Andreas Krieger, USADA und NADA starten Filmprojekt

Der Film erzählt die Geschichte von Andreas Krieger, der als Heidi Krieger im Sportsystem der DDR aufwuchs und nachweislich massiv gedopt wurde. Er wird zur Prävention eingesetzt.

Die damalige Kugelstoßerin Heidi Krieger lebt heute als Andreas Krieger. Er ist anerkanntes Dopingopfer. Foto: picture-alliance
Die damalige Kugelstoßerin Heidi Krieger lebt heute als Andreas Krieger. Er ist anerkanntes Dopingopfer. Foto: picture-alliance

„Wenn ich mit meiner Geschichte Leute vom Doping abhalten könnte, wäre das toll.“ Das sagt Andreas Krieger, Vorstandsmitglied des Doping-Opfer-Hilfe-Vereins (DOH). Der gemeinsame Film, den er, die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) und die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) erstellt haben, „ist ein weiterer wichtiger Schritt in der nationalen und internationalen Zusammenarbeit, um diesem Ziel näher zu kommen“, wie es in einer Mitteilung der NADA heißt.

Der Film erzählt die Geschichte von Andreas Krieger, der als Heidi Krieger im Sportsystem der DDR aufwuchs und nachweislich massiv gedopt wurde. Die damalige Kugelstoßerin Heidi Krieger ist heute ein Mann, sie heißt jetzt Andreas Krieger. „Mir ist die Entscheidung, meine geschlechtliche Identität zu finden, genommen worden. Man hat über meinen Kopf hinweg entschieden und hat in Kauf genommen, dass aus mir was auch immer wird“, sagt er. Andreas Krieger ist anerkanntes Dopingopfer und Präventionsbeauftragter im DOH.

„Die Gemeinschaft des sauberen Sports dankt Andreas Krieger für seinen Mut, seine Geschichte mit uns zu teilen,“ sagte der Vorstandsvorsitzende der USADA,Travis Tygard. „Jeder, der die Möglichkeit hat, einen ehemaligen DDR Athleten zu treffen und seine Geschichte zu hören, wird daran erinnert, dass wir alles in unserer Macht Stehende unternehmen müssen, die sauberen Athleten vor denen zu schützen, die sie zu ihrem eigenen Vorteil ausbeuten."

„Wichtig ist für uns, dass wir aus der Vergangenheit lernen,“ sagte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann: „Wir freuen uns, mit Andreas Krieger dieses Projekt umzusetzen. Gemeinsam wollen wir die jungen Athleten schützen. Mit der Dokumentation seiner Geschichte hoffen wir, die Nachwuchssportler zum Nachdenken anzuregen und dass sie aktiv und selbstbestimmt Nein zu Doping sagen.“

„Prävention betrifft nicht nur den Sportler, den Politiker, den Trainer und vielleicht noch die Eltern. Es ist wirklich ein gesellschaftliches Problem,“ sagte Andreas Krieger. Zukünftig soll der Film in den USA und in Deutschland in der Dopingprävention eingesetzt werden.

Der Film wurde bei der Jubiläumsfeier zum 15. Geburtstag der USADA offiziell vorgestellt.

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(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 48)


  • Die damalige Kugelstoßerin Heidi Krieger lebt heute als Andreas Krieger. Er ist anerkanntes Dopingopfer. Foto: picture-alliance
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