wurden die Junioren-Weltmeisterinnen des Deutschen Ruderverbandes im Zweier ohne Steuerfrau, Kerstin Hartmann und Katrin  Reinert. Die Sonderpreise gingen an den Rollstuhlfahrer Alhassane Baldé (Behindertensport/ Leichtathletik) und Björn Koch (Gehörlosensport/ Schwimmen).

Der diesjährige Wettbewerb belegt erneut die hohe Leistungsdichte und die internationale Konkurrenzfähig­keit des deutschen Sport­nachwuchses. Die Top-Ten Junior­sportler in der Einzel­wertung sammelten vom 11. September 2005 bis zum 10. September 2006 ins­gesamt zwölf Gold-, vier Silber und eine Bronzemedaille bei Welt- und Europa­meister­schaften der Junioren. Hinzu kommen die Olympische Silber­medaille der Preisträgerin Amelie Kober und das EM-Gold durch Wasserspringerin Nora Subschinski.

Amelie Kober seit zwei Jahren "scharf" auf die Auszeichnung

Preisträgerin Amelie Kober war nach eigenen Aussagen "seit zwei Jahren scharf" auf die Auszeichnung zur "Juniorsportlerin des Jahres". Es ist ihr zweiter großer Erfolg innerhalb von zwei Wochen, nachdem sie am 13. Oktober beim Weltcup-Auftakt im niederländischen Landgraaf den ersten Sieg ihrer noch jungen Karriere verbuchen konnte. Bisher musste sich die Bayerin aus Fischbachau, die von Olympiasiegerin Daniela Meuli als "Zukunft des Snowboardsports" bezeichnet wurde, meist mit zweiten Plätzen begnügen. Wie beim olympischen Snowboard-Wettbewerb in Turin gewann sie auch bei den Junioren-Welt­meister­schaften 2003 und 2004 jeweils Silber in ihrer Paradedisziplin Parallel-Riesenslalom.

Die Auszeichnung "Juniorsportler Mannschaft des Jahres" ging in diesem Jahr an den Zweier ohne Steuerfrau des Deutschen Ruderverbandes mit Kerstin Hoffmann und Katrin Reinert. Die beiden 18-jährigen Baden-Württembergerinnen sicherten sich mit einem fulmi­nanten Schlussspurt die Goldmedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Amster­dam. Bereits zwei Wochen zuvor hatten die beiden Ruderinnen mit ihrer Silbermedaille bei den U23-Weltmeisterschaften für Furore gesorgt.

Den Sonderpreis Behindertensport erhält Alhassane Baldé. Seit seinen drei Goldmedaillen bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2003 ist der gebürtige Westafrikaner regel­mäßig in den Ergebnislisten internationaler Wettkämpfe zu finden. Der querschnittgelähmte Rollstuhlfahrer gewann in diesem Jahr trotz Abiturstress bei den Junioren-Weltmeister­schaft drei Silber- und eine Bronzemedaille und stand bei der Weltmeister­schaft der Senioren zweimal im Finale.

Sonderpreis im Gehörlosensport an Björn Koch

Den Sonderpreis im Gehörlosensport nahm der 18-jährige Schwimmer Björn Koch entgegen. Mit seiner eindrucksvollen Medaillenjagd bei den Schwimm-Europameisterschaften für Gehörlose im August diesen Jahres gehörte Koch zu den Leistungsträgern im Team von Bundestrainerin Garnet Charwat. In Weltrekordzeit hechtete der 18-jährige über 100m Schmetterling zur Goldmedaille. Europarekorde über 200m Schmetterling und 200m Lagen brachten zwei weitere EM-Titel ein; einmal Silber und zweimal Bronze machten die Medaillen­sammlung komplett.

Die Wahl zum "Juniorsportler des Jahres" ist mit Ausbildungs-Stipendien verbunden, die von DPD gestiftet werden. Platz eins ist mit 6.000 Euro dotiert, Platz zwei mit 4.500 Euro, Platz drei mit 3.000 Euro; die sieben weiteren Top-Ten Juniorsportler erhalten Stipendien in Höhe von jeweils 1.500 Euro. Die beiden Sonderpreise sind mit je 3.000 Euro dotiert. Die Mitglieder der "Juniorsportler Mannschaft des Jahres" erhalten jeweils 2.000 Euro.


  • Amelie Kober hat zwar keine neue Medaille gewonnen, dafür ist sie jetzt "Juniorsportlerin des Jahres". <b>(Foto: picture-alliance/dpa)</b>
    Amelie Kober hat zwar keine neue Medaille gewonnen, dafür ist sie jetzt "Juniorsportlerin des Jahres". <b>(Foto: picture-alliance/dpa)</b>