Anhörung im Bundestag: Fußball-WM 2006 wird ein Tourismus-Magnet

Die Hotel- und Tourismusbranche rechnet damit, dass sie während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland mit bis zu 5,5 Millionen Übernachtungen einen zusätzlichen Umsatz von drei Milliarden Euro erzielen wird.

Bild aus der WM-Stadt Frankfurt (Foto: rp-online)
Bild aus der WM-Stadt Frankfurt (Foto: rp-online)

Nicht nur WM-Städte sollen profitieren

 

Das erklärte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ernst Fischer, in einer gemeinsamen Sitzung des Sport- und des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages. Die eingeladenen Experten waren sich einig: Auch noch Jahre nach dem Turnier werde die WM ein großer Tourismus-Magnet für Deutschland sein.

 

Nachbesserungen an der Verkehrs-Infrastuktur nötig

 

Prof. Alfons Madeja von der Fachhochschule Heilbronn berichtete, 55 Prozent aller ausländischen Besucher, die zur WM nach Deutschland kommen, reisten ohne Eintrittskarten an. Die Chance, dass ausländische Fans in späteren Jahren noch einmal das Land besuchen, nannte er sehr hoch. Gunther Mörl, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen, forderte ausreichend Busparkplätze an den WM-Stadien. Die jetzt vorhandenen Parkmöglichkeiten reichten nicht einmal aus, um Busse mit VIPs aufzunehmen. Mörl forderte, für die Zufahrten zu und für die Abfahrten von den Stadien Sonderspuren für Busse einzurichten.

 

Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Rauen (CDU), sagte, Schwachstelle des WM-Konzepts sei, dass sich die Planungen beinahe ausschließlich auf die zwölf WM-Städte konzentrierten. Auch zentrale Städte in einem größeren Umkreis der Standorte sollten touristische Angebote für die internationalen WM-Besucher offerieren, forderte der Politiker. Der SPD-Abgeordnete Peter Danckert erklärte, nach Auswertung der Infrastrukturmaßnahmen des Bundes werde Deutschland bei der Fußball-WM 2006 sehr gut aufgestellt sein. "Weder bei Bahn und Bus noch beim privaten Pkw-Verkehr wird es zu großen Problemen kommen", meinte Danckert.


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