Anti-Doping-Kampf: Deutscher Sport stellt Forderungskatalog auf

In die Frage der Verschärfung der Doping-Bekämpfung in Deutschland kommt Bewegung

In die Frage der Verschärfung der Doping-Bekämpfung in Deutschland kommt Bewegung

Eine hochkarätig besetzte Anti-Doping-Klausur mit Vertretern des Sports, der Bundesregierung und der Länder brachte in Berlin das Ergebnis, dass bis Ende des Jahres ein Defiizit-Katalog des Sports zu Fragen der Doping-Bekämpfung erstellt wird. Dazu wird in Kürze eine Expertengruppe mit Juristen aus dem Bereich des Sports unter Führung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) gebildet.

 

"Wir haben klare Defizite im Anti-Doping-Kampf zu konstatieren, die neue Maßnahmen erfordrn. Völlig offen ist, wie diese Maßnahmen aussehen, ob wir neue interne Verordnungen oder sogar neue staatliche Gesetze brauchen", erklärte Manfred von Richthofen, der Präsident des Deutschen Sportbundes, nach der Klausur gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

 

Zunächst gehe es darum aufzulisten, welche Forderungen der Sport an den Gesetzgeber oder auch an die Sportverbände habe. Der Forderungskatalog könne zur Folge haben, dass sich der Sport mit einem Hilferuf an den Staat wenden müsse, meinte Peter Rauen, der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages.

 

Entsprechende Hilfestellungen des Staates hatten zuletzt der langjährige Vorsitzende der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Sportbundes, Prof. Dr. Haas (in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) und NOK-Ehrenmitglied Prof. Dr. Helmut Digel (im Tagesspiegel Berlin) angemahnt.

 

Auch Gerry Kley, der Vorsitzende der Sportministerkonferenz der Länder, räumte ein, dass eine Umfrage der Länder ergeben habe, dass das bestehende Arzneimittelgesetz in Sachen Doping-Bekämpfung nicht so erfolgreich war wie erwartet. "Der Stein des Weisen war das nicht. Das Gesetz ist kein Instrument, dass den Dopingmarkt austrocknen kann", erklärte der Sportminister aus Sachsen-Anhalt.