Athen-Erwartungen und der künftige sportpolitische Kurs

Bundesinnenminister Otto Schily hält bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Medaillenzählerei nicht für das Maß aller Dinge. "Wenn die Vorgabe von Ulrich Feldhoff nicht gelingt, verfalle ich nicht in Melancholie", erklärte der für Sport zuständige Ressortchef im Deutschlandradio Berlin. Der DSB-Vizepräsident Leistungssport hält Platz drei in der inoffiziellen Medaillenwertung nach Nationen auf Grund der Leistungen von Welt- und Europameisterschaften der vergangenen Monate für "möglich".

 

Schily sagte weiter: "Wir sollten sehen, dass wir gute, charakterlich stabile und sportliche Persönlichkeiten zu den Spielen entsenden, die gute Botschafter unseres Landes sind." Gerade die Plätze vier und fünf in den Disziplinen, bei denen knapp an den Medaillenrängen vorbeigeschrammt wird, seien nicht klein zu reden: "Dahinter steckt eine große sportliche Leistung. Das sollten wir nicht verkennen."

 

Medaillenzählerei nicht das Maß aller Dinge

 

Ebenfalls im Deutschlandradio Berlin erklärte DSB-Präsident Manfred von Richthofen, das Abschneiden von Athen werde "eine Auswirkung" auf den künftigen sportpolitischen Kurs haben. Wörtlich sagte von Richthofen: "Wenn wir schlecht abschneiden, wird es Kräfte geben, die sagen: Finanzielle Mittel aus dem öffentlichen Haushalt sind hier und da besser einzusetzen als im Sport. Schneiden wir gut ab, haben wir eine bessere Basis, mit Parlament und Regierung zu verhandeln in bezug auf die Fortsetzung von Einrichtungen des Sports und in bezug auf die weitere Förderung des Spitzensports auf hohem Niveau."